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STÄTTEN DER ARBEIT |
STATTEN DER ARBEIT März in der Galerie Ernst Arnold zu Dresden J
eröffnet, nachdem eine Jury von Künstlern die fi
Es ist eine unbestreitbare Wahrheit, daß die Quali- Kunstwerke ausgewählt und dabei etwa die Hälfte )
tat den dauernden künstlerischen Wert der Kunst- der eingesandten Gemälde, Skulpturen und Griffel- /-
werke bestimmt, ebenso unbestreitbar ist es, daß werke ausgeschieden hatte. Vielleicht ist sie noch \
der Gegenstand der Darstellung bestimmten Perioden immer nicht streng genug gewesen, für eine Ueber- Jä
der Kunstgeschichte den Stempel aufdrückt, daß jury bliebe immer noch zu tun übrig. Aber trotz- y
neue Gegenstände, die in den Bereich der künst- dem — die Ausstellung ist interessant und lehr- G
lerischen Wiedergabe treten, der Kunst auch neue reich, denn sie zeigt, daß recht viele Künstler P
Antriebe stets gegeben haben und immer wieder unserer Zeit ihre Kraft der künstlerischen Wieder- u
geben. Unsere Zeit steht im Zeichen — was diesen gäbe der Arbeit, der Arbeitsplätze, des Arbeiters
vielfach angewandten Gemeinplatz ergänzt, ist sehr zugewandt haben, daß der malerische oder der f
verschiedenartig je nach der Stimmung des Schrei- soziale Gehalt im Leben der industriellen Arbeit J;
bers und nach dem Zweck, den er gerade beim sie gepackt und angeregt hat, sie zeigt auch die »
Niederschreiben im Auge hat — aber sicher ist, lebendige Wechselwirkung zwischen dem modernen y
daß unsere Zeit auch im Zeichen der Arbeit, der Stoff und den modernen künstlerischen Ausdrucks- y
unermüdlichen, hastig schaffenden, endlos Werte mittein. Manchem Beschauer wird dabei wieder, {
erzeugenden industriellen Arbeit steht, mehr als wie dies schon in Meuniers Ausstellungen der Fall 0
jede andere Zeit vorher. Man weiß auch, daß die war, das Bedeutsame dieser Erscheinung unseres {
Kunst an dieser Arbeit nicht achtlos vorübergegangen Lebens aufgehen. Das Interessanteste an der Aus-
ist. Millet mit seinen arbeitenden Bauern, Courbets Stellung ist natürlich das spezifisch Moderne, nicht )
Steinklopfer, Menzels Eisenwalzwerk, Meuniers die Arbeit im weiteren Sinne, Handwerk, geistige p
großartige Verherrlichung der Arbeit und der Ar- Arbeit usw., sondern was uns die Maschine, der f
beiter fallen uns unmittelbar ein, wenn wir an Arbeit Dampf und die Elektrizität, die Arbeitsteilung ge- J
und Kunst denken. Es war deshalb ein naheliegender schaffen haben, also um es kurz zusammenzufassen: jj
Gedanke, in einer Ausstellung einmal ein Gesamt- Fabriken, Eisenwerke, Hochöfen, Häfen, Eisenbah- {
bild der Arbeit in der Kunst der Gegenwart zu nen u. a. Das Bedeutendste an Hafenbildern geben f
geben: der Titel wurde nicht ganz glücklich gewählt: die längst bekannten Schilderer, die ihre Motive am J
Stätten der Arbeit. Die Ausstellung wurde am Hamburger Hafen, in Mannheim, Genua usw. fi
suchen. Da ist Graf Kalchreuth, )
_der einst auf Lichtwarks Anregung r,
Pmit der Schilderung des Hamburger l
Hafens voranging, neben ihm Carlos 5
Grethe, der ebenfalls in Gemälden V
und in mannigfaltigen Griffeltechni- (
ken das reiche Leben des Hamburger Ü
Hafengebiets wirksam vorführt, weiter {
Ulrich Hübner, der uns starke far- fl
bige Eindrücke aus Hamburg und r
Rostock ohne Rücksicht auf Form und «
Zeichnung zu schauen gibt, weiter )
^^H| Leonhard Sandrock (Löschender >
Kohlendampfer in Genua), Rudolph i
Hellwag -(klare, ruhige, selbstver- G
KT ständliche Bilder vom Pool in London y
und vom Hafen in Mannheim) und (j
W. Gallhoff (Dreimaster beim An- P
strich). An die Eisenbahn führen uns (,
vor allem die Gemälde des allzufrüh 0
verstorbenen Pleuer, der in der ma- )
lerischen Bewältigung des Gegen- *
ständlichen, in der selbstverständli- 1
chen Herausgestaltung des Bedeuten- J
den und Ueberwältigenden modernen Y
Eisenbahnbetriebs die größte Reife er- (
langt hat. Weniger bedeutend, aber {
immerhin ein Künstler von eigener {
Anschauung ist Walter Klemm (Leip- p
ziger und Münchener Bahnhofsfalle, {
Hackerbrücke in München). Franz r,
v Heckendorf aber schildert den Bau )
IW^^B^^^^H der Berlin-Dahlemer Untergrundbahn ;
als ein großes malerisch-lebendiges V
-~"^^^^^^^W' Gesamtschauspiel. Zahlreich ist die (
Schar der Künstler, die uns an oder (
*^^^^H in die großen Industriestätten führt '
Arthur v. Kampfs bekanntes Walz- f
werk wirkt hier durchaus akademisch, (
Eugen Bracht stimmt seine Schil- t
a. BESnard akt derungen industrieller Werke auf )
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STATTEN DER ARBEIT März in der Galerie Ernst Arnold zu Dresden J
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großartige Verherrlichung der Arbeit und der Ar- Arbeit usw., sondern was uns die Maschine, der f
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Kohlendampfer in Genua), Rudolph i
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vor allem die Gemälde des allzufrüh 0
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