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Deutsches Archäologisches Institut [Hrsg.]; Archäologisches Institut des Deutschen Reiches [Hrsg.]
Jahrbuch des Deutschen Archäologischen Instituts: JdI — 35.1920

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Amelung, Walter: Archaischer Jünglingskopf in Hannover
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Preuner, Erich: Archäologisch-epigraphisches
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https://doi.org/10.11588/diglit.44574#0069
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E. Preuner, Archäologisch-Epigraphisches.

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ein Weihgeschenk des Anaxilas von Rhegion handelt, für den, da er vor vollzogener
Weihung starb, sein Verwandter Polyzalos signierte, der Bruder des Gelon und
Hieron. Eine Schwierigkeit bei der Rückführung auf Pythagoras, die wir vorläufig
jedenfalls nicht lösen können, darf allerdings nicht verschwiegen werden. Zwei ver-
schiedene antike Überlieferungen knüpfen diesen Meister durch seinen Lehrer Kle-
archos von Rhegion an die peloponnesische Kunst ’). Von einer Nachwirkung des
Stiles dieser Kunst ist in der Statue des Wagenlenkers nichts zu spüren.
In demselben Bande der Ausonia, in dem v. Duhn seinen Vortrag über den
Wagenlenker veröffentlicht hat, spricht Orsi auf S. 51 bei Gelegenheit der Publikation
einer wundervollen Bronze aus Aderno, die er mit vollem Rechte wiederum der Schule
des Kritios und Nesiotes zuschreibt — er hätte die Werke der den Meistern folgenden
Generation zum Vergleich heranziehen können — von den verschiedenen Einflüssen
festländisch-griechischer und ionischer Kunst auf die Entwicklung der sizilischen
und unteritalischen Kunst. Das reiche und mannigfach gekreuzte Gewebe dieser
Einwirkungen zu entwirren und in all seinen Fäden darzulegen, würde hier zu weit
führen. Ein eigenes Kapitel in diesem Zusammenhänge müßten die Beziehungen
zwischen sizilischer Plastik und den Skulpturen des Zeustempels in Olympia bilden.
Hier mußte es genügen, einen Teil des Bildes vollständiger und klarer, als vorher
möglich war, wiederherzustellen. Daß uns das zur Hauptsache mit Werken gelungen
ist, die sich in deutschen Sammlungen befinden, war dem Verfasser eine besondere
Genugtuung.
Berlin. W. Amelung.

ARCHÄOLOGISCH-EPIGRAPHISCHES.

I. MIKYTHOS VON RHEGION.
Die olympischen Weihgeschenke des Mikythos, τά άνα&ήματα ές 'Ολυμπίαν τά
πολλά, anklingend an Herodots τους πολλούς ανδριάντας (VII ι/ο), erwähnt Pausanias
zuerst bei der Beschreibung der Zeusbilder (V 24, 6)2). Der hier angekündigte
εφεξής λόγος lautet (26, 4f.): τ°ν T“P δή Μίκυδον τούτον Ηρόδοτος έ'φη έν τοΐς λόγοις
(a. a. Ο.), ώς Άναξίλα του έν 'Ρηγίφ τυραννήσαντος γενόμενος δούλος 3) και ταμίας των Άνα-
ξιλα χρημάτων ύστερον τούτων άπιών οίχοιτο ές Τεγέαν τελευτήσαντος Άναξίλα. τά δέ επί
τοΐς άνα&ήμασιν έπιγράμματα καί πατέρα Μικύ&φ Χοίρον καί Έλληνίδας αύτω πόλεις

Χ) Overbeck, Sq. 332h u- 490 f.
2) Zu den Weihgeschenken des Mikythos gehört
nicht der von der Ekecheiria bekränzte Iphitos
Paus. V 26, 2, wie Blümner in seinem Kommen-
tar S. 339, 444 meinte. Pausanias knüpfte mit
dieser Gruppe die Beschreibung der Mikythos-
Anathemata an 10, 10 an; vgl. Robert, PW.
u. d. W. Glaukos 47). Das Elegeion dieser
Gesch. II

Gruppe, nicht etwa der Iphitos-Diskos (so zu
V 4, 6 Frazer S. 469, Blümner S. 293), hat offen-
bar den Iphitos Α'ίμονο; παΐδα genannt. Sonst
hätte sich Pausanias doch nachher nicht auch
noch auf die Ήλείων γράμματα αρχαία berufen.
3) Mit δούλος hat Pausanias Herodots οίκέτης
wiedergegeben; darüber, daß Mikythos kein
Sklave sein konnte, vgl. auch Beloch, Griech.
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