Zußdorf
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in je einem nach Norden und Süden öffnet. Über der Mittelachse der Vorhalle eingebau-
ter Turm mit quadratischem Grundriß, das oberste Stockwerk mit abgeschrägten Ecken.
Das äußere der Kapelle einfach, die Westfront und der Turm von Gesimsen gegliedert,
Pyramidendach, Stichbogenfenster am Schiff.
Inneres: Hübsche Ausstattung aus der Erbauungs- und Rokokozeit; Hochaltar Anfang
des 18. Jahrhunderts mit Rokokozutaten, Doppelsäulenausbau, darüber Gesims mit
durchbrochenem Giebelaufsatz und Seitenvoluten. Eingelassenes Altarblatt mit Mutter
Anna, bezeichnet I. Georg Meßmer xinx. 1767, links und rechts davon die Heiligen
Petrus und Paulus, darüber Gott Vater, auf dem Gesims Putten und stehende Engel;
seitlich des Altars führen Türen in den Sakristeiraum hinter dem Altar. Auf diesen
Ölbilder mit der Verkündigung, über denselben
der hl. Johannes und hl. Elisabeth (?), erstes
Viertel 16. Jahrhundert, Holz, farbig gefaßt. —
Linker und rechter Seitenaltar mit hübschem Ro-
kokogehäuse, im rechten Muttergottesfigur. Der
Beichtstuhl und das Chorgestühl einfach ornamen-
tal bemalt.
Zußdorf
(1246 Zuztorf, 1247 Zustorf, Ortsadel im 12. und
13. Jahrhundert, kommt über die Hornstein 1300 an die
Gremlich, 1443 an Ravensburg, 1649 an die Hyrus und
Rehlingen.)
Katholische Kirche zum hl. Simon und
Judas, als Pfarrei zuerst 1259 genannt. Die ur-
sprüngliche Kirche, auf die noch der Turm zurück-
geht, wurde im Jahr 1646 von den Hohentwilern
verbrannt.
Die Kirche zeigt die übliche Anlage, oblongen
Grundriß und Nordtnrm neben dem dreiseitig
geschlossenen, eingezogenen Chor. Der Turm alt;
in seinem unteren Teil, der auf das 13. Jahr-
hundert zurückgeht, enthält er die ehemalige
Sakristei mit Kreuzgewölbe und Spitzbogenfen-
sterchen. Sein oberer Teil spätgotisch: spitzbogige
Schallösfnungen mit spätgotischen Fensterkreuzen
und Satteldach. An der Südwand des Chors neue
Sakristei. Der Chor wie auch das Langhaus ge-
hören dem 17. Jahrhundert an, sind aber im Kern
vielleicht älter; das Langhaus ist gegen Westen
erweitert.
Ausstattung: 1878 ganz umgestaltet. Auf
dem Hochaltar die Heiligen Judas Thaddäus und
Apostel Simon (Abb. 149). Dieser wohl ehemals
Abb. 149. Zußdorf, Kirche.
Apostel Simon
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in je einem nach Norden und Süden öffnet. Über der Mittelachse der Vorhalle eingebau-
ter Turm mit quadratischem Grundriß, das oberste Stockwerk mit abgeschrägten Ecken.
Das äußere der Kapelle einfach, die Westfront und der Turm von Gesimsen gegliedert,
Pyramidendach, Stichbogenfenster am Schiff.
Inneres: Hübsche Ausstattung aus der Erbauungs- und Rokokozeit; Hochaltar Anfang
des 18. Jahrhunderts mit Rokokozutaten, Doppelsäulenausbau, darüber Gesims mit
durchbrochenem Giebelaufsatz und Seitenvoluten. Eingelassenes Altarblatt mit Mutter
Anna, bezeichnet I. Georg Meßmer xinx. 1767, links und rechts davon die Heiligen
Petrus und Paulus, darüber Gott Vater, auf dem Gesims Putten und stehende Engel;
seitlich des Altars führen Türen in den Sakristeiraum hinter dem Altar. Auf diesen
Ölbilder mit der Verkündigung, über denselben
der hl. Johannes und hl. Elisabeth (?), erstes
Viertel 16. Jahrhundert, Holz, farbig gefaßt. —
Linker und rechter Seitenaltar mit hübschem Ro-
kokogehäuse, im rechten Muttergottesfigur. Der
Beichtstuhl und das Chorgestühl einfach ornamen-
tal bemalt.
Zußdorf
(1246 Zuztorf, 1247 Zustorf, Ortsadel im 12. und
13. Jahrhundert, kommt über die Hornstein 1300 an die
Gremlich, 1443 an Ravensburg, 1649 an die Hyrus und
Rehlingen.)
Katholische Kirche zum hl. Simon und
Judas, als Pfarrei zuerst 1259 genannt. Die ur-
sprüngliche Kirche, auf die noch der Turm zurück-
geht, wurde im Jahr 1646 von den Hohentwilern
verbrannt.
Die Kirche zeigt die übliche Anlage, oblongen
Grundriß und Nordtnrm neben dem dreiseitig
geschlossenen, eingezogenen Chor. Der Turm alt;
in seinem unteren Teil, der auf das 13. Jahr-
hundert zurückgeht, enthält er die ehemalige
Sakristei mit Kreuzgewölbe und Spitzbogenfen-
sterchen. Sein oberer Teil spätgotisch: spitzbogige
Schallösfnungen mit spätgotischen Fensterkreuzen
und Satteldach. An der Südwand des Chors neue
Sakristei. Der Chor wie auch das Langhaus ge-
hören dem 17. Jahrhundert an, sind aber im Kern
vielleicht älter; das Langhaus ist gegen Westen
erweitert.
Ausstattung: 1878 ganz umgestaltet. Auf
dem Hochaltar die Heiligen Judas Thaddäus und
Apostel Simon (Abb. 149). Dieser wohl ehemals
Abb. 149. Zußdorf, Kirche.
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