Overview
Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Overview
Facsimile
0.5
1 cm
facsimile
Scroll
OCR fulltext
Oüerami Nalrn

„^Lom Virngrund zunr Albuch uud Härdtsfeld, vom düsteren, melaucholischen
Nadelwald, auf einförmigem weißem Stubeusandstein mit zahlreichen Seen und
Weihern, über fruchtbare Liasplattten, an ifolierten Vorbergen des braunen Jura
und uralten Erzgruben vorbei, hinauf an dem malerischen Stufenrande der Alb mit
den breiten, markierten Terrassen, die hier selbst wieder einzelne Höfe, ja Ortschaften
tragen, zu den sonnigen Höhen des Vraunenbergs, des Volkmarsbergs oder der
romantischen Felsenstirn des Rosenstein, zum dichten Bnchenwald auf den Feuerstein-
lehmen der wasserarmen Hochebene mit ihren Erdfallen und Trockenthälern, oder im
Fallen der Schichten zwischen Albuch und Hardtsfeld, durch das tiefeingeschnittene
Kocherthal zum Brenzthal an dem Fuß der Berge mit ihren Quelltöpfen, unter-
irdischen Wasserlänfen und Trockenthälern, landschaftlich eine der schönsten, geologisch
interessantesten Wanderungen in dem an solchen Bildern so reichen schwäbischen
Stufenlande" (O. Fraas). Die Thoneisensteinlager des nnteren braunen Jura haben
die Bevölkerungsgeschichte dieser Gegend von jeher und immer mächtiger bis auf die
Gegenwart mitbedingt. Bergbau uud Eisenindnstrie sind heute die großen Erwerbs-
quellen im Umkreis von Wasseralfingen und Aalen. Jm 14. Jahrhundert erscheinen
die ersten urkundlichen Shuren von Bergbau und Hüttenwesen; doch schon aus vor-
geschichtlicher Zeit hat der Boden Spnren davon aufbewahrt.

Altertümer. Vorrömische: Hügelgräber finden sich im Oberamts-
bezirk vorarehmlich auf den Hochslächen der Alb, d. i. auf dem Härdtsfeld und dem
Albuch; sodann auf den Liasebenen des Albvorlands. Jn den Keuperbergen giebt
es keine Spnren vorgeschichtlicher Vefiedelung. Der Steinzeit werden gewisfe Brand-
gräber bei Schechingen und Wasseralfingen zugeschrieben. Die Mehrzahl gehört der
Bronzezeit und der Hallstatter Periode an (vergl. H. v. Hölder in Fundber. 2,
Erg.-H.). Größere Hügelgruppen lagen in den Wäldern Wehrenfeld bei Lauterburg
und Eichert oberhalb Essingen (Fundber. 4); serner im Wagenrain bei Hofen und
im ehemaligen Eichwald bei Leinweiler.

Eine Wohngrube fand sich im obengenannten Wehrenfeld; und eine Trichter-
grube bei den Grabhügeln im Eichert. Eine Eisenschmelzstätte bei Tauchen-
weiler auf dem Albuch; in der Nähe Bohnerzgruben (Fundbew 5).

Wallburgen: Eine großartige Fliehburg war der Heidengraben mit der
Kochenburg, bei llnterkochen. Vielleicht auch der Hornberg bei Abtsgmünd. Kleinere
Wallburgen will man in den Befestigungen auf dem Stürzel bei Essingen und an der
Winkenhalde bei Aalen erkennen.

Paulus, Denkmäler aus Württemberg. Jagstkreis.

1
 
Annotationen