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Die Kunst für alle: Malerei, Plastik, Graphik, Architektur — 27.1911-1912

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Rathe, Kurt: Österreich auf der Internationalen Kunstausstellung in Rom 1911
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Franck, Philipp: Moderne Kunst und Publikum
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https://doi.org/10.11588/diglit.13090#0102

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MODERNE KUNST UND PUBLIKUM

Architekt und Organisator, Josef Hoffmann zu errichten, die man ihr längst ersehnt. Binnen

| und Friedrich Dörnhöffer, der Direktor der wenigen Wochen schließt die römische Kunst-

1 Modernen Galerie in Wien, haben sich im schau ihre Pforten; dann ist auch der öster-

' österreichischen Pavillon zu fruchtbarstem Wir- reichische Pavillon dem Untergänge geweiht,

ken zusammengefunden. Nach Art und Lö- In diesem Rahmen führten die einzelnen Kunst-

sung der hier gestellten Aufgabe erscheinen werke eine eindringlichere Sprache als rings-

I die beiden fortan berufen, der modernen öster- umher; freilich sind sie „wie die großen Herren:

i reichischen Kunst die dauernde Ruhmeshalle man muß warten, bis sie einen anreden".

JAN PREISLER SZENE IM FREIEN

Oesterreichische Ausstellung, Rom 1911

I MODERNE KUNST UND PUBLIKUM

I Von Philipp Franck

Kürzlich schickte mir eine sehr kunstliebende weil dasRückwärtsschauen ihnen einzige Kunst-

und kunstverständigeDame von ihrerltalien- genüsse gewährt.

' reise eine Reproduktion nach der Grablegung Wirken auf mich selbst doch viele der alten

von Bellini, die sich in Mailand befindet, und Meister derart, daß ich nach ihrem Anschauen

schrieb mir dazu, der Anblick des Bildes sei oft wieder den ganzen Kampf durchmachen

doch ihr schönstes Reiseerlebnis gewesen. Und muß, der von ihrer Art zu der heutigen führt.

\ selbst in der kleinen Wiedergabe wirkte der Von Jugend auf unter ihrem Einfluß aufge-

) alte Meister so überwältigend, so bezwingend wachsen, vollgesogen von ihrer Schönheit, ist

) groß, daß ich diejenigen wohl verstehen kann, vielen der neueren Künstler ihr Reich wie

) die sich der Kunst von heute so unerbitt- ein Paradies: sie stehen am Tor und schauen

) lieh abwenden und nicht vorwärts sehen wollen, alle Herrlichkeit. Aber sie kommen nicht mehr

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