VON AUSSTELLUNGEN |
porträte, mit Meisterwerken ersten Ranges, von Berlin, München, Dresden und Hannover enorme I
Marko, Brocky, Szekely, Munkäcsy, etc. Die Ansprüche an die Leistungsfähigkeit unserer Ziffern- [!
herrliche und einzigartige Sammlung ist eine Sen- mäßig doch nicht eben großen Künstlerschaft ge- V
sation. Die Szinyei-Ausstellung, die in den Aus- macht werden. Der recht strengen Jury des Ver- (
Stellungsräumen stattfand, hat den Erfolg gekrönt. eins, durch welche von 700 angemeldeten Werken f
Nach der Preiskrönung in der römischen Ausstel- rund 500 zurückgewiesen wurden, demnächst der (
lung, nach der Berufung in die Uffizi, wurde Hängekommission, welche das unvermeidliche Mittel- f
Szinyei in ganz Ungarn gefeiert — das Komitat gut vorsichtig zusammenhielt, ist es zu danken, /
Säros hat seine Büste für das Oberungarische Mu- daß eine Reihe von Räumen einen hervorragend an- r,
seum bei Ligeti bestellt, die jetzt in der Ausstel- ständigen, um nicht zu sagen vornehmen Eindruck I
lung zu sehen ist, neben einem feinen Porträt, das machen. Für kühne Lösungen neuer Probleme ist :
von Karl von Ferenczy ausgeführt worden ist. der Kunstverein natürlich nicht der Ort. Zu ihm )
In der Ausstellung, die die berühmtesten Werke schickt man seine Bilder in erster Linie, um Kunst v
Szinyeis umfaßt, finden wir einige neue Arbeiten, in Geld umzusetzen. Ueber den gebotenen Rück- (
sehr leicht und fein gemalt, schier hingehaucht. sichten auf Neigungen des kaufenden Publikums (
Es ist gar nicht zu bewundern, daß die neuen Ar- werden heute aber nicht mehr, wie früher leider oft, f
beiten sofort angekauft worden sind und zwar zu die höheren Rücksichten auf die Kunst selbst in l
den höchsten Preisen, die in Ungarn je einem le- den Hintergrund gestellt. Die tatsächliche Hebung r,
benden Landschafter gezahlt wurden. Dr. b. L. des allgemeinen Geschmacks macht sich auch in )
den Ansprüchen des Vereinspublikums geltend. i
■pvOSSELDORF. Günstiger als je in ihrem quali- Als einziges Monumentalwerk erscheint ein gro- i
■•-^tativen Charakter präsentiert sich die diesjährige ßes Gemälde, das Prof. L. HEUPEL-Siegen im Auf- «
Ausstellung des Kunstvereins für Rheinland und West- trage des Vereins für das Rathaus in Wetter ge- V
falen in der städtischen Kunsthalle. Es ist dies schaffen hat, eine Sitzung des westfälischen Fem- (
umso erfreulicher und anerkennenswerter, als wir gerichts ums Jahr 1450. Es ist viel Leben und f
erst im März eine höchst respektable Frühjahrsaus- Bewegung in dem kompositioneil trefflich zusam- (
Stellung rein Düsseldorfer Provenienz gehabt haben mengehaltenen Bilde, welches den Künstler zu- f
und überdies durch die großen Veranstaltungen in gleich als Meister in der schwer zu handhabenden {
Technik der Kasei'nfarbe zeigt. Bescheiden im (
Format, aber durch ihre Leuchtkraft und farbige I
Bestimmtheit von stärkster Wirkung ist eine Szene \
im Gartencafe von Josse Goossens. Diese ganz )
persönliche und als unmittelbare Impression wir- v
kende Malerei gehört zu den erfreulichsten und ge- (
sündesten Erscheinungen der Gegenwart. Im Gegen- (
satz zu dem fröhlichen Farbenrausch, dem Goossens (
sich hingibt, erstreben H. Angermeyer und Al. I
Bertrand ihre koloristischen Effekte durch weichere (
Verschmelzung und mehr tonige Behandlung der )
kontrastierenden Klänge. Trotzdem erreicht des ,
ersteren Kinderbild mit dem Hündchen eine große )
farbige Kraft. Heinz May und Schmitz-Pleis '
lassen wieder jene feinen Lyrismen der Farbe er- (
scheinen, die man schon länger an ihnen kennt. (
Der Kunst Rob. Seufferts, die in den Motiven so (
viel Charme hat, wünschte man etwas mehr kolo- (
ristische Entschiedenheit. Otto Sohn-Rethel bietet (
in einem „Bauernjungen" vor blauem Grund ein )
Kabinettstück, das jenen soliden Ernst nicht ver- )
kennen läßt, der allen Arbeiten dieses Künstlers ihre 1
über bloße Tageswertung hinausgehende Bedeutung J
gibt. Unter den Landschaftern, die quantitativ natur- j
gemäß dominieren, ist neben den Trägern bekann- (
ter alter Namen auch eine Anzahl jüngerer Talente (
auffallend gut vertreten. Wir nennen nur Jos. Kohl- (
schein, Ernst Hardt, W. Kukuk, W. Ophey. (
j Auch der junge Erich v. Perfall läßt deutliche )
t^^^^OM Fortschritte nicht verkennen. Es ist viel Sonne in t
der Ausstellung, viel Frühlingsstimmung und leuch- 1
tende Luft. Das gibt dem ganzen Hauptsaal seinen J
lichten Grundton, der so freudig absticht gegen den ]
düsteren katakombenhaften Charakter der Galerie- (
säle im oberen Stockwerk. Als besonders gelungen (
t'wT^^" stellt sich die graphische Abteilung dar. Außer den (
" ~ tBBI heimischen Künstlern, unter denen namentlich (
:^^^^^^^B^^|^^^fJ Heinr. Otto und A. Kaul hervorragen, haben hier (
auch einige Auswärtige, so Käthe Kollwitz, G. f
g.v.bochmann d. j. wiedersehen (relief gelbke-Dresden, W. klemm-Dachau, Hans Meid }
für ein grabmal) iq und Rich. MCller durch treffliche Einsendungen /
Frühjahraasstellang Düsseldorfer Künstler wesentlich Zum Erfolg beigetragen. g. Hotte 1
■ STTTS STTO (5X3 SX3 S^ra (5X3 STr^
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porträte, mit Meisterwerken ersten Ranges, von Berlin, München, Dresden und Hannover enorme I
Marko, Brocky, Szekely, Munkäcsy, etc. Die Ansprüche an die Leistungsfähigkeit unserer Ziffern- [!
herrliche und einzigartige Sammlung ist eine Sen- mäßig doch nicht eben großen Künstlerschaft ge- V
sation. Die Szinyei-Ausstellung, die in den Aus- macht werden. Der recht strengen Jury des Ver- (
Stellungsräumen stattfand, hat den Erfolg gekrönt. eins, durch welche von 700 angemeldeten Werken f
Nach der Preiskrönung in der römischen Ausstel- rund 500 zurückgewiesen wurden, demnächst der (
lung, nach der Berufung in die Uffizi, wurde Hängekommission, welche das unvermeidliche Mittel- f
Szinyei in ganz Ungarn gefeiert — das Komitat gut vorsichtig zusammenhielt, ist es zu danken, /
Säros hat seine Büste für das Oberungarische Mu- daß eine Reihe von Räumen einen hervorragend an- r,
seum bei Ligeti bestellt, die jetzt in der Ausstel- ständigen, um nicht zu sagen vornehmen Eindruck I
lung zu sehen ist, neben einem feinen Porträt, das machen. Für kühne Lösungen neuer Probleme ist :
von Karl von Ferenczy ausgeführt worden ist. der Kunstverein natürlich nicht der Ort. Zu ihm )
In der Ausstellung, die die berühmtesten Werke schickt man seine Bilder in erster Linie, um Kunst v
Szinyeis umfaßt, finden wir einige neue Arbeiten, in Geld umzusetzen. Ueber den gebotenen Rück- (
sehr leicht und fein gemalt, schier hingehaucht. sichten auf Neigungen des kaufenden Publikums (
Es ist gar nicht zu bewundern, daß die neuen Ar- werden heute aber nicht mehr, wie früher leider oft, f
beiten sofort angekauft worden sind und zwar zu die höheren Rücksichten auf die Kunst selbst in l
den höchsten Preisen, die in Ungarn je einem le- den Hintergrund gestellt. Die tatsächliche Hebung r,
benden Landschafter gezahlt wurden. Dr. b. L. des allgemeinen Geschmacks macht sich auch in )
den Ansprüchen des Vereinspublikums geltend. i
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■•-^tativen Charakter präsentiert sich die diesjährige ßes Gemälde, das Prof. L. HEUPEL-Siegen im Auf- «
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falen in der städtischen Kunsthalle. Es ist dies schaffen hat, eine Sitzung des westfälischen Fem- (
umso erfreulicher und anerkennenswerter, als wir gerichts ums Jahr 1450. Es ist viel Leben und f
erst im März eine höchst respektable Frühjahrsaus- Bewegung in dem kompositioneil trefflich zusam- (
Stellung rein Düsseldorfer Provenienz gehabt haben mengehaltenen Bilde, welches den Künstler zu- f
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sündesten Erscheinungen der Gegenwart. Im Gegen- (
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Bertrand ihre koloristischen Effekte durch weichere (
Verschmelzung und mehr tonige Behandlung der )
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farbige Kraft. Heinz May und Schmitz-Pleis '
lassen wieder jene feinen Lyrismen der Farbe er- (
scheinen, die man schon länger an ihnen kennt. (
Der Kunst Rob. Seufferts, die in den Motiven so (
viel Charme hat, wünschte man etwas mehr kolo- (
ristische Entschiedenheit. Otto Sohn-Rethel bietet (
in einem „Bauernjungen" vor blauem Grund ein )
Kabinettstück, das jenen soliden Ernst nicht ver- )
kennen läßt, der allen Arbeiten dieses Künstlers ihre 1
über bloße Tageswertung hinausgehende Bedeutung J
gibt. Unter den Landschaftern, die quantitativ natur- j
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ter alter Namen auch eine Anzahl jüngerer Talente (
auffallend gut vertreten. Wir nennen nur Jos. Kohl- (
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j Auch der junge Erich v. Perfall läßt deutliche )
t^^^^OM Fortschritte nicht verkennen. Es ist viel Sonne in t
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tende Luft. Das gibt dem ganzen Hauptsaal seinen J
lichten Grundton, der so freudig absticht gegen den ]
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t'wT^^" stellt sich die graphische Abteilung dar. Außer den (
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auch einige Auswärtige, so Käthe Kollwitz, G. f
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