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Die Kunst für alle: Malerei, Plastik, Graphik, Architektur — 27.1911-1912

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Michel, Wilhelm: Max Mayrshofer
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https://doi.org/10.11588/diglit.13090#0231

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B Kunstuibliothek
Staatliche Museen
zu Betlin

MAX MAYRSHOFER |

Unwillkürlichkeiten diszipliniert. Eine Hand, Glaspalast. Warum hat die breitere Oeffentlich- l

deren Auftauchen zu den bedeutendsten Mün- keit damals keine Notiz von ihm genommen? (5

chener Kunstereignissen der letzten Jahre Obwohl er Sachen ausstellte, denen man heute C

zählt. Ihr Ausdruck ist vielsprachig und präzis, zujubelt? Es ist schwer zu sagen. Es war \

manchmal nur in Andeutungen sich bewegend, eben vermutlich der„massenpsychologischeMo- jj

manchmal in wohlgesetzten, wohldurchdachten ment" noch nicht gekommen. Ein Jahr später )

Perioden, immer aber von schlagender Kraft kamen vereinzelte Publikationen in „Jugend" n

und voll funkelnden Mutterwitzes. und „Simplizissimus", die beide mit dem Kunst- J

Das Debüt geschah in der Modernen Galerie 1er nichts Rechtes anzufangen wußten, weil

unseres verdienstvollen Heinrich Thannhauser. er keine Geißel schwang, sondern mit Lust (j

Sechzehn Jahre lang war es Max Mayrshofer und Liebe zwecklos seinen witzigen Stift übte. C

gelungen, so gut wie unbekannt zu bleiben — Es kam dann die erste Publikation in Franz v

ein für München und den hier grassierenden Bleis „Hyperion" mit famosen, kostbaren Repro- »

„Isolierbazillus" sehr bezeichnender Fall. Frei- duktionen. Auf Umwegen gelangten einige Blät- !j

lieh hätte man vor ein paar Jahren noch sanfte ter nach Wien. Da sah sie Heinrich Thannhauser >

Gewalt anwenden müssen, um Max Mayrshofer und entdeckte den engeren Landsmann frisch- «

zum Heraustreten an die Oeffentlichkeit zu be- weg noch einmal und ganz auf eigene Faust. (

wegen. Anderswo hätte zweifellos ein guter Und eine derersten Taten derModernen Galerie, f

Bekannter oder Kollege solche Gewalt geübt, die heute schon ein wertvoller und unentbehr- C

Aber Max Mayrshofer blieb jahrelang von licher Bestandteil des Kunstlebens unserer Stadt C

Gold und Ehren unbehelligt und zeichnete ganz geworden ist, war die Sonderausstellung Max £

für sich seine wundervollen Feder- und Ge- Mayrshofer. Mit einem Schlage war da Bresche V

dankenspiele, seine unsäglich studierten und gelegt in die eherne Mauer, die mancher gute «

gereiften Akte, seine im Lächeln und in der Könner lebenslang umsonst berennt und die )

Liebe starken Rokokodämchen. Hie und da Goethe den „Widerstand der stumpfen Welt" «

sickerte etwas von ihm durch. 1907 stellte genannt hat. Intra muros et extra begann man {

er zum ersten Male einige Rahmen aus, als den Namen Mayrshofer mit dem Vorzeichen tf

Mitglied des Bundes zeichnender Künstler im des Ruhmes zu schreiben. Und die allgemeine (

v.

( MAX MAYRSHOFER ZEICHNUNG

) 19

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