B Kunstbiblmthek
Staatliche Museen
iu Berlin
\ MAX MAYRSHOFER j
MAX MAYRSHOFER ZEICHNUNG (
hofer unendlichen Fleiß gewandt an den Preis sunde, unsentimentale Vollkraft der Rasse, die (
des Frauenleibes, von dem er mit freier, zarter sich bei ihm ausspricht. |
Anbetung und mit kräftiger Sinnlichkeit zu Ihn irgend einer Gruppe oder Richtung zu- I
reden gewohnt ist. Wie fein, wie hingebend hat zuweisen, geht nicht an. Zwar haben seine
er das wunderliche Wesen der Frauen in allen Kreidezeichnungen von Liebermann profitiert;
seinen Aeußerungenbemerkt und aufgefaßt: Die auch haben älteste deutsche Traditionen auf
nackte, leuchtende Pracht ihrer Körper, der ihn eingewirkt. Aber im ganzen ist Mayrs- (
zarte Reiz ihrer Bewegungen in der großen hofer eigenwilliger Einzelgänger. In München (
Toilette, das sanfte Schimmern einer lächeln- zumal steht er sicherlich ganz allein. Seine (
den, gepuderten Wange. Erscheinung hat all das Plötzliche, Isolierte, (
Als das bindende, alle Gegensätze dieser fast Explosive, das den Aeußerungen unge- (
starken, leidenschaftlichen Natur ausgleichende wohnlicher Begabungen anhaftet. Auch Schule (
Element muß man den Humor betrachten. Er wird er nicht machen. Seine Bedeutung ist 1
sitzt bei ihm sehr tief, nämlich nicht im Kopfe, durchaus diejenige einer unvermutet auftreten- J
sondern in der Hand, und das will sagen im den glänzenden Einzelerscheinung, an der man )
Gemüte und im ganzen Wesen. Es ist nicht sich freut wie an einem erregenden Elementar- c
derHumorderKarikaturistenoderdesSatirikers, ereignis. (
sondern ganz einfach der Humor des überle- * * (
genen, sinnlich frischen Menschen. Es ist t
Humor als Lebensüberschuß, bezaubernd in Ob er nach der ungewöhnlichen, Staunens- (
seiner Frische und Herzlichkeit. würdigen Fülle seiner bisherigen Produktion £
Den bewußten satirischen Spott und die der Welt als Zeichner noch viel Neues zu >
aus Zwiespältigkeit des Gemütes stammende sagen hat, scheint fraglich. Daß er aber als !j
Ironie kennt Mayrshofer nicht. Sein Humor Maler in absehbarer Zeit zu einem bedeutenden )
hat kein irgendwie gestörtes seelisches Gleich- Faktor des Münchener Kunstlebens werden o
gewicht zur Grundlage, er ruht lediglich auf wird, diese Prophezeiung darf nach den wenigen (
einer schalkhaften inneren Unbewegtheit und Studienhaften Proben, die mir kund wurden, C
auf der blitzend raschen und energischen Auf- wohl gewagt werden. '
fassung des Charakteristischen. Es ist ge- _ )
IGX3 SXB SXa STrra SX3 SXS (3XS SX3 (3^
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Staatliche Museen
iu Berlin
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MAX MAYRSHOFER ZEICHNUNG (
hofer unendlichen Fleiß gewandt an den Preis sunde, unsentimentale Vollkraft der Rasse, die (
des Frauenleibes, von dem er mit freier, zarter sich bei ihm ausspricht. |
Anbetung und mit kräftiger Sinnlichkeit zu Ihn irgend einer Gruppe oder Richtung zu- I
reden gewohnt ist. Wie fein, wie hingebend hat zuweisen, geht nicht an. Zwar haben seine
er das wunderliche Wesen der Frauen in allen Kreidezeichnungen von Liebermann profitiert;
seinen Aeußerungenbemerkt und aufgefaßt: Die auch haben älteste deutsche Traditionen auf
nackte, leuchtende Pracht ihrer Körper, der ihn eingewirkt. Aber im ganzen ist Mayrs- (
zarte Reiz ihrer Bewegungen in der großen hofer eigenwilliger Einzelgänger. In München (
Toilette, das sanfte Schimmern einer lächeln- zumal steht er sicherlich ganz allein. Seine (
den, gepuderten Wange. Erscheinung hat all das Plötzliche, Isolierte, (
Als das bindende, alle Gegensätze dieser fast Explosive, das den Aeußerungen unge- (
starken, leidenschaftlichen Natur ausgleichende wohnlicher Begabungen anhaftet. Auch Schule (
Element muß man den Humor betrachten. Er wird er nicht machen. Seine Bedeutung ist 1
sitzt bei ihm sehr tief, nämlich nicht im Kopfe, durchaus diejenige einer unvermutet auftreten- J
sondern in der Hand, und das will sagen im den glänzenden Einzelerscheinung, an der man )
Gemüte und im ganzen Wesen. Es ist nicht sich freut wie an einem erregenden Elementar- c
derHumorderKarikaturistenoderdesSatirikers, ereignis. (
sondern ganz einfach der Humor des überle- * * (
genen, sinnlich frischen Menschen. Es ist t
Humor als Lebensüberschuß, bezaubernd in Ob er nach der ungewöhnlichen, Staunens- (
seiner Frische und Herzlichkeit. würdigen Fülle seiner bisherigen Produktion £
Den bewußten satirischen Spott und die der Welt als Zeichner noch viel Neues zu >
aus Zwiespältigkeit des Gemütes stammende sagen hat, scheint fraglich. Daß er aber als !j
Ironie kennt Mayrshofer nicht. Sein Humor Maler in absehbarer Zeit zu einem bedeutenden )
hat kein irgendwie gestörtes seelisches Gleich- Faktor des Münchener Kunstlebens werden o
gewicht zur Grundlage, er ruht lediglich auf wird, diese Prophezeiung darf nach den wenigen (
einer schalkhaften inneren Unbewegtheit und Studienhaften Proben, die mir kund wurden, C
auf der blitzend raschen und energischen Auf- wohl gewagt werden. '
fassung des Charakteristischen. Es ist ge- _ )
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