Rantzau
115
Abb. 17. Rantzau, Grundriß des Wohnhauses von 180 j
SCHLOSS. Alter Bau: Wennv. Schröder von einer Erbauung des Schlosses im Jahre
1657 durch den Grafen Christian Rantzau spricht, so dürfte damit der 1653 geplante
Umbau gemeint sein. Eine 165 3 datierte Änderungsskizze des Hauses, „zweifellos von der
Hand des Grafen“ (Haupt), ist erhalten, Abb. bei Haupt, a. a. O., S. 239. Einstöckiger
Fachwerkbau mit Backstein-Kellergeschoß, 120 Fuß lang und 30 breit, mit einem „halben
Flügel“ (i8x 14 Fuß). „Vor dem Eintritt des Haußes ist eine hölzerne Stiege mit Stocken
oder gedreheten Pfeilern, von beyden Seiten hinauf zu gehen“ (1726). 1653 Entwurf zu einer
Galerie am Hauptgeschoß entlang: “Feine zierliche Gallerey und Gangk mit hübsche
Pfeiler Gitter und Köpffe“ (bei Beschreibung der Räume Haupt a. a. O.). Camerer nennt
1762 das Schloß „ein artiges Gebäude, aber kein ansehnliches Schloß, wie das Schloß eines
andern Edelmannes, ohne Schmuck, ohne Regel“.
Ausstattung: Im großen Speisesaal und dem Schlafgemach der Gräfin waren steinerne
Kamine mit dem Rantzauschen Wappen. An Öfen waren solche von 1620, 1671 und 1686
vorhanden, zwei trugen die Zahl 1643. Ein Ofen von schwarzen Kacheln u. a. m. In
zahlreichen Zimmern Ledertapeten (Inv. 1726): „Gold Leder; grün Gold Leder;
schwartzbraun Gold Leder; Schlaff-Gemach mit dunkelrothen Silbern Leder beschlagen;
roth Silber Leder; alt blau Gold Leder; grün Gold Leder“.
Neuer geräumiger Flügelbau 1757—58, ebenfalls aus Fachwerk.
Der heutige Bau: (Wohnhaus des Amtsrichters). Massiver Neubau, genehmigt 1805, 2O8
unter teilweiser Benutzung der alten Fundamente?, nüchterner klassizistischer Backstein-
rohbau, zweigeschossig, mit Keller. Hauptfront nach Westen. Sieben Fensterachsen, in der
Mitte des höheren Erdgeschosses über Freitreppe Portal, Umrahmung mit Konsolen und
Gesims, auf dessen Unterseite Regulae. Übereinstimmung der Formen mit dem Portal
der Quickborner Kirche, so daß es nahe liegt, den Bau des Schlosses Rantzau dem Joh.
Mathias Hansen zuzuschreiben. Die Fenster des Erdgeschosses schlicht umrahmt, die
des Obergeschosses und die der Rückseite des Hauses schlicht in die Wandfläche ein-
geschnitten. Als Gesims, nur an der Hauptseite, zwischen beiden Stockwerken ein „Lau-
fender Hund“. Dachgesims mit Zahnschnitt. Abgewalmtes Pfannendach.
Die 4. Insel schmal, sichelförmig, unbebaut.
WASSERMÜHLE: Die Mühle war zugleich Wirtshaus (Camerer), Neubau von 1869,
zwei Wasserräder. Scheune, Sturz der Grotdör mit Namenszug FR VI (König Friedrich
VI.) und: „den i4ten Sept Ao 1815.“
115
Abb. 17. Rantzau, Grundriß des Wohnhauses von 180 j
SCHLOSS. Alter Bau: Wennv. Schröder von einer Erbauung des Schlosses im Jahre
1657 durch den Grafen Christian Rantzau spricht, so dürfte damit der 1653 geplante
Umbau gemeint sein. Eine 165 3 datierte Änderungsskizze des Hauses, „zweifellos von der
Hand des Grafen“ (Haupt), ist erhalten, Abb. bei Haupt, a. a. O., S. 239. Einstöckiger
Fachwerkbau mit Backstein-Kellergeschoß, 120 Fuß lang und 30 breit, mit einem „halben
Flügel“ (i8x 14 Fuß). „Vor dem Eintritt des Haußes ist eine hölzerne Stiege mit Stocken
oder gedreheten Pfeilern, von beyden Seiten hinauf zu gehen“ (1726). 1653 Entwurf zu einer
Galerie am Hauptgeschoß entlang: “Feine zierliche Gallerey und Gangk mit hübsche
Pfeiler Gitter und Köpffe“ (bei Beschreibung der Räume Haupt a. a. O.). Camerer nennt
1762 das Schloß „ein artiges Gebäude, aber kein ansehnliches Schloß, wie das Schloß eines
andern Edelmannes, ohne Schmuck, ohne Regel“.
Ausstattung: Im großen Speisesaal und dem Schlafgemach der Gräfin waren steinerne
Kamine mit dem Rantzauschen Wappen. An Öfen waren solche von 1620, 1671 und 1686
vorhanden, zwei trugen die Zahl 1643. Ein Ofen von schwarzen Kacheln u. a. m. In
zahlreichen Zimmern Ledertapeten (Inv. 1726): „Gold Leder; grün Gold Leder;
schwartzbraun Gold Leder; Schlaff-Gemach mit dunkelrothen Silbern Leder beschlagen;
roth Silber Leder; alt blau Gold Leder; grün Gold Leder“.
Neuer geräumiger Flügelbau 1757—58, ebenfalls aus Fachwerk.
Der heutige Bau: (Wohnhaus des Amtsrichters). Massiver Neubau, genehmigt 1805, 2O8
unter teilweiser Benutzung der alten Fundamente?, nüchterner klassizistischer Backstein-
rohbau, zweigeschossig, mit Keller. Hauptfront nach Westen. Sieben Fensterachsen, in der
Mitte des höheren Erdgeschosses über Freitreppe Portal, Umrahmung mit Konsolen und
Gesims, auf dessen Unterseite Regulae. Übereinstimmung der Formen mit dem Portal
der Quickborner Kirche, so daß es nahe liegt, den Bau des Schlosses Rantzau dem Joh.
Mathias Hansen zuzuschreiben. Die Fenster des Erdgeschosses schlicht umrahmt, die
des Obergeschosses und die der Rückseite des Hauses schlicht in die Wandfläche ein-
geschnitten. Als Gesims, nur an der Hauptseite, zwischen beiden Stockwerken ein „Lau-
fender Hund“. Dachgesims mit Zahnschnitt. Abgewalmtes Pfannendach.
Die 4. Insel schmal, sichelförmig, unbebaut.
WASSERMÜHLE: Die Mühle war zugleich Wirtshaus (Camerer), Neubau von 1869,
zwei Wasserräder. Scheune, Sturz der Grotdör mit Namenszug FR VI (König Friedrich
VI.) und: „den i4ten Sept Ao 1815.“