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Die Kunst für alle: Malerei, Plastik, Graphik, Architektur — 27.1911-1912

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Ausstellung der K. Akademie der Künste in Berlin
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Neue Kunstliteratur
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neue kunstliteratur

Gebaren man vielleicht erst wieder in geraumer ziehen; da graziöse Chinesinnen, die Goldfasanen
Zeit von historischen Gesichtspunkten aus milder füttern, dort auf bunter Blüte ein Falter, hier der
einschätzen wird. Unmittelbare Befriedigung geben Rabe, der von der Meißener Rokoko-Tasse den Sil-
uns eigentlich nur die in früheren Jahren ent- berlöffel stiehlt, dann neugieriges junges Volk, das
standenen anspruchslosen Bildnisse und diese oder durch das Hirschengatter guckt, weiße Pfauen,
jene in der glücklicheren Atmosphäre von Paris Papageien usw. In keinem Werk hat Menzel die
entstandene farbig geschmackvolle Komposition. frohe Künstlerlaune so frei walten lassen, wie in
Von Emil Hundrieser finden sich einige Plastiken, diesem. — Die äußere Ausstattung entspricht der
meist Denkmalsentwürfe; von Woldemar Friedrich inneren. Eine kunstvolle von Walter Tiemann ent-
dekorative Malereien und allerlei Studien und Skiz- worfene Mappe, die ganz in Pergament ausgeführt
zen, besonders von den großen Orientreisen. Gustav ist, umschließt den Inhalt; von Tiemann ist auch
Eilers ist durch eine Reihe seiner technisch sehr das Titelblatt des Werkes gezeichnet. Es sind von
korrekten Stiche vertreten, Paul Mohn durch zahl- dem kostbaren Werk nur 300 numerierte Exemplare
reiche Illustrationen im Sinne seines Lehrers Lud- zum Preis von 250 M hergestellt worden,
wig Richters, mit dem er auch durch verwandt-
schaftliche Beziehungen verbunden war. Recht Wörmann, Karl. Geschichte der Kunst aller
hübsch sind besonders einige landschaftliche Studien, Zeiten und Völker. Dritter Band. Mit 328 Text-
Blicke in weite Ebenen. abbildungen und 58 Tafeln in Farbendruck und Ton-
ätzung. M 17.—. Leipzig, Bibliographisches Institut,
wnir KIINCTI ITCTJATIID Kunstgeschichte und Künstlergeschichte vereinigt
INLUL r\Uiw I LI I HKH I Uli dieses Werk; warum und inwieferne, das erläutert

Menzel, Adolf von. Das K i n d e r-A1 b u m. uns Wörmann in einer Vorrede, die auf zwei Seiten
Faksimile-Ausgabe der 25 Gouachen und Aquarelle mehr zur Klärung dieser systematischen Frage der
in der Kgl. Nationalgalerie zu Berlin. 25 Farben- kunsthistorischen Darstellungsweise beiträgt, als der
lichtdrucke in Pergamentmappe. 250 M. Leipzig, voluminöseste Essay vermag. Große entwicklungs-
Verlag von E. A. Seemann. geschichtliche Gedanken verbinden sich hier mit

„In ihrer erstaunlichen Ausführung wohl das der differenzierten Analyse einzelner Künstlerpersön-
Vollendetste, was auf dem technischen Lieblings- lichkeiten, und man muß gestehen, daß das Ganze
gebiete Menzels geleistet ist", so nennt Max Jordan sich zur schönsten Einheit zusammenschließt. In
in seiner Menzelbiographie die Blätter des Kinder- den beiden vorangegangenen Bänden hat Wörmann
Albums. Begonnen 1861 für die Kinder seiner mit mehr eine Geschichte der künstlerischen Ideen und
dem kgl. Musikdirektor Hermann Krigar verheira- Kunstrichtungen im Zusammenhang mit dem großen
teten Schwester Emilie, hat Menzel an dem Album Kulturbild gegeben, hier aber, wo es sich um die
Jahre hindurch gearbeitet und die Farbenfeinheit letzten vier Jahrhunderte handelt, eine Zeit, in der
der Blätter immer die Individualitäten

wieder und wieder immer machtvoller in

gesteigert. 1883 kam die Erscheinung tre-

das Album in den ten, glaubte Wörmann

Besitz der Kgl. Na- doch mehr an die Ent-

tionalgalerie, die es ^jjr^'*^ wicklung der maßge-

nun dem Verlag See- w^^w^Ä benden Künstler an-

mann zur Herausgabe t!S^s*s- knüpfen zu sollen,

einer Faksimile-Aus- f% ^^^Sl^ ^as Resultat dieser

gäbe, für die in der Tat jrv. ~V Erwägungen, dieses

kein Lob zu hoch ist, ""^k Buch, gibt ihm recht:

zur Yerlügung ge- f 1 ^^B^ä».^1^Lj nian mu^ staunen,

stellt hat. Die ent- wie der enorme Kom-

zückende Schöpfung fT ^ R^^^ V P'ex der Kunst aller

lebt in dieser Publi- \ 5SnI1 Völker vom 16.Jahr-

kation in ihrem gan- \J^^^/ hundertbisaufunsere

zen Charme auf. Die ^liB^r ^^^^B^^K^JL Tage in dieser Doppel-

Nachbildung der 25 yäwf ^^P^-"' Ji % i form geme'stert ist!

Originale in feinstem <^4pP"""^^^^fl wJ Wobei allerdings be-

Farbenlichtdruck ist kt^^^to "^^B?* dachtsein will,daß zur

schlechthin eine vol- ~M \ \ Systematik eine ganz

lendete, und da die /^'i^tSBI''^ ^ außergewöhnliche

Reproduktionen aus- / .^^kWw^ "*S Sachkenntnistritt,daß

serdem genau in der M^f^M Sdjf J0B^k\^T^ >*^k Wörmann ein beson-

Größe der Originale M^t^tf <^^«> ^ nenes und doch begei-

gehalten sind, können I \W ^^fet: ...''^■■H^^ sterungsfähiges Ur-

sie wirklich als Fak- / f HJ teil in die Wagschale

similia gelten, die / M b legen konnte, und daß

den geschmackvollen , der organisatorische

Liebhaber in hohem jS&f ^bj»t\ Riesenfleiß des Dar-

Maßeentzücken müs- *-~-^k\w stellers gleicherma-

sen. Szenen aus Feld ^ ßen bei den Kapiteln,

und Flur, Wald und ^^^^^^bhj ■bhb^^^bb^^ die der Renaissance

Tiergarten, von W'an- m^^. . _^*ä«^^M»EJBMMÄ undbeijenen,diedem

derungund Reisesind - .-^■■■^«^■■^■■i^^B Impressionismus gel-

es,dieanuns vorüber- emil epple b r o n z es t atu ett e ten, wach blieb, g.j.w.

RedaktionsscbluG: 21. November 1911 Ausgabe: 7. Dezember 1911

Herausgeber: F. Schtartz. Für die Redaktion verantwortlich: P. Kirchgraber. — Druck und Verlag von F. Bruckmann A.-G.

Sämtlich in München, Nymphenburgerstraße 86
 
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