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Kating -ji
2. 1613: An der Außenwand des Chores seit 1916 ein Grabstein aufgestellt (H. 205,
Br. 132 cm), Sandstein. Fragmentarisch lesbare ältere Inschrift bezieht sich auf die Familie
Modt. Noch lesbar ist: Anna Mots sowie das Todesdatum wahrscheinlich des Gatten:
„ANNO Dni. 1613 .. i6Augusti.“ In der Mitte wappenhaltender Todesengel mit den bei
der Kanzel gezeigten Modt’schen Wappen. —■ Darunter die vom späteren Besitzer zu-
gefügte Inschrift: „B. DN. ERASMUS GERHARDI MINIST ... EID. SENIOR VEN.
PAST. ECCL. CAT. BID. PER AN XXI. NAT. WELT JS A. DCXXIIX. 13 APR.
DEN A.. DCLXXXVII13 APR. AE. A. LIX. R. I. P.
B. ELSABE GERHARDI OB. AE. DCLXXIII. 20 .... IN AET. AN. XXXVIII R I P.“
Kriegerehrung: Ehrentafel für die 1830 geborenen Zwillingsbrüder Pauls, H. Pauls
f 1849 bei Fridericia, V. Pauls f 1851 bei Rendsburg.
Kriegerehrung 1914—18 von Architekt Andresen, Flensburg.
BAUERNHÄUSER IM KIRCHSPIEL
Kothelau,Hauberg, Besitzer Witwe Tetens:
An dem großen Giebel der Südseite des Vörhus in eisernen Zugankern:
„AAH
1653“.
Vörhus und Achterhus unter gemeinsamem Dach. An der Südseite des Vörhus ein breiter,
dreigeschossiger Spitzgiebelaufbau, sonst keine Giebel, also keine Giebel über den Ein-
fahrten. Offenbar ursprünglicher Zustand. Demnach hatte einer der ältesten erhaltenen
Hauberge keine Giebel am Achterhus. Daraus schließt Saeftel (S. 13L), daß die früheren
Hauberge ursprünglich keine Giebel hatten. Um die erforderliche Höhe für die Looein-
fahrt zu erhalten, ist die Außenwand dort eingerückt, so daß die Traufenlinie höher zu
liegen kommt. Der Wohnhausgiebel nur im oberen Teil in ursprünglichem Mauerwerk, 205
aber auch hier ist der Saum der Giebelseiten erneuert (vielleicht ursprünglich Staffelgiebel ?).
Im unteren Geschoß dagegen stark verputzt mit neuen Fenstern und die Form des Ein-
ganges wohl auch nicht alt. Die ganze Giebelwand wird durch wagerechte, abgetreppte,
drei Stein hohe Gesimse in vier fast gleich hohe Geschosse geteilt. Im zweiten Geschoß
eine rundbogige Luke von je einem quadratischen höher liegenden Fenster flankiert. Im
dritten Geschoß mit der Sohlbank auf dem Gesims aufsitzend eine flache, rundbogige
Nische in gleicher Breite wie die untere Luke, doch niedriger. In diesem Geschoß die
eisernen Buchstabenanker symmetrisch angeordnet. Im vierten Geschoß, der Giebelspitze,
eine kleinere Nische in ähnlicher Form und Anordnung wie die untere. In der äußersten
Spitze des Giebels ein mit Rollen verzierter, eiserner Giebelspieß. Die drei oberen Ge-
schosse sind wie auch die Mauern des Achterhus nur weiß geschlemmt, daher die Stein-
setzung noch deutlich erkennbar. 205
Da dieser 1653 datierte Giebel ins heutige Dach eingeschnitten ist, muß das Dach älter
sein als der Giebelaufbau, also vor 1653 entstanden sein. Saeftel (S. 30) hält sogar für
möglich, daß auch dieses Dach nicht das ursprüngliche erste Dach des Haubergs ist, weil
es steiler ist als die anderen der älteren Hauberge. Mauerbestand und Grundriß wahr-
scheinlich noch aus der Zeit vor dem dreißigjährigen Kriege; im Kriege vielleicht abge-
brannt, hat das Gebäude in der Folgezeit neue Ständer und Dach erhalten.
 
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