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Die Kunst für alle: Malerei, Plastik, Graphik, Architektur — 27.1911-1912

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Schubert-Soldern, Fortunat von: Frank Brangwyn
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https://doi.org/10.11588/diglit.13090#0276

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( FRANK BRANGWYN 'S KONIGIN ELISABETH BEGIBT SICH AN BORD DER .GOLDEN HIN D*

) möchte ich mich hier auf einige Bemerkungen im Vordergrund spannt sich das dunkle Brücken- £

) beschränken, die sich besonders auf die letzten joch, das hier als Verkörperung des Massen- £

) Arbeiten des Künstlers beziehen. druckes erscheint; als Gegengewicht dienen G

I Mit vollem Recht hebt Weixlgärtner in die dahinter liegenden, ganz dunkel gehaltenen y

j seinem, dem Meister gewidmeten vortrefflichen Brückenpfeiler, die dem hell beleuchteten und s

j Artikel*) hervor, daß Brangwyn in seinen daher allzuleicht und luftig erscheinenden vor- V

\ Aquarellstudien, die den Radierungen meist deren Pfeiler mit ihren dunkeln Massen den rc

zugrunde liegen, ganz andere Wirkungen an- nötigen Rückhalt geben. £

) strebt. Arbeitet er dort hell in hell, in zarten Ueberhaupt strebt Brangwyn in seinen spä-

) luftigen Tönen, so sucht er in seinen Radierun- teren Blättern immer mehr darnach, die Massen- Q

) gen die Kontraste zwischen Licht und Schatten Verteilung möglichst klar und knapp zu ge- f

) möglichst kräftig zu betonen; zeigen seine stalten und seine monumentalen Wirkungen G

( Aquarelle ein helles klares duftiges Freilicht, durch möglichst einfache große Komplexe, y

\ durch das die Massen gleichsam getragen und ohne allzuviel ablenkendes oder zerstreuendes >

I verflüchtigt werden, so ragen diese in seinen Beiwerk zu erzielen. So zeigt er sich be- >

) Radierungen finster und drohend gen Himmel, sonders in seinen Radierungen aus dem zer- r,

\ und wuchten schwer und massiv auf dem störten Messina, die in der fast geometrischen J

Boden. Um diese Wucht der Massen noch Einfachheit ihrer Formen nüchtern wirken f

1 zu steigern, greift Brangwyn zuweilen, wie in würden, wenn sie nicht so überwältigend groß l

) seiner Radierung „Notre-Dame zu Eu" (Abb. wären (Abb. S. 251). Wie so mancher genial C

) geg. S. 245), zu dem Mittel, die oberen Teile veranlagte Meister, gelangt also auch Brangwyn C

I der Architektur dunkler zu halten als die un- dazu, mit seinem gereiften Künstlertum die y

! teren. Aehnlichen Effekten begegnen wir auch innersten Triebfedern seines Schaffens zu er- ;

( in einem seiner monumentalsten und großartig- kennen und zu verstehen und dieses innere >

) sten Blätter, der „Brücke, Valentre" (Abb. Wollen immer einfacher und überzeugender o

) S. 260), in der sich das vertikale Emporstreben zum Ausdruck zu bringen. r

) zu fast übermächtiger Monumentalität und —". ,v,. ,— . . _ . .. , P

I Die wiedergäbe der Reproduktionen zu unserem Aufsaiz er- 1

J Wucht Steigert. Zu dem hell erleuchteten Pfeiler folgt mit Genehmigung der Galerie Ernst_ Arnold i n Dresden, u

j-- welche den Vertrieb der Brangwyn'schen Werke für Deutschland (J

I *) Graphische Künste, Jahrg. 1909, S. 83 ff. übernommen hat.

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