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Die Kunst für alle: Malerei, Plastik, Graphik, Architektur — 27.1911-1912

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Von Ausstellungen - Neue Kunstliteratur - Personal-Nachrichten
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https://doi.org/10.11588/diglit.13090#0570

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NEUE KUNSTLITERATUR — PERSONAL-NACHRICHTEN

Schnorr von Carolsfeld von Hans Wolf- an dauerndem Wert. Zumal modernen Künstlern

gang Singer. Mit 109 Abbildungen, darunter 6 gegenüber hat der Schriftsteller hinter möglichst

farbigen Kunstbeilagen. 104: Albert von Keller vielen und guten Abbildungen der Werke zurück-

von Hans Rosenhagen. Jeder Band M 4.—. zutreten. dr. e. w. b.

Bielefeld und Leipzig, 1911 und 1912, Verlag von

Die Illustration dieser bekannten Künstlermono- PERSONAL-NACHRICHTEN
graphien wird immer besser und reicher. Besonders Alma Tadema f. Am 25. Juni ist in Wiesbaden,
rühmenswert sind die farbigen Tafeln in der Zorn- wo er sich zur Kur befand, der englische Maler Sir
biographie — durchweg äußerst sorgfältig und vor- Lawrence Alma Tadema gestorben. Die Glanzzeit
trefflich reproduziert sind die Bilder, Zeichnungen dieses einst hochgeschätzten Künstlers lag in den
und Studien Albert von Kellers. — Es ist wohl 70er und 80er Jahren ; unberührt geblieben von den
kein Geheimnis, daß diese Künstlermonographien modernen Problemen ist seine Kunst für uns bereits
durch die große Zahl und Güte der Abbildungen eine historische geworden, aber die Kunstgeschichte
ganz allein schon ein verdienstvolles Unternehmen des 19. Jahrhunderts wird ihn stets nennen müssen
bedeuten. Um so mehr möchte ich wünschen, der als einen Künstler, dessen Name zuzeiten denen
Verlag könnte sich entschließen in künftigen Bänden seiner größten Zeitgenossen an die Seite gestellt
den Text ganz wesentlich zu verringern zugunsten wurde. Alma Tadema ist am 8. Januar 1836 in
einer oft sehr wünschenswerten Vergrößerung der Dronryp in Holland geboren, war also Holländer,
Abbildungen. Unsere Kunstschriftsteller sollten der erst 1870 nach England übersiedelte und sich
sich bemühen, das wichtigste aus dem Leben und dort naturalisieren ließ. Wappers und Leys waren
der Entwicklung des zu behandelnden Künstlers in seine Lehrer; mit letzterem teilte er die Neigung
möglichster klarer Kürze — ohne exkursorische zum historischen Genrebild und die Freude am
Umschweife, Paraphrasen und Betrachtungen zu archäologischen Detail, ohne freilich jemals den
geben. Die „Klassiker der Kunst in Gesamtaus- großen monumentalen Zug, den Leys beispielsweise
gaben" geben hier den richtigen, den von der in seinen großen Wandgemälden im Antwerpener
weitaus größten Zahl der Leser erwünschten Weg an. Stadthaus zeigt, erreicht zu haben. Ausgezeichnet
Der Abnehmerkreis der „Künstlermonographien" in der Zeichnung zeigen seine Bilder ein helles,
würde durch eine solche Maßnahme noch mehr kühles Kolorit und dabei eine erstaunliche Virtuosität
wachsen. Kürzer, in der Wiedergabe
praktischer, an- ^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^ des stofflichen Ma-
schaulicher sollten teriales, wie Mar-
die Monographien mor, Bronze usw.
sein. Bei diesen, wie Seine Stoffe lieferte
bei allen Bänden der ihm das ägyptische,
Serie wären Na- griechische und rö-
mensregister oder mische Altertum.
orientierendeUeber- *9 ^ H Welch großer Wert-
sichten sehr er- j *M schätzungsichseine
wünscht — zu so ^ jjtt Schöpfungen selbst
viel Text. In der HS * IL noch in späteren Jan-
Biographie Albert ^^^^A £§P ren erfreuten, be-
- - weist der Umstand,
Versuchung, da< Ja daß noch 1903 einige
ganze Zeitgemälde, seiner Werke für
in dem Keller eine Hv -j, weit über 100000 M
bevorzugte Stelle verkauft wurden,
eingenommen, auf- ^~?5^B 1882 war in London
zurollen, zu groß. J&jim m~M eineAusstellungsei-

Nur hätte auch hier nes Lebenswerkes,
Gegenstand und Fo- H J!| in der 150 Bilder aus
lie der Darstellung ^ einem Zeitraum von
ein anderes Maß Hl 20 Jahren vereinigt
verlangt. Autor und H waren, veranstaltet,
Verleger hätten sich H und ihr Erfolg be-
übrigens hier aus- BT*"^ wies, wie sehr der
zeichnen können, H[ i I Ruhm dem Künstler
wenn sie dem Künst- auch in die neue Hei-
ler selbst ein gut mat gefolgt war. Zu
Teil des Textraumes seinen bekanntesten
zur Erzählung erleb- Werken gehören:
ter Tatsachen zur V Im ^V^Kfl Die Erziehung der
Verfügung gestellt Kinder Chlodwigs
hätten. Je mehr die ff < V*r ' Jr (1861), Wie man sich
Monographien Do- vor 2000 Jahren un-
kumente des Schaf- terhielt(1863),Wein-
fens der einzelnen Wm/fe -L-jWl lese im Altertum
Künstler werden, (1872), Vorlesung
um so mehr werden alfred mohrbutter vorspiel aus Homer, Wid-

Sie gewinnen auch Große Kunstausstellung Dresden 1912 mung an Bacchus.

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