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Deutsches Archäologisches Institut [Hrsg.]; Archäologisches Institut des Deutschen Reiches [Hrsg.]
Jahrbuch des Deutschen Archäologischen Instituts: JdI — 35.1920

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Jahresbericht des archäologischen Instituts für das Jahr 1919
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https://doi.org/10.11588/diglit.44574#0093
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JAHRESBERICHT
DES ARCHÄOLOGISCHEN INSTITUTS FÜR DAS JAHR 1919.

Über das verflossene Geschäftsjahr kann der Bericht kurz sein. Wir haben versucht,
trotz aller sich ständig mehrenden Schwierigkeiten weiterzuarbeiten.
Herr Hirschfeld schied aus der Zentraldirektion aus, die in ihm ihr ältestes Mit-
glied verlor, das seit einer langen Reihe von Jahren an der Arbeit der Zentraldirektion
wie der Römisch-Germanischen Kommission regsten Anteil genommen hatte. An seine
Stelle wurde auf Vorschlag der Akademie der Wissenschaften Herr Schuchhardt in die
Zentraldirektion berufen. Ebenso schied Herr C. Weller aus, der lange Jahre hindurch
als Referent und immer hilfsbereiter sachkundiger Berater unsere Interessen im Auswärtigen
Amte wahrgenommen hatte und nach der Neugestaltung der Zentraldirektion als Vertreter
des Reichskanzlers zu uns entsandt war. An seiner Stelle begrüßten wir in unserer Mitte
Herrn von Gülich, leider nur für kurze Zeit, da er bald infolge der Umformung des
Auswärtigen Amtes das Referat Herrn von Schnitzler übergab.
Zum 1. Oktober verließ Herr Knackfuß das Institut, um eine Professur an der
Technischen Hochschule in München zu übernehmen. Voll Dankbarkeit gedenkt die
Zentraldirektion seines erfolgreichen Wirkens auf den Ausgrabungsfeldern des Berliner
Museums wie seiner Tätigkeit im Dienste des Instituts in Athen. Wir dürfen der
Hoffnung Ausdruck geben, daß ihn, den so viele Fäden begonnener Arbeit an den
‘griechischen Süden knüpfen, der Weg noch oft auch zu unserer athenischen Zweig-
anstalt zurückführen wird.
Gleichzeitig mit ihm hat auch Herr Malten, der einer Berufung nach Königsberg
folgte, seine langjährige, oft entsagungsvolle Tätigkeit an unserem Institut aufgegeben,
für die wir ihm wärmsten Dank zollen. An seiner Stelle geht jetzt Herr E. von Mercklin
dem Generalsekretär auch bei Herstellung des Jahrbuches und der Athenischen Mit-
teilungen, wie seither schon der Römischen Mitteilungen, zur Hand.
Mit dem letzten Tage des Berichtsjahres ging dann auch die Tätigkeit von Herrn
Delbrueck an unserem Institut formell zu Ende. Nachdem die politischen Verhältnisse
unsere römische Zweiganstalt zum vorläufigen Einstellen ihrer Tätigkeit gezwungen hatten,
war er zuerst im Kriegsministerium, dann im Dienste des Auswärtigen Amtes tätig
gewesen, in dem er mit dem 1. April 1920 zum Hilfsreferenten ernannt worden ist.
Die Zentraldirektion ist sich bewußt, eine wie starke wissenschaftliche Kraft das Institut
in ihm besessen hat. Mit dem Dank für sein Wirken muß sie zugleich der sicheren
Hoffnung Ausdruck geben, daß Herr Delbrueck nur vorübergehend eine'außerhalb unserer
Wissenschaft liegende Tätigkeit übernommen hat und recht bald der Archäologie, die
von ihm noch reiche Förderung erwartet, zurückgegeben werde.
 
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