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Ravensburg
Abb. 24. Ravensburg, Liebfranenkirche vor dem Umbau
1550 zeigt sie als dreischiffige Basilika, ihr Turm besitzt noch hohes Spitzdach, es
ist aber anzunehmen, daß schon damals die basilikale Form zum mindesten auf der
Südseite nicht mehr erkennbar war; jedenfalls zeigen sämtliche Abbildungen des
17. Jahrhunderts und aus späterer Zeit (Abb. 24) bereits die Erweiterung des südlichen
Seitenschiffes.
Der Grundriß der Kirche (Abb. 25) war bis zur letzten Restaurierung folgender:
dreischisfig mit langgestrecktem Chor, der die Breite des Mittelschiffs besitzt und dreiseitig
geschlossen ist. An der Nordseite des Chors, an die Ostwand des nördlichen Seitenschiffes
stoßend, steht der Turm, an den sich die zweigeschossige Sakristei nach Osten anschließt.
Das südliche Seitenschiff ist doppelt so breit wie das nördliche. Das Äußere der Kirche ist
ganz ungegliedert (Abb. 24). An der Nordseite ist das große Dach über Mittel- und
Seitenschiff mit seiner Erweiterung gezogen. Den einzigen Schmuck der Kirche bildet das
von Fialenpfeilern flankierte Westportal mit seinem Türbogenfeld, der einzigen früh-
gotischen Steinplastik des Oberamts; in drei übereinanderliegenden Zonen, die von
konsolartigen, mit Engelssigürchen bzw. Blüten bedeckten Steinbändern getrennt sind,
Szenen aus dem Marienleben: in der oberen Krönung Mariä, in der mittleren Tod
Mariä, in der unteren Verkündigung, Heimsuchung und Anbetung der heiligen drei Könige
(2. Hälfte 14. Jahrhundert) (Abb. 26).
Der Turm ist quadratisch. Unter dem Glockengeschoß hat er gekuppelte Rundbogen-
fenster mit romanisierenden Säulchen, darüber in der Glockenstube spitzbogige Schall-
öffnungen. Über den vier Seiten des Turmes erheben sich spitze Giebel. Erwähnenswert
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Ravensburg
Abb. 24. Ravensburg, Liebfranenkirche vor dem Umbau
1550 zeigt sie als dreischiffige Basilika, ihr Turm besitzt noch hohes Spitzdach, es
ist aber anzunehmen, daß schon damals die basilikale Form zum mindesten auf der
Südseite nicht mehr erkennbar war; jedenfalls zeigen sämtliche Abbildungen des
17. Jahrhunderts und aus späterer Zeit (Abb. 24) bereits die Erweiterung des südlichen
Seitenschiffes.
Der Grundriß der Kirche (Abb. 25) war bis zur letzten Restaurierung folgender:
dreischisfig mit langgestrecktem Chor, der die Breite des Mittelschiffs besitzt und dreiseitig
geschlossen ist. An der Nordseite des Chors, an die Ostwand des nördlichen Seitenschiffes
stoßend, steht der Turm, an den sich die zweigeschossige Sakristei nach Osten anschließt.
Das südliche Seitenschiff ist doppelt so breit wie das nördliche. Das Äußere der Kirche ist
ganz ungegliedert (Abb. 24). An der Nordseite ist das große Dach über Mittel- und
Seitenschiff mit seiner Erweiterung gezogen. Den einzigen Schmuck der Kirche bildet das
von Fialenpfeilern flankierte Westportal mit seinem Türbogenfeld, der einzigen früh-
gotischen Steinplastik des Oberamts; in drei übereinanderliegenden Zonen, die von
konsolartigen, mit Engelssigürchen bzw. Blüten bedeckten Steinbändern getrennt sind,
Szenen aus dem Marienleben: in der oberen Krönung Mariä, in der mittleren Tod
Mariä, in der unteren Verkündigung, Heimsuchung und Anbetung der heiligen drei Könige
(2. Hälfte 14. Jahrhundert) (Abb. 26).
Der Turm ist quadratisch. Unter dem Glockengeschoß hat er gekuppelte Rundbogen-
fenster mit romanisierenden Säulchen, darüber in der Glockenstube spitzbogige Schall-
öffnungen. Über den vier Seiten des Turmes erheben sich spitze Giebel. Erwähnenswert
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