Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
VORWORT

IM Frühjahr 1869 war C. Justi von seiner ersten zweijährigen
Reise in Italien zurückgekehrt, die ihn innerlich aus dem Kunst-
freund in den Kunstgelehrten umgeschaffen hatte. Aber noch mußte
er an der Marburger Universität wesentlich über Philosophie lesen,
und das blieb bestehen, auch als er im Herbst einen Ruf nach
Kiel annahm. Erst im Winter 1872 erhielt er den Lehrstuhl für
Kunstgeschichte, den Springer in Bonn inne gehabt hatte, und nun
zögerte er nicht, einen Faden, der im Frühjahr 69 abgerissen war,
wieder neu anzuknüpfen: er reiste nach Spanien.

In seinem Werke über Velasquez *) berichtet Justi, daß das herr-
liche Bild des Papstes Innocenz X im Palazzo Doria in Rom es
ihm angetan hatte und den lebhaften Wunsch erregt, sich mit
diesem Maler vor anderen eingehend zu beschäftigen; das läßt
sich aber nur in Spanien machen. So erscheinen die Reisen dort-
hin und die Briefe, die auf den folgenden Seiten abgedruckt sind,
als eine Folge der italienischen.

Justi fand in Spanien so außerordentlich reiche Schätze für sein
Fach zu heben, diese aber zum Teil so schwer zugänglich, daß
es natürlich nicht bei einer dreimonatlichen Reise bleiben konnte,
Justi vielmehr immer wieder und wieder dahin zurückkehrte zwi-
schen den anderen Reisen nach England, Schweden, Rußland,
Österreich, Italien, Belgien, Holland. Von allen diesen spanischen
Reisen, deren längste fünfviertel Jahre dauerte, hat er Briefe nach

*) Diego Velasquez und sein Jahrhundert. Von diesem Werke ist so-
eben die dritte Auflage bei Fr. Cohen in Bonn erschienen.

III
 
Annotationen