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Deutsches Archäologisches Institut [Hrsg.]; Archäologisches Institut des Deutschen Reiches [Hrsg.]
Jahrbuch des Deutschen Archäologischen Instituts: JdI — 32.1917

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Frickenhaus, August: Zum Ursprung von Satyrspiel und Tragödie
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Bieber, Margarete: Die Herkunft des tragischen Kostüms
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https://doi.org/10.11588/diglit.44518#0023
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Μ. Bieber, Die Herkunft des tragischen Kostüms.

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die Stadt fuhr, ist nicht überliefert, aber wer war passender als die Jüng-
linge, die am nächsten Tage die τραγωιδία sangen? Wie anders ging es bei den An-
thesterien zu, wo ehrbare Frauen die heilige Flandlung bedienten, und wie anders
wieder auf den »Lenäenvasen«, von denen ich (trotz Petersen und Robert und Nils-
son) noch einmal zu zeigen hoffe, daß sie diesen Namen verdienen.]
Straßburg i. E. August Frickenhaus.

DIE HERKUNFT DES TRAGISCHEN KOSTÜMS.
Mit Tafel I.


Die Tragödie verdankt ihren Ursprung der Verbindung zwischen einem aus
Satyrn bestehenden Chor, der zu Ehren des Dionysos sang und tanzte, mit einem
ernsten Sprecher, der den natürlichen Führer des dämonischen Chors, den alten Silen,
ersetzte I). Dieser lebt als Papposilen im Satyrspiel fort, in dem allein später auch
die Chorsatyrn ihr Dasein fortsetzen, nachdem sie aus dem ernsten Drama verbannt

hier und der in den Inschriften erwähnten εισα-
γωγή und hält daran fest, daß die Einführung
an den Gr. Dionysien bei Gelegenheit oder ge-
nauer inmitten der großen Pompe stattfand, die
sich vom Dipylon nach dem Theater bewegte,
und daß die Epheben damit nichts zu tun hätten.
Ein gegen ihn sprechendes Argument usw. bis
ομοίως δέ stehen. Gewichtiger noch scheinen
mir die Bedenken, die sich gegen eine Mitführung
des Bildes in dem Festzug erheben. Mag es eine
»Epiphanienprozession« sein, mir scheint Pfuhls
Frage (De Athen, pompis sacris 76) noch immer
berechtigt: Qui factum est, ut hostiarum mul-

tarum comitatus omni apparatu sacro exstructus
deum non adiret, postquam in suum fanum ad-
venit, sed simul cum illo adveniret ? Num Bacchi
simulacrum ligneum, cum Eleuthereus proffeisee-
retur, hostiarum agmen immensum secum du-
xerat? Dennoch halte ich Fr.s Beobachtung in
einem sehr wichtigen Punkte für richtig. Wenn
die Athener usw. S. 341. Die Redaktion.]
9 Vgl. v. Wilamowitz-Moellendorff, Einleitung in d.
griech. Tragödie, S. 81 ff. Griech. Tragödien III,
Einleitung zu Euripides Kyklops S. 6 ff. Neue

Jahrbücher 1912, 463 ff. Bethe, Prolegomena zur
Geschichte d. griech. Theaters, S. 27 ff. Navarre

bei

Daremberg-Saglio s. v. tragoedia 386 ff.
 
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