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Jagstkreis. Oberamt Aalen.
Kofen.
Pfarrdorf, in einem Seitenthälchen des Kochers. Das Dorf, 1397 genannt,
gehörte nrshrünglich zur Burg Hohen-Alfingen. Die Pfarrei reicht mindestens ins
13. Jahrhundert hinauf. Kath. Pfarrkirche zu den Heil. Georg und Laurentius,
hoch und frei gelegen vor dem Dorf. Sie ist 1762—75 erbaut, hell und geraumig;
1869 renoviert. Jm Jnnern Grabsteine der Adelmann. Neben der Kirche steht die
einfach gotische St. Ottilienkahelle.
O b eralfin g en, alt „Weiler unter der Burg", eine Viertelstunde von Hofen,
am Fuß des Hohenalfinger Burghügels. Kapelle zu St. Georg und St. Katharina;
ursprünglich wohl Burgkapelle. Die Burg Hohenalfingen, auf einem gegen Norden
vorspringenden Vorhügel des Härtsfeldes, ist fast gauz verschwunden. Man erkennt
noch den Fuß des Berchfrits, viereckig aus Buckelquadern, den Schacht des Zieh-
brunnens, die Spur der dicken Mantelmauer gegen Süd und West. Das ansehnliche
Geschlecht, das von hier sich nannte, erscheint im 13. Jahrhnndert. (Lilriärm äs
Tllalivin^iu um 1200.) Es spaltet sich in eine Hohenalfinger und eine Wasfer-
alfinger Liuie. Nach seinem Aussterbeu 1545 fiel die Herrschaft an Ellwangen zurück.
Die Burg foll im Bauernkrieg (oder nach anderen im dreißigjührigen Krieg) zerstört
worden sein. Die Ilbereinstimmung des Wappens (in Gold 3 blaue Schildchen 2, 1:
Helmzier ein weißer Schwanenrumpf mit rotem Schnabel) läßt vermuten, daß die
Herren v. Weinsberg von Hause aus Ahelfinger waren. Der Fürsitz eine halbe
Stunde von Hofen ward als Wellwartisches Försterhaus im vorigen Jahrhundert
erbaut. Oberhalb davon stecken noch Grundmauern eines Jägerhanses, welches von
derselben Herrschaft 1587 erbaut war.
KoHensLcrdt ((235 Hohenstat).
Pfarrdorf und Markt, auf der Höhe links über dem Kocherthal gelegen, weithin
sichtbar, mit Schloß und Kirche. Die Burg war Öttingisches Lehen. 1235 Ortsadel.
1361 ist ein Westerstetten zu H. gesessen. 1376 Jörg v. Wellwart ebenso. 1407
kaufen die Adelmann Veste und Dors. 1408 ist die Vurg durch Heirat und Kauf
der Schenken v. Schenkenstein. 1530 wird sie von Hieronymus v. Adelmann zurück-
gekauft und seitdem ist H. deren Hauptgut.
Die Pfarrei scheint von der zu Hechingen abgetrennt worden zu sein. Patrone
waren bis 1501 die Grafen v. Öttingen. Die Schenkin Anna ftiftete 1445 eine
Frühmeßpfründe. Erhard v. Adelmann hat 1579 die Reformation eingeführt; Wilhelm
Christof 1636 sie wieder abgeschafft. 1757 wurde eine Schloßkapelle errichtet und
1764 statt derselben ein Kapuziuerhospiz mit drei Patern aus dem Kloster zu
Ellwangeu.
Die kath. Pfarrkirche, vormals dem heil. Patricius geweiht, zu dessen Gnaden-
bild viel gewallfahrt wurde, vorzüglich für das Vieh, ist von Wilhelm VI. v. A. zu
Ehren der „Opferung Mariä" neu aufgebaut worden, weil die alte für die Wall-
fahrten zu klein geworden war. Der Vauherr, der nach dem Tod feiner Gemahlin
selbst Priester geworden, ist der Bruder des Erbauers der Wallsahrtskirche auf dem
Schöneberg bei Ellwangen, Fürstpropsts Christoph. Die hienach naheliegende Ver-
Jagstkreis. Oberamt Aalen.
Kofen.
Pfarrdorf, in einem Seitenthälchen des Kochers. Das Dorf, 1397 genannt,
gehörte nrshrünglich zur Burg Hohen-Alfingen. Die Pfarrei reicht mindestens ins
13. Jahrhundert hinauf. Kath. Pfarrkirche zu den Heil. Georg und Laurentius,
hoch und frei gelegen vor dem Dorf. Sie ist 1762—75 erbaut, hell und geraumig;
1869 renoviert. Jm Jnnern Grabsteine der Adelmann. Neben der Kirche steht die
einfach gotische St. Ottilienkahelle.
O b eralfin g en, alt „Weiler unter der Burg", eine Viertelstunde von Hofen,
am Fuß des Hohenalfinger Burghügels. Kapelle zu St. Georg und St. Katharina;
ursprünglich wohl Burgkapelle. Die Burg Hohenalfingen, auf einem gegen Norden
vorspringenden Vorhügel des Härtsfeldes, ist fast gauz verschwunden. Man erkennt
noch den Fuß des Berchfrits, viereckig aus Buckelquadern, den Schacht des Zieh-
brunnens, die Spur der dicken Mantelmauer gegen Süd und West. Das ansehnliche
Geschlecht, das von hier sich nannte, erscheint im 13. Jahrhnndert. (Lilriärm äs
Tllalivin^iu um 1200.) Es spaltet sich in eine Hohenalfinger und eine Wasfer-
alfinger Liuie. Nach seinem Aussterbeu 1545 fiel die Herrschaft an Ellwangen zurück.
Die Burg foll im Bauernkrieg (oder nach anderen im dreißigjührigen Krieg) zerstört
worden sein. Die Ilbereinstimmung des Wappens (in Gold 3 blaue Schildchen 2, 1:
Helmzier ein weißer Schwanenrumpf mit rotem Schnabel) läßt vermuten, daß die
Herren v. Weinsberg von Hause aus Ahelfinger waren. Der Fürsitz eine halbe
Stunde von Hofen ward als Wellwartisches Försterhaus im vorigen Jahrhundert
erbaut. Oberhalb davon stecken noch Grundmauern eines Jägerhanses, welches von
derselben Herrschaft 1587 erbaut war.
KoHensLcrdt ((235 Hohenstat).
Pfarrdorf und Markt, auf der Höhe links über dem Kocherthal gelegen, weithin
sichtbar, mit Schloß und Kirche. Die Burg war Öttingisches Lehen. 1235 Ortsadel.
1361 ist ein Westerstetten zu H. gesessen. 1376 Jörg v. Wellwart ebenso. 1407
kaufen die Adelmann Veste und Dors. 1408 ist die Vurg durch Heirat und Kauf
der Schenken v. Schenkenstein. 1530 wird sie von Hieronymus v. Adelmann zurück-
gekauft und seitdem ist H. deren Hauptgut.
Die Pfarrei scheint von der zu Hechingen abgetrennt worden zu sein. Patrone
waren bis 1501 die Grafen v. Öttingen. Die Schenkin Anna ftiftete 1445 eine
Frühmeßpfründe. Erhard v. Adelmann hat 1579 die Reformation eingeführt; Wilhelm
Christof 1636 sie wieder abgeschafft. 1757 wurde eine Schloßkapelle errichtet und
1764 statt derselben ein Kapuziuerhospiz mit drei Patern aus dem Kloster zu
Ellwangeu.
Die kath. Pfarrkirche, vormals dem heil. Patricius geweiht, zu dessen Gnaden-
bild viel gewallfahrt wurde, vorzüglich für das Vieh, ist von Wilhelm VI. v. A. zu
Ehren der „Opferung Mariä" neu aufgebaut worden, weil die alte für die Wall-
fahrten zu klein geworden war. Der Vauherr, der nach dem Tod feiner Gemahlin
selbst Priester geworden, ist der Bruder des Erbauers der Wallsahrtskirche auf dem
Schöneberg bei Ellwangen, Fürstpropsts Christoph. Die hienach naheliegende Ver-