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Die Kunst für alle: Malerei, Plastik, Graphik, Architektur — 27.1911-1912

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Von Ausstellungen
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VON AUSSTELLUNGEN |

porträte, mit Meisterwerken ersten Ranges, von Berlin, München, Dresden und Hannover enorme I

Marko, Brocky, Szekely, Munkäcsy, etc. Die Ansprüche an die Leistungsfähigkeit unserer Ziffern- [!

herrliche und einzigartige Sammlung ist eine Sen- mäßig doch nicht eben großen Künstlerschaft ge- V

sation. Die Szinyei-Ausstellung, die in den Aus- macht werden. Der recht strengen Jury des Ver- (

Stellungsräumen stattfand, hat den Erfolg gekrönt. eins, durch welche von 700 angemeldeten Werken f

Nach der Preiskrönung in der römischen Ausstel- rund 500 zurückgewiesen wurden, demnächst der (

lung, nach der Berufung in die Uffizi, wurde Hängekommission, welche das unvermeidliche Mittel- f

Szinyei in ganz Ungarn gefeiert — das Komitat gut vorsichtig zusammenhielt, ist es zu danken, /

Säros hat seine Büste für das Oberungarische Mu- daß eine Reihe von Räumen einen hervorragend an- r,

seum bei Ligeti bestellt, die jetzt in der Ausstel- ständigen, um nicht zu sagen vornehmen Eindruck I

lung zu sehen ist, neben einem feinen Porträt, das machen. Für kühne Lösungen neuer Probleme ist :

von Karl von Ferenczy ausgeführt worden ist. der Kunstverein natürlich nicht der Ort. Zu ihm )

In der Ausstellung, die die berühmtesten Werke schickt man seine Bilder in erster Linie, um Kunst v

Szinyeis umfaßt, finden wir einige neue Arbeiten, in Geld umzusetzen. Ueber den gebotenen Rück- (

sehr leicht und fein gemalt, schier hingehaucht. sichten auf Neigungen des kaufenden Publikums (

Es ist gar nicht zu bewundern, daß die neuen Ar- werden heute aber nicht mehr, wie früher leider oft, f

beiten sofort angekauft worden sind und zwar zu die höheren Rücksichten auf die Kunst selbst in l

den höchsten Preisen, die in Ungarn je einem le- den Hintergrund gestellt. Die tatsächliche Hebung r,

benden Landschafter gezahlt wurden. Dr. b. L. des allgemeinen Geschmacks macht sich auch in )

den Ansprüchen des Vereinspublikums geltend. i

■pvOSSELDORF. Günstiger als je in ihrem quali- Als einziges Monumentalwerk erscheint ein gro- i

■•-^tativen Charakter präsentiert sich die diesjährige ßes Gemälde, das Prof. L. HEUPEL-Siegen im Auf- «

Ausstellung des Kunstvereins für Rheinland und West- trage des Vereins für das Rathaus in Wetter ge- V

falen in der städtischen Kunsthalle. Es ist dies schaffen hat, eine Sitzung des westfälischen Fem- (

umso erfreulicher und anerkennenswerter, als wir gerichts ums Jahr 1450. Es ist viel Leben und f

erst im März eine höchst respektable Frühjahrsaus- Bewegung in dem kompositioneil trefflich zusam- (

Stellung rein Düsseldorfer Provenienz gehabt haben mengehaltenen Bilde, welches den Künstler zu- f

und überdies durch die großen Veranstaltungen in gleich als Meister in der schwer zu handhabenden {

Technik der Kasei'nfarbe zeigt. Bescheiden im (

Format, aber durch ihre Leuchtkraft und farbige I

Bestimmtheit von stärkster Wirkung ist eine Szene \

im Gartencafe von Josse Goossens. Diese ganz )

persönliche und als unmittelbare Impression wir- v

kende Malerei gehört zu den erfreulichsten und ge- (

sündesten Erscheinungen der Gegenwart. Im Gegen- (

satz zu dem fröhlichen Farbenrausch, dem Goossens (

sich hingibt, erstreben H. Angermeyer und Al. I

Bertrand ihre koloristischen Effekte durch weichere (

Verschmelzung und mehr tonige Behandlung der )

kontrastierenden Klänge. Trotzdem erreicht des ,

ersteren Kinderbild mit dem Hündchen eine große )

farbige Kraft. Heinz May und Schmitz-Pleis '

lassen wieder jene feinen Lyrismen der Farbe er- (

scheinen, die man schon länger an ihnen kennt. (

Der Kunst Rob. Seufferts, die in den Motiven so (

viel Charme hat, wünschte man etwas mehr kolo- (

ristische Entschiedenheit. Otto Sohn-Rethel bietet (

in einem „Bauernjungen" vor blauem Grund ein )

Kabinettstück, das jenen soliden Ernst nicht ver- )

kennen läßt, der allen Arbeiten dieses Künstlers ihre 1

über bloße Tageswertung hinausgehende Bedeutung J

gibt. Unter den Landschaftern, die quantitativ natur- j

gemäß dominieren, ist neben den Trägern bekann- (

ter alter Namen auch eine Anzahl jüngerer Talente (

auffallend gut vertreten. Wir nennen nur Jos. Kohl- (

schein, Ernst Hardt, W. Kukuk, W. Ophey. (

j Auch der junge Erich v. Perfall läßt deutliche )

t^^^^OM Fortschritte nicht verkennen. Es ist viel Sonne in t

der Ausstellung, viel Frühlingsstimmung und leuch- 1

tende Luft. Das gibt dem ganzen Hauptsaal seinen J

lichten Grundton, der so freudig absticht gegen den ]

düsteren katakombenhaften Charakter der Galerie- (

säle im oberen Stockwerk. Als besonders gelungen (

t'wT^^" stellt sich die graphische Abteilung dar. Außer den (

" ~ tBBI heimischen Künstlern, unter denen namentlich (

:^^^^^^^B^^|^^^fJ Heinr. Otto und A. Kaul hervorragen, haben hier (

auch einige Auswärtige, so Käthe Kollwitz, G. f

g.v.bochmann d. j. wiedersehen (relief gelbke-Dresden, W. klemm-Dachau, Hans Meid }

für ein grabmal) iq und Rich. MCller durch treffliche Einsendungen /

Frühjahraasstellang Düsseldorfer Künstler wesentlich Zum Erfolg beigetragen. g. Hotte 1

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