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Die Kunst für alle: Malerei, Plastik, Graphik, Architektur — 27.1911-1912

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Von Ausstellungen
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VON AUSSTELLUNGEN [

sprechenden Porträts und frischen und lebendigen kaum bekannter Schöpfungen weniger bedeutender l

i „Hamburger Hafenbildern", der begabte Trübner- Meister jener Epoche suchen, als in der Absicht eines r,

schüler E. Segewitz, der ganz besonders feine und wohlproportionierten Ueberblickes über die Zeit. I

weiche Stilleben und Porträts uns vorführt, der in- Rechtschaffen kommt von den Chefs der französi- ;

time Landschafter H. Freytag und der Mannheimer sehen Malerei jenes Jahrhunderts eigentlich nur i

I Künstler Theodor Schindler mit seinen treff- Pesne zur Geltung, dessen Porträt der Madame d

I liehen, vollständig in den Spuren Hodlers konzi- Le Febure ein Stück delikatester Rokokomalerei dar- C

I pierten, helltönigen und lichtvollen, energischen stellt, gleich vollkommen in der Charakterisierung (

\ Porträts, Landschaften und Stilleben. Auch der des Modells, wie in der Wiedergabe der Spitzen und 0

I frühere Schönleberschüler Fritz Voellmy-Basel Rüschen des Gewandes und alles sonstigen Stoff- |

l mit feinen, duftigen Marinen, der Thomaschüler liehen. Auch von der Meisterschaft Watteaus gibt /

Konrad kayser-Frankfurtmitsonmgen,lichtvollen, das von ihm ausgestellte Porträt der Mademoiselle 1

zarten „Rheintalbildern", der Trübnerschüler Her- Haranger immerhin eine Idee; es ist keine ganz durch- [

mann Baur mit tüchtigen „Blumenstücken" und geführte Schöpfung, aber noch in der teilweisen ]

der dasselbe Thema im altholländischen Galerie- Skizzenhaftigkeit, in der es stecken geblieben ist, hat I

ton sehr geschickt behandelnde Münchener Pro- dies Werk seine starken Qualitäten und Reize. Lan-

fessor L. A. Kuntz sind in ihren speziellen Gebieten cret und Pater, die mit Watteau zusammen den (

hervorragende Meister. Sonst heben wir noch hervor Grundstock des frühen Rokokos bilden, kommen (

ein entzückendes „Campagnabild" von Altmeister nicht übermäßig charakteristisch zu Wort. Von j

Hans Thoma, feine Landschaften von P. v. Raven- Chardin mag man das Bildnis Pesnes zitieren, i

stein und dem, neue Wege der Stimmungsmalerei von Boucher, dem Hauptmeister des reinen Ro-

aufsuchenden, begabten Hans Reeger, sowie die koko ein „Geständnis". Ein blonder Knabenkopf von ,

großen Kollektionen von E. Eitner-Hummelsbüttl, Fragonard ist für diesen typisch, er gemahnt in

H. Hammer-München und Professor Christian- seiner schmissigen und breiten Manier an Hals,

sen-Paris, dem bekannten früheren Darmstädter gegen den Fragonard natürlich viel weicher und I

Glasmaler, der auch hier seine lichtvolle Farben- elegischer ist; David und die Vigee-Lebrun be- I

freudigkeit nicht verleugnet. Auf dem Gebiete der grenzen die Kollektion und führen zum Klassizis- I

Plastik erfreut uns Professor Schreyögg mit einer mus hinüber. Von David ist das Porträt des Dichters |

feinen ersichtlichen Fortschritt aufweisenden großen Sedaine eine starke Leistung, es wirkt in seinem

Kollektion trefflich modellierter Porträts und kraftvollen und unmittelbaren Verhältnis zur Natur i

Kleinskulpturen, sowie Otto Schliessler, Kon- um vieles intensiver und reizvoller wie das meiste

rad Taucher und L. FuNKE-Berlin mit recht guten von des Malers großen Historien, die er sozusagen

Einzelstatuetten. Sehr interessant sind schließlich auf dem Kothurn stehend geschaffen hat. Interessante

auch die ganz im japanischen Stile gehaltenen und künstlerisch hochstehende Werke der Schau

I aquarellierten Federzeichnungen von Ilna Ewers- sind außerdem noch: ein Porträt von Moliere von I

I Düsseldorf, kleine Meisterwerke von subtilster Fein- S. Bourdon, ferner die wundervollen Bildnisse I

| heit der reizvollen Durchführung. eines H. Restout, A. Roslin und J. M. Nattier, i

Rigaud, Tournieres und Largilliere. Von den i

I MÜNCHEN. Bei Heinemann ist seit Anfang März wenigen Landschaften und Figurenstücken mögen

I eine Ausstellung noch die Wasserfälle H.

französischer Rokoko- _ ROBERTSund diekleinen

maiereien zu sehen, die Kompositionen Casa-

' eine wertvolle Ergänzung novas, des Bruders des

I der Berliner Ausstellung --^ Abenteuerers, hervorge-

I gleichen Gegenstandes /^^^Bt^^^. hoben werden.
| von 1910 repräsentiert. .^feL^^B^Pr Hans Goltz ladet
| Freilich darf man nicht ^^Ip^^^F^r die Redaktion des ß/auen
vergessen, daß es sich I f^r -- Reiters, die Secession der
I dort um ein Arrangement neuen Künstlervereini-
handelte, bei dem aus gung München zum Be-
Schlössern und Museen ^^^^^^^^^^^ such einer Schwarz-
allerlei Kleinodien zu- Weiß-Ausstellung ein.
) sammengetragen waren, Ich habe das Gefühl, daß
| während hier unter gro- man ein Urteil über die
| ßen Opfern und Mühen Bestrebungen, wie sie
nur der heute immerhin hierund neuerdings auch
spärliche Privatbesitz in anderorts zum Ausdruck
I Anspruch genommen f£^r kommen, mit ein paar
werden konnte. Verständ- I Worten nicht formulie-
lich ist es so auch, warum y^^*" ren kann, man muß da
gerade die Hauptmeister weit ausholen und einen
' nur unvollkommene Ver- ^^^—--»^^^^^BW^6 Boden herstellen, auf
) tretung finden konnten. ^m^^ZHÜ^BHk. dem eine Diskussion
I Die bezeichnenden Mei- erst möglich wird, und
sierwerke waren natür- so wird es sich verloh-
l lieh nicht zu haben und nen, auf diese und an-
j man muß den Wert dere Ausstellungen ähn-
( der Ausstellung mehr in M^am^ggggggg^^^ggg^^^g^ liehen Schlages später-
{ der Hervorholung eini- hin noch ausführlich zu-
i ger ausgezeichneter und fritz behn leopard rückzukommen. r.

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