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Obersontheim.

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Die evang. Pfarrkirche ist 1585/86 erbaut von Schenk Friedrich. Stiftungs-
tafel an der Nordseite. (Am Nordportal Steinmetzmarke. An einem Fenster der
Südseite ist eine ganze Sammlung.) Dessen Söhne haben 1618 die Sakristei und
die Orgel gestiftet. Einschiffiger Langban mit Emporen und mit östlichem Turm-
chor in posthumer Gotik. Der Turmchor hat ein flaches Rippenkreuzgewolb aus
Konsolen in Form von Löwenköpfen, im Schlußstein eine Rosette. Das Schifß
dessen Fußboden gegen Westen ansteigt, ist flachgedeckt. Spitzbogige Maßwerkfenster
mit absonderlichen Bildungen und Pforten mit Stabdurchkreuznngen. Der Chorturm
ist über dem zweiten Stock-
werk mit kurzen Schrägen
ins Achteck übergeführt. Die
achteckige Glockenstube hat
vier Schallöffnungen mit
Bogenfüllungen. Ein halb
achteckiger Wendeltreppen-
turm an der Nordostecke des
Schiffs hat gleich dem
Glockenturm eine welsche
Haube.

Glocken: Die kleine
mit dem Nnrin in

Minuskeln ist wohl die
älteste. Mittlere: osanna
heis ich. jos glocke(n)giser
gas mich. zu unser fraven
ereundswolfgangs sebastian
s ulrich leut man mich. 1491.

Große von Christian Ginther
in Königsbronn 1717, Wap-
Pen und Stiftungsinschrift
der Gräfin Sophie.

Kirchengesäße:

Hostienkapsel, glatt, mit gra-
viertem Schenkenwappen, um 1665 von Schenk Johann Casimir gestiftet. Beschauzeichen
Hall, G ck. — Silbernes Taufbecken auf vier Engelsköpfen. Sigla-Jnschrift, 1668.
Nürnberg. — Kelch in Früh-Rokoko. — Krankenkelch in Rokoko. — Kleines Kruziffx von
Silber mit Vergoldungen. 1801. Augsburg. Jn der Sakristei ein orientalischer Teppich.

Die vielen Grabsteine der Schenken sind leider aus der Kirche herausgeschafft
und teils außen, teils im Schloßhof aufgestellt, teils verkauft nach Nürnberg ans
German. Museum. Der Grabstein des Schenken Casimir, ß 1676 (an der Südseite)
mit hübschen Puttenfiguren, trägt die Bezeichnung des Haller Bildhauers Hornung.

Denkmäler inder Kirche: 1) Schenk Friedrich, ß 1597, mit seinen beiden
Frauen. Altarartiger Wandaufbau mit Säulen, Rollwerk und Gewinden, Putten
und Masken. Die drei vor dem Kruzifix kuieenden Bildnisgestalten und das Brust-


Oberroth. Wohnhaus aus dem 18. Jahrhundert.
 
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