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Schmidt, Richard [Bearb.]; Buchheit, Hans [Bearb.]; Paulus, Eduard [Bearb.]
Die Kunst- und Altertums-Denkmale im Königreich Württemberg ((Rave)Donaukreis ; Halbbd. 4): Oberamt Ravensburg — Stuttgart, 1931

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https://doi.org/10.11588/diglit.41581#0076
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Baindt

Kerze (1749). Reliquienständer, sechs Stück, Holz, vergoldet erste Hälfte 18. Jahr-
hundert.
In der Sakristei: Paramente aus der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts. —
Altes Tabernakel, Türe Eisen, vergoldetes Gitterwerk auf rotem Grund, reichgraviertes
Schloß, bezeichnet 1613, Beschau Ravensburg und Meistermarke N, darunter ein Stern
(Miller, Hans?); der Kasten Holz mit Einlegearbeit.
Kirchliche Geräte: Kelch, Silber vergoldet, Beschau Augsburg, Jahresbuchstabe 6
(1745—1747), Meistermarke L I (s. Pazaurek, Alte Goldschmiedearbeiten, S. 51, Tafel
i^XXVI).
Kelch, Silber vergoldet, Rokokodekor mit Jahreszahl 1747, Beschau Augsburg, Jahres-
buchstabe 6, Meistermarke (L? Nr. 869 ^ Franz Thaddäus Lang).
Kelch, Silber vergoldet, Kuppa neu, silbernes Medaillon mit Klosterwappen und
Gravierung: N.8.sO2.L (Maria Scholastika Äbtissin zu Baindt, 1653—1672), Beschau
Augsburg, Meistermarke
Kelch, einfach, Silber ver-
goldet, ohne Zeichen, um
1800.
Strahlenmonstranz, ein-
fach, mit hl. Blutreliquie,
ohne Zeichen, um 1800.
Strahlenmonstranz, Silber
vergoldet, mit silbernem Reb-
laubkranz, erste Hälfte des
18. Jahrhunderts.
Kelch, Silber vergoldet,
Rocaillen-und Blumendekor,
Abb. 43. Baindt, Ansicht des Klosters vor dem teilw. Abbruch Beschau Augsburg, Jahres-
buchstabe 8 (1767 — 1769),
Meistermarke ^ 975 — Georg Ignatius Bauer).
Deckengemälde im Chor: Salomo empfängt seine Mutter BathsebaJ in leicht ein-
gezogenem Ovalspiegel, bezeichnet Narkiu Oouen piux, in den Zwickeln in graziöser Stuck-
umrahmung die vier Erdteile (um 1763). (Abb. Kunstatlas, Ergänzungsband, Tafel 78.)
Das Kloster (größtenteils abgebrochen 1842): An die Südseite der Kirche schloß das
Klausurgebäude im Quadrat an (Abb. 43). Der Kreuzgang, etwas unter dem heutigen
Niveau gelegen, lehnte sich mit seinem Südflügel an die Seitenschifsswand der Kirche an.
Über dem Kreuzgang war ein Gang, von dem ans man in das Schiff der Kirche blicken konnte.
Die Fenster des südlichen Seitenschiffes waren ursprünglich breiter als heute und wegen
des Kreuzganges niedriger. Die Klausurgebände dürften bei ihrem Abbruch in der Haupt-
sache der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts angehört haben. Von ihnen ist noch die öst-
liche Verlängerung des Südflügels erhalten. Es ist ein ungegliederter Steinbau aus der
ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts mit Satteldach und hübschem, ganz, spätgotischem
Portal an der Südseite.
Im Innern breiter Gang mit Holzdecke gegen Norden, gegen Süden Wohngelasse, im
* Nach der Tradition nicht Judith und Holofernes.


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