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Schmidt, Richard [Bearb.]; Buchheit, Hans [Bearb.]; Paulus, Eduard [Bearb.]
Die Kunst- und Altertums-Denkmale im Königreich Württemberg ((Rave)Donaukreis ; Halbbd. 4): Oberamt Ravensburg — Stuttgart, 1931

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https://doi.org/10.11588/diglit.41581#0066
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Ravensburg


1.718 Beginn des Klosterneubaus (Stall
und Gastbau), 1722 Errichtung einer Be-
gräbnisstätte für die Schwestern in der Kirche.
1738 Errichtung des Mittelstocks. 1739 Er-
richtung des oberen Stocks. 1746 wird das
Dach und die Fenster der Kirche erneuert
und der Chor vergrößert. 1747 Aufstellung
eines Altars. 1748 Orgel von Josef Gabler.

Das Kloster stand in der Kuppelnau.
Die Klosterkirche war ein einschiffiger
Bau mit eingezogenem Rechteckchor.
Auf diesem Dachreiter. An die Südseite
der Kirche angebaut einflügliger Kon-
ventsbau, an der Nordseite der Kirche
kleiner Anbau, vielleicht für Ölberg.
Das Ganze von Mauer umgeben.
Leonhardskapelle im Ölschwang
an der Straße nach Wangen.
1411 Ablaßbrief des Bischofs von Kon-
stanz für die Besucher der Kapelle zum hl.
Leonhard. 1412 Schreiben des Hengin
Humpiß über Errichtung und Ausstattung
der Leonhardspfründe an den Bischof von
Konstanz. 1413 Ablaßerteilung für die Be-
sucher bzw. Spender der Leonhardskapelle
anläßlich der Neuweihung.
Die Kapelle, einschiffig mit dreiseitig geschlossenem Chor, einst mit Nordturm ver-
sehen, ist profaniert, der Turm abgebrochen (1812). Erbaut anscheinend an Stelle einer
älteren Kapelle.
Michaelskapelle, schon 1109 erwähnt, neben dem Mehlsack gelegen, ist jetzt ab-
gebrochen (1824). (Neben ihr stand ein Olberg.)
Georgskapelle an der Straße nach Markdorf.
Erwähnt 1279, abgebrochen 1832. Aus dieser Kapelle stammt die Figur des hl. Georg in der
Städelschen Sammlung in Frankfurt a. M. (s. I. Baum, lllmer Plastik, 1911, Tafel 17).

Abb. 33. Ravensburg, ev. Stadtpfarrkirche,
Kruzifix

Das Kapuzinerkloster.
Gegründet 1624, Grundsteinlegung 1626,
Baubeginn 1627. Die Stadtmaurer Matthias
Kentzler und Jakob Köberlin bemühten sich
um die Übertragung des Baus. Diesen er-
hielt aber ein Allgäuer, der schon vorher vier
Kloster und Kirchen für die Kapuziner er-
baut hatte. Fertigstellung 1629. Auf Grund
des Westfälischen Friedensschlusses wird das
Kloster im Jahr 1650 abgebrochen, Neubau
ab 1660. Es dürfte sich hierbei um keinen
vollständigen Abbruch, sondern nur um tln-
bewohnbarmachung gehandelt haben. Auf-
hebung des Klosters 1803. 1807 Verkauf
der Gebäulichkeiten auf Abbruch.

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