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Hall von Süden.

Oberamk Hall.

^/ie Natur hat das hällische Land mit reichen Nahrungsquellen und mit
feinen Reizen für die Menschen ausgestattet. Auf den weiten Flächen der Letten-
kohle, in der sog. hällischen Ebene und im Rosengarten die fruchtbaren Ackerfelder;
und auf dem Keupergürtel an der Südmark gegen Schwaben große Wälder. Jm
Kocherthal aber der „Salz- und Segensquell" und das Steinsalzlager, das ihn sättigt.
Auf den vorgeschobenen Höhen weite Rundschau. Jn dem engen Muschelkalkthal der
Bühler und den Seitenschluchten schöne Bilder freier, wilder Natur.

Doch wie ein geschliffener Edelstein verdankt dies alte Kulturland seine höchsten
Schönheiten der Menschenhand. Deutlicher als sonst sind in der Haller Landschaft
die Spuren der Geschichte, ein bedeutungsvolles Palimpsest im Buche der Natur.
Wer vom hochgelegeuen Bahnhof hinausschaut über die Stadt und thalaufwärts nach
Limpurg, Komburg und dem Einkorn, sieht in eine Szenerie hinein, die ihresgleichen
sucht. Heute noch, so vieles hier zerstört wurde, ist es ein Bild altfränkischen Lebeus,
so reich wie die Schwesterstadt an der Tauber, Rothenburg. Auf engem Raum sind
hier die Denkmäler aus drei Jahrtausendeu uud aus den verschiedensten Stufen und
Kreisen deutscher Kultur zusammengedräugt.

Auf dem Einkorn vorgeschichtliche Spuren des Menschen und die Ruine einer
Wallfahrtskirche aus der Zeit der Gegenreformation, die von Würzburg aus auf
Komburg ihren Stützpunkt fand. Auf Komburg das Ritterstift, das mit seinen
 
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