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Gradmann, Eugen [Hrsg.]; Paulus, Eduard [Bearb.]
Die Kunst- und Altertums-Denkmale im Königreich Württemberg (Jagstkreis ; Halbbd. 1): Oberämter Aalen, Crailsheim, Ellwangen, Gaildorf, Gerabronn, Gmünd, Hall — Stuttgart, Esslingen, 1907

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https://doi.org/10.11588/diglit.19989#0456
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Jagstkreis. Oberamt Gmünd.

hundert selbst wieder verpfändete an die Herren v. Wellwart, 1579 aber zurückkaufte. Heubach,
nach dem fich auch ein adeliges Geschlecht nannte, heißt 1431 ein Markt, 1480 eine Stadt. Alt-
württemberg unterhielt hier eiu Oberamt. Wte Eisenerzgrube.

Die Kirche zum hl. Ulrich war Mutterkirche von Bargau. Das Patronat gehörte zur Herrschaft
Rosenstein bis 1342, da es au das Kloster Königsbronu kam. Es bestand eine Frühmesse bei der
Pfarrkirche, eine Afrakapelle und eine Bernhardskapelle (wohl von Köuigsbronn gegründet). Die
Reformation ist unter württembergischem Druck vou der Herrschaft Wellwart eingeführt worden.

Die Mauern der Kirche, ihres Turmes und Kirchhofs und des Rathauses mit
ihren mächtigen Quaderblvcken gehen vielleicht noch in die Zeiten der Pfalzgrafen

Heubach. Evang. Stadtkirche.

und der staufischen Könige zurück. An die Herren von Wellwart erinnern manche
Denkmaler aus der Spätgotik und der Renaissance. Und als altwürttembergisches
Landstädtchen giebt sich hellte noch der Ort mit seinen Bürger- nnd Bauernhäusern;
jene teils im Renaissance-, teils im Rokokocharakter einfachster Art; diese zum Teil
noch mit Lehmfachwerk in den Wänden. Altertümliche Wohnhäuser mit Täserungen
und gefälligen Treppengeländern giebt es noch manche in der Altstadt. Der Garten
hinter der Apotheke (1754) hat seine altertümliche Anlage bewahrt. Das alte Ober-
amtsgebäude aus dem 17. Jahrhundert ist jetzt Pfarrhaus; die Amtsschreiberei vom
Jahre 1661 jetzt umgebaut als Schulhaus. An der Kirchmühle ist nur noch ein
Wöllwarth'scher Wappenstein (von 1608) alt.
 
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