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Deutsches Archäologisches Institut [Editor]; Archäologisches Institut des Deutschen Reiches [Editor]
Jahrbuch des Deutschen Archäologischen Instituts: JdI — 31.1916

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Jahresbericht des Kaiserlich Deutschen Archäologischen Instituts für das Jahr 1915
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https://doi.org/10.11588/diglit.44517#0387
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II

Neu ernannt wurde zum Ehrenmitglied Herr F. von Gans in Frankfurt a. Μ., zum
ordentlichen Mitgliede Herr P. Herrmann, zu korrespondierenden Mitgliedern die Herren
Ludolf Malten und Oscar Reuther.
Reisestipendien wurden den Herren Fränkel und V. K. Müller verliehen, die aber
beide ihre Stipendien bisher nicht antreten konnten.
Die Sitzung der Römisch-Germanischen Kommission und des Zentralmuseums in
Mainz fielen im Berichtsjahre infolge des Krieges aus. Der Generalsekretär hat Berlin nur
zu kurzen Reisen nach Frankfurt a. Μ., Münster und Würzburg verlassen. Herr Burghardt
stand weiter im Heeresdienst, so daß auch der gesamte Bureaudienst vom Generalsekretär
versehen wurde.
Bei der Herstellung des Jahrbuches, von dem Band XXX erschienen ist, unterstützte
den Generalsekretär Herr Malten. Die Bibliographie wurde von Herrn Brandis zusammen-
gestellt. Material für unser Jahrbuch steht erfreulicherweise weiter zur Verfügung, so daß
seine lückenlose Fortführung gesichert erscheint; gewisse Verzögerungen in der Druck-
legung sind unter den gegenwärtigen Verhältnissen, bei dem großen Mangel an Arbeits-
kräften in den Druckereien und mancherlei sonstigen Schwierigkeiten nicht zu vermeiden.
Heft 3 des HI. Bandes der Antiken Denkmäler wurde vollendet. Ebenso fand die
Herausgabe der »Urne etrusche« durch Fertigstellung und Ausgabe des HI. Bandes, die
wir Herrn Körte verdanken, ihren Abschluß.
Daß in Pergamon keine größeren Unternehmungen möglich waren, ist selbstverständ-
lich. Auch die aus dem Stifterfonds bestrittenen Forschungen in Pompei stocken natür-
lich. Dank schulden wir den Gönnern unseres Institutes, die unseren wissenschaftlichen
Fonds auch in dieser Zeit weiter bedacht und in Erwartung kommender Zeit, wo hoffentlich
wieder reiche Arbeitsmöglichkeiten ihn erneut in Anspruch nehmen werden, vermehrt
haben.
Aus dem Iwanoff-Fonds wurde der athenischen Zweiganstalt wieder eine Zuwendung
zur Förderung der Grabungen am Dipylon zuteil.
Die Tätigkeit der römischen Zweiganstalt fand, wie erwähnt, schon zu Beginn des
Geschäftsjahres 1915 ein Ende. Die Herren Delbrueck und Koch sind sofort nach Deutsch-
land zurückgekehrt und stellten sich der Heeresverwaltung zur Verfügung. Während letz-
terer zum Waffendienst einberufen wurde, fand ersterer im Kriegsministerium ein Feld
der Tätigkeit. Im Institut in Rom ist nur Herr Joller verblieben, der mit gewohnter Hin-
gebung dort seinen Dienst versieht.
Band XXX der Römischen Mitteilungen konnte noch fertiggestellt werden. Er ent-
hält hauptsächlich den Bericht über die Erforschung der Nekropole von Bieda. Das Ge-
neralregister zu Nr. I—XXX der Römischen Mitteilungen hat Herr Caspari zu bearbeiten
übernommen.
In Athen, von dem wir den größten Teil des Berichtsjahres hindurch bereits tatsäch-
lich abgeschnitten waren, stellten sich bei dieser Isolierung der Weiterführung der Atheni-
schen Mitteilungen naturgemäß große äußere Schwierigkeiten entgegen. Auch Band XXIX,
1914, der fertiggestellt ist, konnte nur noch zum Teil versandt werden.
Um so reger war erfreulicherweise die Grabungstätigkeit. Vom Juni bis Ende Sep-
tember hat Herr Knackfuß eine lange geplante Unternehmung in Olympia, die Aufräu-
mung der Altis, begonnen. Es galt die Ausgrabungsstätte von schädlichem Gestrüpp und
Schutt zu säubern und die Bauglieder der einzelnen Bauten tunlichst bei ihren Fundamenten
zu vereinigen. Hand in Hand hiermit ging eine Neuordnung des Museums, namentlich
der Magazine, und eine übersichtliche Bergung aller wichtigen Architektur- und Inschriften-
reste (vgl. A. Anz. 1915, Sp. 210; 1916 Sp. i6iff., 240).
Ein glücklicher Zufallsfund, die Entdeckung eines mykenischen Goldschatzes, rief
Herrn Karo im Dezember nach Tiryns (Arch. Anz. 1916 Sp. 87, 143 ff., 240).
Dank der Spende eines ungenannten Gönners in Höhe von 10 000 Drachmen konnten
die Grabungen im Kerameikos in weitem Umfange fortgeführt werden. Die südöstliche
 
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