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Deutsches Archäologisches Institut [Hrsg.]; Archäologisches Institut des Deutschen Reiches [Hrsg.]
Jahrbuch des Deutschen Archäologischen Instituts: JdI — 34.1919

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Jahresbericht des archäologischen Instituts für das Jahr 1918
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https://doi.org/10.11588/diglit.44573#0098
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Herr Burghardt ist im Dezember aus dem Felde zurückgekehrt und hat seine
Tätigkeit im Institut wieder aufgenommen.
Vom Jahrbuch und Anzeiger erschien Band XXXII 3,4 und Band XXXIII 1, 2,
sowie die Bibliographie für 1916/17. Bei ihrer Herstellung wurde der Generalsekretär von
den Herren Brandts und Malten in bisheriger Weise unterstützt. Letzterer bearbeitete
außerdem das Generalregister zum Jahrbuch Band XXI—XXX und war auch bei
Herstellung der Athenischen Mitteilungen behilflich, von denen Band XLII 1,2
erschienen sind; Bei der Redaktion der Römischen Mitteilungen, deren
XXXII Band vollendet wurde, stand uns Herr von Mercklin zur Seite, der auch das
Generalregister der Athenischen Mitteilungen herstellt. Der Druck des General-
registers zu Band I—XXX der Römischen Mitteilungen schreitet rasch fort.
Herr Robert hat den Druck von Band III 3 des Sarkophagwerkes samt
Nachträgen zu dem ganzen Bande und Registern vollendet, so daß das Werk dem-
nächst ausgegeben werden kann.
Ein schwerer Schlag hat am Ende des Berichtsjahres unsere Römische Zweig-
anstalt getroffen. Mit dem Deutschen Botschaftsgebäude und -terrain wurde auch das
Institutsgebäude von der italienischen Regierung enteignet und wir wurden trotz aller
Verwendungen gezwungen, das Institutsinventar und vor allem unsere Bibliothek sofort
aus dem Gebäude zu entfernen, ohne daß Herrn Delbrueck die Einreiseerlaubnis zur
persönlichen sachgemäßen Leitung des Umzuges gewährt worden wäre. Die Bibliothek
mußte einstweilen in Kisten verpackt werden und wird unter dem Siegel der schwei-
zerischen Gesandtschaft in von der italienischen Regierung angewiesenen Räumen auf-
bewahrt. Der Schweizerischen Gesandtschaft sind wir für ihr warmes Eintreten und
ihre Fürsorge für unseren Besitz zu lebhaftestem Dank verpflichtet. Besonderen Dank
und Anerkennung hat sich auch bei dieser Gelegenheit wieder Herr Joller verdient,
dem die schwierige und verantwortungsvolle Aufgabe der praktischen Ausführung des
Umzuges zufiel. Wir sind von dem Platze verdrängt, auf dem unser Institut seit bald
einem Jahrhundert der Wissenschaft gedient hat. Wir geben uns aber der Hoffnung
hin, daß in nicht zu ferner Zeit unsere Bibliothek, die Generationen von Archäologen
aller Kulturnationen gastlich offengestanden hat, aus dem Kerker, in dem sie zu keines
Nutze liegt, befreit und der Benutzung wieder zugänglich gemacht werden kann.
Aus Athen haben wir bisher stets günstige Berichte über unser Institut erhalten.
Die Herren Karo und Knackfuß waren vom Mai an wiederum in Kleinasien. Da
allerhand Schwierigkeiten ihre Abreise nach Halikarnaß verzögerten, benutzten sie
den ersten Teil der Zeit zu anderen Arbeiten. Herr Knackfuß war in Didyma tätig,
während beide Herren unter anderem schützend zugunsten der bedrohten Ausgrabungs-
funde der Amerikaner in Sardes eingreifen konnten, die teilweise an Ort und Stelle
gesichert, teilweise nach Smyrna überführt wurden. Eine andere Reise führte die
Herren nach A'idin und Aphrodisias. Im späteren Sommer konnten sie dann, begleitet
von Herrn Manfred Bühlmann, die Reise nach Karien antreten, die über Milet, Euro-
mos, Mylasa, Bargylia, wo die zutage liegenden Baureste studiert und teilweise auf-
genommen wurden, nach Halikarnaß führte. Hier wurde die durch feindliches Bom-
bardement beschädigte Kreuzritterfeste Budrum genau untersucht und ihre Baugeschichte,
die zugleich für die Zerstörungsgeschichte des Maussoleum wichtig ist, festgestellt. Die
genaue Aufnahme war fast vollendet, als der militärische Zusammenbruch die Herren
von einem Tag auf den andern zur Abreise zwang. Nach siebenwöchentlicher Reise
sind alle drei wohlbehalten im Dezember heimgekehrt.
Herrn Koepp standen in Frankfurt a. Μ. die Herren Drexel und in den letzten
Monaten des Jahres Herr Kutsch zur Seite. Das jähe und unglückliche Ende des
Krieges mit allen seinen Folgen hat auch die Arbeit der Kommission ungünstig be-
einflußt. In welcher Form die Ergebnisse der Betätigung unserer Kommission im
westlichen Kriegsgebiet für die Wissenschaft gerettet werden können, läßt sich noch
 
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