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Schmidt, Richard [Bearb.]; Buchheit, Hans [Bearb.]; Paulus, Eduard [Bearb.]
Die Kunst- und Altertums-Denkmale im Königreich Württemberg ((Rave)Donaukreis ; Halbbd. 4): Oberamt Ravensburg — Stuttgart, 1931

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https://doi.org/10.11588/diglit.41581#0055
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Ravensburg

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Abb. 26. Ravensburg, Liebfrauenkirche. Türbogeufeld des Hauptportals

entsprechend den Formen des Tympanons über dem Westportal (Abb. 26). Die Erwei-
terung nach Süden hat, soweit man aus den spärlichen Resten (Seitenportal), die noch
aus alter Zeit stammen, schließen kann, gegen Ende des 15. Jahrhunderts stattgefun-
den; vielleicht wurde sie von Hans von Graz nach 1470 ausgeführt. Der Turm ist bis zum
Glockengeschoß einheitlich und hatte ursprünglich nur die Höhe bis zu dem Gesims unter
den Schallöffnungen. Erst vor 1500 wurde die Glockenstube auf den Unterbau auf-
gesetzt und noch später wurde der Giebelaufbau über der Glockenstube errichtet. Außer
dem bereits erwähnten Bild von 1550 zeigt auch eine Zeichnung in „Jakob Murers
Bauernkrieg um Weißenau" vom Jahr 1525 die Kirche mit spitzem Zeltdach.
Ausstattung: Chorgestühl, soweit alt, erste Hälfte des 15. Jahrhunderts. Die Brüstung
und Dorsal sind mit geschnitztem Blendmaßwerk verziert; das Gestühl ist neuerdings
vergrößert worden, der obere Abschluß und die Seitenwangen mit den Heiligenbüsten
sind durchweg neu.
Auch sämtliche Altäre stammen aus neuerer Zeit (19. Jahrhundert). (Hochaltar von
Schlachter, die übrigen Altäre von Th. Schnell.) Erwähnenswert die Altarbilder:
Rechter Seitenaltar: Maria mit dem Kind von Theodor Deschwanden. Linker Seiten-
altar: Ölberg und die Propheten Moses und Elias von Joh. Fr. Dieterich. In der
Beichtkapelle: Anbetung der Hirten und Verkündigung von Dieterich und auf zwei
Tafeln in vier Bildern dargestellt das Leben des hl. Antonius von G. Fugel. Ehemaliges
Hochaltarbild von Bernhard Neher (1850) in der Städtischen Altertümersammlung.

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