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Waldburg
Abb. 96. Waldburg, Ansicht des Dorfes aus dem Jahre 1625 (Ölgemälde im Schloß)
durchgemacht hat. Auf die alte Kapelle von 1337 geht der Unterbau des Turmes mit
schmalen, teilweise rundbogigeu Fensterschlitzen zurück. Sein Erdgeschoßraum (ehemals
Sakristei) war früher kreuzgewölbt. Eine Tür- bzw. Fensteröffnung führte vom zweiten
Geschoß aus in den Chor (s. Karsee). Eine neuere Sakristei befindet sich an der Süd-
seite des Chors.
Im ersten Viertel des 16. Jahrhunderts hat die Kirche die erste Umgestaltung erfahren:
der Turm wurde erhöht und mit dem reizvollen Giebelaufbau versehen. Aus derselben
Zeit stammt der Chor, der hinter dem Hochaltar ein zugemauertes Spitzbogenfenster und
alte, übergipste Gewölbe besitzt. Auch das Schiff wurde verändert, wie eine durch einen
Geräteanbau verstellte Türe an der Nordseite des Schiffes mit ganz spätgotisch profi-
liertem Gewände und Sturz beweist. Die Kirche hat vom Anfang des 16. Jahrhunderts
bis zu der dritten Umgestaltung im Jahre 1748 das Aussehen, wie es auf einem Bilde
des Dorfes (Abb. 96), das sich im Schloß befindet, dargestellt ist. Damals wurde das
Schiff gegen Westen etwa um das Doppelte verlängert, die Fensterformen (Stichbogen)-
dem Zeitgeschmack angepaßt und das Vorzeichen an der Westseite mit dem Aufgang zur
Empore errichtet. Bei Erbauung der neuen Sakristei dürfte das auf dem Bild „Heili-
ges Grab Wallfahrt" bezeichnete Häuschen abgebrochen und in eine Nische an dieser ver-
setzt worden sein.
Das Aussehen des Jnnenraums (Abb. 97) ist durch die Erneuerung anläßlich der Er-
weiterung des Schiffes im Jahr 1748 bestimmt. An der flachen Gipsdecke im gemalten
Rocaillerahmen das Bild „Himmelfahrt Mariä" und vier Kartuschen mit Heiligenbildern,.
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Waldburg
Abb. 96. Waldburg, Ansicht des Dorfes aus dem Jahre 1625 (Ölgemälde im Schloß)
durchgemacht hat. Auf die alte Kapelle von 1337 geht der Unterbau des Turmes mit
schmalen, teilweise rundbogigeu Fensterschlitzen zurück. Sein Erdgeschoßraum (ehemals
Sakristei) war früher kreuzgewölbt. Eine Tür- bzw. Fensteröffnung führte vom zweiten
Geschoß aus in den Chor (s. Karsee). Eine neuere Sakristei befindet sich an der Süd-
seite des Chors.
Im ersten Viertel des 16. Jahrhunderts hat die Kirche die erste Umgestaltung erfahren:
der Turm wurde erhöht und mit dem reizvollen Giebelaufbau versehen. Aus derselben
Zeit stammt der Chor, der hinter dem Hochaltar ein zugemauertes Spitzbogenfenster und
alte, übergipste Gewölbe besitzt. Auch das Schiff wurde verändert, wie eine durch einen
Geräteanbau verstellte Türe an der Nordseite des Schiffes mit ganz spätgotisch profi-
liertem Gewände und Sturz beweist. Die Kirche hat vom Anfang des 16. Jahrhunderts
bis zu der dritten Umgestaltung im Jahre 1748 das Aussehen, wie es auf einem Bilde
des Dorfes (Abb. 96), das sich im Schloß befindet, dargestellt ist. Damals wurde das
Schiff gegen Westen etwa um das Doppelte verlängert, die Fensterformen (Stichbogen)-
dem Zeitgeschmack angepaßt und das Vorzeichen an der Westseite mit dem Aufgang zur
Empore errichtet. Bei Erbauung der neuen Sakristei dürfte das auf dem Bild „Heili-
ges Grab Wallfahrt" bezeichnete Häuschen abgebrochen und in eine Nische an dieser ver-
setzt worden sein.
Das Aussehen des Jnnenraums (Abb. 97) ist durch die Erneuerung anläßlich der Er-
weiterung des Schiffes im Jahr 1748 bestimmt. An der flachen Gipsdecke im gemalten
Rocaillerahmen das Bild „Himmelfahrt Mariä" und vier Kartuschen mit Heiligenbildern,.
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