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Untergröningen.

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sich ein flacherer Ringgraben an der West- und Nordseite anschließt. Jm Osten nach
dem Kocher ist Steilabfall. Das Schloß, ursprnnglich ein Viereck mit innerem Hos,
besteht jetzt, nachdem zu Ende vorigen Jahrhunderts der Westslügel abgebrochen ist,
aus einem Hauptgebände gegen Osten mit zwei Flügeln, verputzter Bruchsteinbau, mit
gewölbten llnterräumen; es scheint im 18. Jahrhundert um zwei Stockwerke erhöht
worden zu sein. Die Giebel sind mit Schnecken und Spitzpfeilerchen verziert. Die
Einsahrt war ursprünglich
auf der Südseite, wo innen
noch ein derbes Renaissance-
portal ist. Dort, in der
inneren Südostecke, ist auch
die alteWendeltreppe. Außen
in der Südwand ist eine sehr
schöne Wappen- und Schrist-
tasel von Schenk Christoph
1564 in Frührenaissance-
formen, mit zwei Drachen
als Einsassnng. Uber einer
Pforte, die an der Südostecke
in den Graben führt, steht
1606. An der Schloßbrücke
von Westen steht 1763 und
1796. Die ehemaligeSchloß-
küche im Nordflügel hat vier
Kreuznahtgewölbe aus einer
Mittelsäule ausdem18.Jahr-
hundert.

Die Kapelle, jetzt kath.

Pfarrkirche zum hl. Michael,
befindet sich im Hauptban,
halb unter dem Voden des
Schloßhofes. Sieist 1776/77
umgebaut; eine dreischiffige, kleine Halle mit (im Kern älteren) Pseilern, einschweisenden
Emporen und slacher Kassettendecke; alles weiß stuckiert. Am Hanptaltar ein gutes
Olbild, St. Michael, der ilberlieferung nach in Würzburg gemalt. Am linken Seitenaltar
sind die drei Schreinsfiguren des Zeitblom-Altars von Heerberg aufgestellt, Maria aus
der Mondsichel, Katharina, Barbara; mittelmäßige Schnitzereien, neu gefaßt. Gute
Statuette der Maria in bemaltem Holz aus dem 18. Jahrh. Geschnitzte Stuhlwangen.

Jn der Wohnung des kath. Pfarrers sind zwei gußeiserne Ofen von 1775 und
in einem Zimmer gemalte Tapeten mit Watteau-Scenen und Rocaille-Ornament aus
schwarzem Grund.

Billin gsh ald en hatte 1741 ein mit einer Ringmauer umgebenes Herrenhaus.
Bei Dinkbühl, dem alten Ding-Bühl, liegt auf freiem Feld der runde „Teusels-
stein", offenbar ein alter Malstein. — Zu Wegstetten, srüher Rappenkohlwald,

Kirche zu Münster.
 
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