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Die Kunst für alle: Malerei, Plastik, Graphik, Architektur — 27.1911-1912

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Stimmen zur Entscheidung im Wettbewerb um das Bismarcknationaldenkmal
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https://doi.org/10.11588/diglit.13090#0225

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H. ANGLADA DANZA GITANA (

STIMMEN ZUR ENTSCHEIDUNG IM WETTBEWERB UM DAS
BISMARCKNATIONALDENKMAL

Wir haben an eine Reihe namhafter Kunst- weilen an so etwas gedacht. Wenn die alten Griechen I

ler und Kunstgelehrter die Bitte um Meinungs- ihr<; T/mPeI »«'Bergen bauten, so taten sie es, {

.. „ ... ° ,. _ „. , , °. weil das Haus des Gottes auf der alten Kultstatte i

außerung über die Frage des Bismarckdenk- errichtet werden mußte und man den Göttern schon

* mals gerichtet und geben nachstehend einige vor den Zeiten des Tempelbaues auf Bergeshöhen \

< dieser Stimmen wieder. Abbildungen der opferte. Ein solcher Zwang liegt für uns nicht vor. )
\ prämiierten Entwürfe befinden sich in der Wir können die Stelle unserer Denkmäler frei wählen.
VC... . , ... . , „ ~ ,n. , Ein Denkmal in der Stadt kann nur plastischer l

3 Beilage des Aprilheftes 1911 und auf S. 194 des Art sein_ Denn es soll mit der Umgebung, d. h. mit (

h Januarheftes 1912. den Gebäuden des Platzes, den es zu schmücken f

S ... ... „ „ „ , , hat, nicht in Wettbewerb treten. Die Skaligergräber /

J Umversitatsprofessor Dr. Konrad von Lange, in Verona und ähnliche Schöpfungen sind ein Aus-

< Tübingen: fluß des Cäsarenwahns. Ganz andere Bedingungen )
i Daß die Urteile über die beste Lösung so weit liegen in der freien Landschaft vor. Ein Mal, das J

< auseinandergehen, erklärt sich meines Erachtens aus an hoher weithin sichtbarer Stelle errichtet werden )
5j der Fehlerhaftigkeit des Grundgedankens. Man sollte soll, kann nur architektonisch sein. Das haben pla- V
'J auf hohen Bergen keine Denkmäler errichten. Aus- stische Versuche wie der Arminius auf der Grotenburg l
D sichtstürme sind schon schlimm genug. Aber sie und das Niederwalddenkmal zur Genüge bewiesen. (
J haben wenigstens (wenn der Berg bewaldet ist) einen Ein architektonisches Denkmal aber wird die f
J praktischen Zweck. Die Natur ist überall schön, wo Silhouette des Berges, auf dem es steht, immer (
D der Mensch nicht hinkommt mit seiner — Archi- verändern. Das läßt man sich gefallen, wenn der c
J tektur. Ein Denkmal gehört in die Stadt, das hat Berg selbst keine ausgesprochene Formen hat, also )
^ man schon in den Blütezeiten der Kunst gewußt. z. B. ein gleichmäßig verlaufendes Hochplateau ist, J
I Man nenne mir ein Ehrendenkmal der Antike oder das durch ein Denkmal erst seine charakteristische 1
'{ Renaissance, das auf einem hohen Berge stünde! Silhouette erhalten soll. Wo aber wie bei der Elisen- J
( Erst der Hellenismus und das Barock haben zu- höhe eine ausgesprochene Silhouette vorhanden ist, V

l S^fra (5X3 6X9 SX3 sxa S^TTQ (5^^

Dia Kumt für Alle XXVII.

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