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Die Kunst für alle: Malerei, Plastik, Graphik, Architektur — 27.1911-1912

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Braun, Felix: Wiener Frühjahrausstellungen
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https://doi.org/10.11588/diglit.13090#0471

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| WIENER FRÜHJAHRAUSSTELLUNGEN |

J „Traum einer Mutter" und *

h dem weit schöneren und ge- 0

y diegeneren „Mädchen und d

Puppe", beide jedoch als V

Repräsentanten seiner Kunst s

von nicht bezeichnendem >
Wert.

Das übrige Bild der Aus- J

Stellung ist das gleiche, ge- P
wohnte, wie es sich in jedem

' « Herbst und Frühling wieder C

J" ■ bietet. Ein einziger Künstler «

nur ragt vor: es ist dies der £

Ungar Johann Pentelei- i

HiA Molnar, der bereits in der >

^&**»^ vorigen Ausstellung stark «

^\ auffiel. Mit einem Stilleben: J

' _ _ ' „Gläser" (Abb. S. 440) zeigt P

£..*rj jp ||ag er eine Kunst, die eines Ce- '

P5~3 V^KmmT zanne. eines Schuch nicht f

unwert wäre. Die Wesen- G

heitdes Glases,des Wassers, Ii

13». ^2? der Luft darin, das Spiel \

^^l^^^^^^^^B des Lichtes darüber, ist mit >

außerordentlichem, reifem f

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Können wiedergegeben; es {

wird durch dieses schöne i

A Bild die reine, naive Freude '

St des Erstaunens wieder ein- y

< mal gewährt. Würde das k

Kunstwerk nach der Kraft )

seiner Täuschung einge- \

schätzt und daran gemessen )

werden, in wie weit es der f

nachgeahmten Natur nahe {

s.v. hampel die sommerstille landwohnung kommt, SO müßten freilich t

Wiener Künstlerhaas-Aasstellung 1912 , , }

auch die Stilleben des alten 0

Schödl gerühmt werden, y

Auch er liebt die weiten Farbenflächen, — diese kleinen, aufs Subtilste, Minutiöseste ausge- £

wie aber sind die von Licht durchflutet, ge- pinselten Bildchen, die immer zuerst angekauft )

tränkt, schmiegsam, weich, in die Luft ver- sind. Hier illustriert sich der Unterschied, zwi- 5j

fließend! In seinem Bilde: „An der Küste sehen Kunst und bloßer Fertigkeit, welch letz- \

von Valencia" gehen bei vollem Sonnenlicht tere im Künstlerhause überhaupt die Stelle der f

leicht sommerlich gekleidete Frauen und Mäd- ersteren zu vertreten scheint. Alle diese Maler '

chen ins Meer hinein; wie sich das Licht da und Bildhauer, denen wir hier Jahr für Jahr C

den Stoffen vermählt, auf den weißen Sonnen- begegnen, haben kaum eine Entwicklung; hie (

schirm, um die Gesichter flutet, das ist von und da, daß einer durch eine Reise höher kommt v

wunderbarer Schönheit. Bei den „Baskischen wie etwa der Landschafter Alfred Zoff. Der i

Fischern" begegnet man dieser Kunst der begabteste ist zweifellos Nikolaus Schatten- i

Farbenverströmung aufs neue und kann die stein, von dessen Damenporträts die „Tänzerin" t

wohl abgewogene, harmonische Komposition der (Abb. S. 441) an Zuloaga gemahnt; kraftvolle, \

fünf Männer im Räume, ihre rhythmische vornehme Koloristik, ruhige Hervorbringung f

Gruppierung bei freiesten Bewegungen be- inneren Lebens, glänzende Darstellung der Fi- (

wundern. Auch der Däne Willumsen ist mit guren und der Gewänder zeichnen seine Kunst (

zwei Bildern als Gast hier, dem schon in der als eine besondere aus. Im Porträt besitzt '

römischen Weltausstellung sehr beachteten diese Künstlervereinigung überhauptihrebesten \

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