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Waldburg
Abb. 101. Waldburg, Schloß. Jnnenraum
Ganges liegenden Räume enthalten der eine eine Holzdecke, die durch zwei auf geschweif-
ten Konsolen ruhende, sich kreuzende Balken in vier Felder geteilt wird. Die vier Felder
der Decke werden durch paarweis gesetzte, kleine Konsolen getragen. Die Wandtäfelung
ist an einer Wand erhalten, auf der Gangseite ist nur noch die Türumrahmung mit Pilastern,
Gebälk und niederem Dreiecksgiebel vorhanden; diese Täfelung (zweite Hälfte 16. Jahr-
hundert) ist einfacher als die im Rittersaal. In dem anderen Zimmer fehlt sie ganz. Hier
steht noch ein großer Tonofen mit steinernem Unterbau. Die großen, grün glasierten
Kacheln zeigen bandartig verschlungenes Muster oder Blumenvasen mit Tulpen, als
Bekrönung Delphine mit Vasen und Engelchen als Schildhälter. Der Ofen, dessen Be-
krönung älter sein kann, ist in den Anfang des 18. Jahrhunderts zu setzen.
Im zweiten Obergeschoß ist die Raumeinteilung ähnlich, nur ist auch der Raum über
dem Rittersaal in zwei Zimmer geteilt. Der Gang besitzt eine Holztafeldecke mit provi-
lierten Deckleisten und Unterzug, in der Längsrichtung der Wand entlang sind Konsolen
angeordnet (zweite Hälfte 16. Jahrhundert). In dem Nordwestzimmer ist die Türum-
rahmung noch aus derselben Zeit, die Decke ist aus Gips mit einfachem Barockmuster,
ebenso das Zimmer gegen Südwesten. Hier großer, schwarz glasierter Tonofen auf
steinernem Unterbau vom Ende des 16. Jahrhunderts. Ober- und Unterbau mit
großen figurierten Kacheln: Bauer einen Baum Pflanzend mit dem Zeichen des Krebses
(zweimal), Bauer mit Dreschflegel mit dem Zeichen des Wassermanns, Bauer mit Schäfer-
stab und dem Zeichen der Jungfrau, Bauer einen Baum beschneidend und dem Zeichen
des Stiers und allegorische männliche Gestalt, die einen Pokal hält mit dem Zeichen des
Widders. Ferner Kariathyden, Fratzen mit Blumengehängen und Bekrönung mit Pferden
urid Löwen wie bei dem ersten Ofen. (Der Ofen stammt aus Kißlegg, Abb. bei Lübke,
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Abb. 101. Waldburg, Schloß. Jnnenraum
Ganges liegenden Räume enthalten der eine eine Holzdecke, die durch zwei auf geschweif-
ten Konsolen ruhende, sich kreuzende Balken in vier Felder geteilt wird. Die vier Felder
der Decke werden durch paarweis gesetzte, kleine Konsolen getragen. Die Wandtäfelung
ist an einer Wand erhalten, auf der Gangseite ist nur noch die Türumrahmung mit Pilastern,
Gebälk und niederem Dreiecksgiebel vorhanden; diese Täfelung (zweite Hälfte 16. Jahr-
hundert) ist einfacher als die im Rittersaal. In dem anderen Zimmer fehlt sie ganz. Hier
steht noch ein großer Tonofen mit steinernem Unterbau. Die großen, grün glasierten
Kacheln zeigen bandartig verschlungenes Muster oder Blumenvasen mit Tulpen, als
Bekrönung Delphine mit Vasen und Engelchen als Schildhälter. Der Ofen, dessen Be-
krönung älter sein kann, ist in den Anfang des 18. Jahrhunderts zu setzen.
Im zweiten Obergeschoß ist die Raumeinteilung ähnlich, nur ist auch der Raum über
dem Rittersaal in zwei Zimmer geteilt. Der Gang besitzt eine Holztafeldecke mit provi-
lierten Deckleisten und Unterzug, in der Längsrichtung der Wand entlang sind Konsolen
angeordnet (zweite Hälfte 16. Jahrhundert). In dem Nordwestzimmer ist die Türum-
rahmung noch aus derselben Zeit, die Decke ist aus Gips mit einfachem Barockmuster,
ebenso das Zimmer gegen Südwesten. Hier großer, schwarz glasierter Tonofen auf
steinernem Unterbau vom Ende des 16. Jahrhunderts. Ober- und Unterbau mit
großen figurierten Kacheln: Bauer einen Baum Pflanzend mit dem Zeichen des Krebses
(zweimal), Bauer mit Dreschflegel mit dem Zeichen des Wassermanns, Bauer mit Schäfer-
stab und dem Zeichen der Jungfrau, Bauer einen Baum beschneidend und dem Zeichen
des Stiers und allegorische männliche Gestalt, die einen Pokal hält mit dem Zeichen des
Widders. Ferner Kariathyden, Fratzen mit Blumengehängen und Bekrönung mit Pferden
urid Löwen wie bei dem ersten Ofen. (Der Ofen stammt aus Kißlegg, Abb. bei Lübke,
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