I
BERLINER AUSSTELLUNGEN
I
j. a. d. ingres in der sixti nischen kapelle
ein interessantes Austernstilleben von Lovis Co- flämischen und japanischen Motiven, gesehen durch
rinth wären noch aufzuzählen. Keller & Reiner ehrt die Brille Beardsleys. Die Büsten des bildhauern-
das Andenken Charles Palmi£s durch eine Ge- den Kammersängers Herold in Kopenhagen zeugen
dächtnisausstellung, die ein recht gutes und umfas- von Talent und hübscher Beobachtung, vermögen
sendes Bild seiner Tätigkeit vermittelt. So hübsch aber nicht tiefer zu interessieren. In Schuttes
auch manche der Arbeiten sind, so fein die Luft-und Kunstsalon dominiert Läszlö mit einer Anzahl
Nebelstimmungen in ihnen zum Ausdruck gebracht seiner gänzlich konventionellen Porträts, daneben
werden, wirkt doch das ständige Wiederholen dieser zeigt Vogeler-Worpswede ängstlich gemalte Mär-
zarten, dunstigen Atmosphäre ermüdend. Man emp- chenbilder und ein recht mißlungenes, buntes
findet allmählich als Manier und Berechnung, was Dekorationsstück, das die Jagd behandelt. Wilhelm
man lieber als das Ergebnis eines starken inne- Gallhof, der zurzeit in Paris arbeitet, wo sich
ren Zwanges ansehen möchte. Einige Winterbilder hoffentlich seine Weiterentwicklung in günstigem
von J. a. G. acke-Stockholm sind zäh und dickflüs- Sinne vollziehen wird, sandte koloristisch geschmack-
sig gemalt; die kolorierten Zeichnungen von Henri volle Stilleben, denen aber noch eine gewisse Be-
de Neree de Babberich, einem Holländer, geben fangenheitanhaftet,CHARLEsVETTERbringttrockene
sich als ziemlich witzlose Stilkonglomerate von alt- Münchener Ansichten, Heinrich Zschille u. a.
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BERLINER AUSSTELLUNGEN
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j. a. d. ingres in der sixti nischen kapelle
ein interessantes Austernstilleben von Lovis Co- flämischen und japanischen Motiven, gesehen durch
rinth wären noch aufzuzählen. Keller & Reiner ehrt die Brille Beardsleys. Die Büsten des bildhauern-
das Andenken Charles Palmi£s durch eine Ge- den Kammersängers Herold in Kopenhagen zeugen
dächtnisausstellung, die ein recht gutes und umfas- von Talent und hübscher Beobachtung, vermögen
sendes Bild seiner Tätigkeit vermittelt. So hübsch aber nicht tiefer zu interessieren. In Schuttes
auch manche der Arbeiten sind, so fein die Luft-und Kunstsalon dominiert Läszlö mit einer Anzahl
Nebelstimmungen in ihnen zum Ausdruck gebracht seiner gänzlich konventionellen Porträts, daneben
werden, wirkt doch das ständige Wiederholen dieser zeigt Vogeler-Worpswede ängstlich gemalte Mär-
zarten, dunstigen Atmosphäre ermüdend. Man emp- chenbilder und ein recht mißlungenes, buntes
findet allmählich als Manier und Berechnung, was Dekorationsstück, das die Jagd behandelt. Wilhelm
man lieber als das Ergebnis eines starken inne- Gallhof, der zurzeit in Paris arbeitet, wo sich
ren Zwanges ansehen möchte. Einige Winterbilder hoffentlich seine Weiterentwicklung in günstigem
von J. a. G. acke-Stockholm sind zäh und dickflüs- Sinne vollziehen wird, sandte koloristisch geschmack-
sig gemalt; die kolorierten Zeichnungen von Henri volle Stilleben, denen aber noch eine gewisse Be-
de Neree de Babberich, einem Holländer, geben fangenheitanhaftet,CHARLEsVETTERbringttrockene
sich als ziemlich witzlose Stilkonglomerate von alt- Münchener Ansichten, Heinrich Zschille u. a.
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