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Zweite Reise (Frühjahr 1876)

An die Schwester

Burgos, d. 18. März 1876

DAMIT es nicht länger währt, bis Ihr Nachricht von mir be-
kommt, will ich, ohne die Zeit zu einem ausführlicheren Brief,
den meine Reiseerlebnisse wohl verdienten, abzuwarten, Dich wenig-
stens mit einem Ueberblick der ersten Reisewoche beschenken.
Ich blieb, wie ich gewollt, bis zum Sonntag Abend in Paris, wo
ich mich noch mit dem franz. guide versah, und am Sonnabend
Abend einer Theatervorstellung beiwohnte. Die Nacht vom Sonn-
tag auf den Montag war der Fahrt bis an die Grenze bestimmt.
Da die Eisenbahn von dem Grenzort Irun bis Miranda noch nicht
wieder hergestellt ist, so blieb nichts übrig, als den Weg zur See
zu machen. Man hatte mir gesagt, es sei am besten von dem kleinen
französischen Grenzstädtchen S. Jean de Luz aus, in dessen Nähe
ein kleines Fort, mit Hafen, Socoa, liegt, von wo täglich Dampfer
nach Santander gingen. Gerade an dem Montag und Dienstag
aber war der Dampfer ausgeblieben, und so mußte ich warten,
was indeß kein Verdruß war, da das Wetter auf einmal wunder-
bar schön wurde, und das Wandeln auf den hohen Klippen an
dem Ausgang der Bucht bei der oftmals haus- ja thurmhohen
Brandung mir in dieser Großartigkeit ein neues Schauspiel war.
Ich ließ mein Gepäck in S. Jean de Luz, und machte einen Aus-

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