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Schmidt, Richard [Bearb.]; Buchheit, Hans [Bearb.]; Paulus, Eduard [Bearb.]
Die Kunst- und Altertums-Denkmale im Königreich Württemberg ((Rave)Donaukreis ; Halbbd. 4): Oberamt Ravensburg — Stuttgart, 1931

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https://doi.org/10.11588/diglit.41581#0050
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Ravensburg

heute für städtische Kanzleien verwen-
det; Inneres daher vollständig umge-
baut. Architektonische Renaissancema-
lerei in Schwarz, 1906 unter Anlehnung
an die aufgedeckte alte Malerei erneuert.
Rechteckiger Grundriß, über den Schmal-
seiten Volutengiebel.
Das Seelhaus. Stiftung des Frick
Holbein 1408. Profanierter, im Kern
gotischer Bau, barockisiert. Rechteckiger
Grundriß, über den Schmalseiten barocke
Volutengiebel. An der Ostseite im Jahr
1884 und 1902restauriertes spätgotisches
Wandgemälde, Maria mit Kind, um-
geben von Schutzflehenden, Holbein-
Wappen (Ochsenkopf) und längerer In-
schrift, die auf die Stiftung des Hauses
im Jahr 1408 und auf den Tod ihres
Stifters im Jahr 1410 hinweist (ver-
dorben).
Die Brotlaube, auch Altes Theater
genannt (Zooms Mnis 1270 erwähnt).
Das Gebäude wurde 1625 vielleicht
von den städtischen Baumeistern Ulrich
Haideuhofer und Johann Kollöffel er-
baut. 1698 ist zum erstenmal die Ver-
wendung als Theater nachweisbar.
Im Erdgeschoß doppelbogige Durch-
fahrt, durch Scheidewand getrennt. Im
Obergeschoß großer Raum, zur Zeit städtisches Museum, der für Theateraufführuugen
Verwendung fand. An der Front gegen die Marktstraße schönes Doppelwappen, Reichs-
adler und Stadtwappeu, in reicher Umrahmung mit Jahreszahl 1625 von Kaiser-
krone, Schwert und Zepter bekrönt (Abb. 23). An der Rückseite sechseckiges Treppen-
türmchen mit hübschem, von Säulen flankiertem, mit Rollwerkaufsatz versehenem Portal.
Das Kornhaus: (Erwähnt 1387). Der heutige Bau ist durch Erweiterung eines älteren
Kornhauses gegen die Bergseite entstanden. Diese Erweiterung dürfte um 1500 statt-
gefunden haben. Rechteckiger Grundriß, Backsteinbau, zweigeschossig, abgewalmtes Sattel-
dach. Innen große Halle mit gesattelten Holzfäulen. Die Erweiterung kenntlich an Mauerab-
sätzen an den Schmalseiten. Dieser Bauteil besitzt rundbogige, der ältere spitzbogige Portale.
Das Spital zum Heiligen Geist
besteht schon um 1250. 1287 wird die Errichtung einer Kapelle im Spital genehmigt. Das jetzige
Spital wurde im Jahr 1448 erbaut. 1498 Weihe der Spitalkapelle und von drei Altären in derselben.
Das Spital ist ein großes Giebelhaus mit Erd- und Obergeschoß und vier Giebelstock-
werken. Im 18. und 19. Jahrhundert erneuert, doch ist die alte Gesamtform beibehalten.


Abb. 22. Ravensburg, Blasertnrm.
Pforte mit Jnschrifttafel

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