Balkhaufen mitQuattelbach
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KIRCHE. Die jeßt evangelißhe Kirche, hoch und hübßh gelegen, nicht orientiert, war
ursprünglich als Wallfahrtskapelle der heiligen Katharina geweiht. Die Erbauungszeit iß
unbekannt. Joh. Phil. Wilh.Luck Schreibt 1772 in [einem „Verbuch einer Reformations-
und Kirchenge(chichte der Grafschaft Erbach und Herrßhaft Breuberg" auf Grund
einer gleichzeitigen No-
tiz: „Die Capelle Balck-
haufen befände ßch in
anno 1687 dachlos, hatte
auch kein Glöcklein,
indem ßdches durchs
Kriegswesen verlohren
gegangen, ward übri-
gens alle 14 Tage darin-
nen geprediget, auch zu-
weilen Betßunde gehal-
ten." Das Mauerwerk
muß aßo wohl leidlich
imßande gewe[en [ein.
Nach der Ortschronik
erfolgte eine Zerßörung
der Kapelle im Spani-
(chen Erbfolgekriege.
1769 wurde das Haus wieder dem Gottesdienß übergeben. Bauerneuerung 1910;
gleichzeitig erhielt die Kapelle eine zweite Glocke.
Der Grundriß iß rechteckig (Außenmaße 7,30 bezw. 7,70 und 12,00 m) und dadurch
merkwürdig, daß der Raum ßch innen auf halber Tiefe um die doppelte Mauerdicke
verengt. So entßeht eine Art Chorraum, deßen Backßeinboden um
eine Stufe erhöht iß. Der Haupteingang liegt die[er Chor[eite ge-
genüber, aus der Ach[e nach S. verschoben; die Eingangshälfte des
Raumes wird von einer einfachen Kaßenempore aufHolzßüßen um-
zogen. In der Chorhälfte des Raumes ßeht zunächß frei in der
Ach[e der Altar. Dahinter erheben ßch bis zur Decke zwei dicht
nebeneinanderßehende Holzpfeiler, die einen Durchgang nach der
hinteren Eingangstür freilaßen. Zwischen die[en Pfeilern über dem
Durchgang iß die Kanzel angebracht und unmittelbar unter der
flachen, gegipßen Decke der Schalldeckel.
Der Chorraum iß in der Flucht die[er Kanzelpfeiler quer abge- Abb. 32. Balkhau-
[chloßen durch eine niedrige Holzwand mit Schräg gegitterten Schiebe- ^ ^
fenßern, die hüben den Pfarrßuhl, drüben die Kanzeltreppe verkleiden. DiefeTrennungs-
wand Schließt mit dem unteren Kanzelrand ab. Von ihren Seitlichen Enden bis zur
Kanzelbrüßung hinauf erhebt ßch beiderseits ein VerSchlußdreieck aus Brettern, deßen
Schräge Kante mit Randfägearbeit gut profiliert iß. Die ganze Einrichtung, vielleicht
mit Ausnahme des modern-einfachen Kanzelkaßens, wird der Neueinrichtung von 1769
angehören. Der Raum hat an jeder Langfeite zwei hohe Schlichte, rundbogige Fenßer,
von denen die ößlichen anscheinend aus früher [pißbogigen zurechtgearbeitet wurden,
ferner ein Rundfenßer über der Weßtür. Da ßch die BreitenmaßunterSchiede der
beiden Haushälften auch außen deutlich wahrnehmen laßen, wird man in der Chor-
hälfte den älteren, 1769 mitverwandten Baureß erkennen dürfen, doch iß auch die
Abb. 31. Balkhaufen. Kirche
Evangelische
Kirche
Bau-
befchreibung
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KIRCHE. Die jeßt evangelißhe Kirche, hoch und hübßh gelegen, nicht orientiert, war
ursprünglich als Wallfahrtskapelle der heiligen Katharina geweiht. Die Erbauungszeit iß
unbekannt. Joh. Phil. Wilh.Luck Schreibt 1772 in [einem „Verbuch einer Reformations-
und Kirchenge(chichte der Grafschaft Erbach und Herrßhaft Breuberg" auf Grund
einer gleichzeitigen No-
tiz: „Die Capelle Balck-
haufen befände ßch in
anno 1687 dachlos, hatte
auch kein Glöcklein,
indem ßdches durchs
Kriegswesen verlohren
gegangen, ward übri-
gens alle 14 Tage darin-
nen geprediget, auch zu-
weilen Betßunde gehal-
ten." Das Mauerwerk
muß aßo wohl leidlich
imßande gewe[en [ein.
Nach der Ortschronik
erfolgte eine Zerßörung
der Kapelle im Spani-
(chen Erbfolgekriege.
1769 wurde das Haus wieder dem Gottesdienß übergeben. Bauerneuerung 1910;
gleichzeitig erhielt die Kapelle eine zweite Glocke.
Der Grundriß iß rechteckig (Außenmaße 7,30 bezw. 7,70 und 12,00 m) und dadurch
merkwürdig, daß der Raum ßch innen auf halber Tiefe um die doppelte Mauerdicke
verengt. So entßeht eine Art Chorraum, deßen Backßeinboden um
eine Stufe erhöht iß. Der Haupteingang liegt die[er Chor[eite ge-
genüber, aus der Ach[e nach S. verschoben; die Eingangshälfte des
Raumes wird von einer einfachen Kaßenempore aufHolzßüßen um-
zogen. In der Chorhälfte des Raumes ßeht zunächß frei in der
Ach[e der Altar. Dahinter erheben ßch bis zur Decke zwei dicht
nebeneinanderßehende Holzpfeiler, die einen Durchgang nach der
hinteren Eingangstür freilaßen. Zwischen die[en Pfeilern über dem
Durchgang iß die Kanzel angebracht und unmittelbar unter der
flachen, gegipßen Decke der Schalldeckel.
Der Chorraum iß in der Flucht die[er Kanzelpfeiler quer abge- Abb. 32. Balkhau-
[chloßen durch eine niedrige Holzwand mit Schräg gegitterten Schiebe- ^ ^
fenßern, die hüben den Pfarrßuhl, drüben die Kanzeltreppe verkleiden. DiefeTrennungs-
wand Schließt mit dem unteren Kanzelrand ab. Von ihren Seitlichen Enden bis zur
Kanzelbrüßung hinauf erhebt ßch beiderseits ein VerSchlußdreieck aus Brettern, deßen
Schräge Kante mit Randfägearbeit gut profiliert iß. Die ganze Einrichtung, vielleicht
mit Ausnahme des modern-einfachen Kanzelkaßens, wird der Neueinrichtung von 1769
angehören. Der Raum hat an jeder Langfeite zwei hohe Schlichte, rundbogige Fenßer,
von denen die ößlichen anscheinend aus früher [pißbogigen zurechtgearbeitet wurden,
ferner ein Rundfenßer über der Weßtür. Da ßch die BreitenmaßunterSchiede der
beiden Haushälften auch außen deutlich wahrnehmen laßen, wird man in der Chor-
hälfte den älteren, 1769 mitverwandten Baureß erkennen dürfen, doch iß auch die
Abb. 31. Balkhaufen. Kirche
Evangelische
Kirche
Bau-
befchreibung