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H. Pomtow, Eine neue Signatur Lysipps.


To zotvov των Αιτωλών
τον ίππαρχον Παιδίαν
Στρατίππου c Ηρακλειώταν
τοΐς θεοΐς ανέβηκε.
Λύσιπποςέπόησε.

Abb. ι. Signatur Lysipps aus Thermon (nach Δελτίον I).

Zu ihr bemerkt Soteriades nur: »daß, wenn dieser Lysipp der große Bildhauer
wäre, der Text die älteste aller Thermoninschriften sein und in das letzte Drittel
des IV. Jahrhunderts gehören würde; aber obwohl man aus der Lage des Bathrons
mitten unter den Exedren auf dem Raum zwischen den zwei langen Säulenhallen
schließen müsse, daß das Heiligtum des Apollon Thermios schon seit dem IV. Jahr-
hundert mit diesen Hallen geschmückt gewesen sei, so wären doch die auf den Steinen
dieser Exedren und Bathra gefundenen Inschriften wohl nicht älter als die letzten
20 Jahre des III. Jahrhunderts. Er fürchte daher, daß auch die Lysippossignatur
nicht von dem großen Bildhauer herrühre, sondern von einem gleichnamigen Zeit-
genossen derjenigen Künstler, welche die Strategenstatuen der letzten Epoche der
Aitolerherrschaft schufen, nämlich die des Lykopos, des Lykos aus Pleuron und
dieseines Sohnes Kleisias, desThoassohnes Alexandros, des Agetas Λοχαγού, des
Nikostratos von Kalydon und der Familie des Königs Ptolemaios III. Euer-
getes, dieser letzteren nur wenig vor a. 222.« Auf den Kernpunkt der Sache, d. h.
die historischen und paläographischen Schwierigkeiten, die die Inschrift bietet, ist
der Herausgeber nicht eingegangen.
Die historische Klippe besteht darin, daß der in obiger Weihinschrift genannte
aitolische Hipparch aus Herakleia stammt, welche Stadt bekanntlich erst im Jahre
 
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