i SX9 (2XS 2X9 <2X9 QX9 2X3 0X9 <2>^
X. INTERNATIONALE KUNSTAUSSTELLUNG VENEDIG 1912
G I A C O MO GROSSO MARIA AUF DEM BERG DER KREUZIGUNG j!
X. Internationale Kunstansstellung Venedig 1912 \
soliden Bildern älteren Datums sehr sym- Brass' Hauptstärke liegt in seiner raffinierten 1
pathisch vor (Abb. S. 556). Farbenempfindung. Marius Pictor, der zu (
Bevor wir mit diesen Sonderausstellungen den eigenartigsten Künstlern Venedigs gehört, J
abschließen, seien noch Innocentis pikant bevorzugt wieder die bekannten phantastisch f
graziöse Damenbildnisse in hellgrauen Tönen beleuchteten Motive. Trajano Chitarins (
erwähnt. Landschaften zeigen starke lyrische Empfin- (
Im übrigen können wir uns kurz fassen, dung, er versteht es, seine Farben in milde j
Besonders zeichnet sich Felice Casorati aus, Akkorde zu dämpfen. Es seien dann noch )
der hier seit Jahren mit Interesse verfolgt genannt Mattielli, Carbonaro mit einer !
wird und der wohl mehr wie mancher andere empfindungsvollen Landschaft, Scopinich mit j
eine Sonderausstellung verdient hätte. Ganz Blumenstücken,CAMBON(Abb.S.543),Cairati, t
frei von aller Schablone zeigen seine Bilder Cavaleri usw. Der große Zentralsaal wurde J
alle eine sprühende Lebendigkeit. Von Giorgio heuer von Pieretto Bianco ausgeschmückt. (
Brosch seien zwei Werke erwähnt, eine ge- Er verherrlicht in symbolischer Weise das (
lungene Kontraststudie zweier Lichtquellen arbeitende Venedig, Hafen-und Arsenalarbeiter, (
(Hofbräuhaus München) und ein farbenfest- Pilotenschläger, die wahren Gründer der Was- '
liches, recht temperamentvolles Bild, die Prinz- serstadt, Maurer in luftiger Höhe am Markus- 1
regentenfeier (Abb. S. 549). Silvio Rotta, türm usw. Sind die Gruppen auch kompo- J
der sich von der Genremalerei noch nicht ganz sitionell gelungen, so lassen sie doch die über- )
befreit hat, wirkt trotz des mitunter krankhaften, zeugende Kraft vermissen (Abb. S. 554). (
unheimlichen Zuges in seinen Bildern außer- Statten wir schließlich der Bildhauerei einen J
ordentlich anziehend. Vor dem reizenden flüchtigen Besuch ab, wenngleich sie in diesem (
Frühlingsbilde Wolf-Ferraris (Abb. S. 544) Jahre ganz besonders spärlich vertreten ist. (
wird einem ganz heimatlich zumute. Italico Canonica stellt 13 Werke aus, von denen y
539
X. INTERNATIONALE KUNSTAUSSTELLUNG VENEDIG 1912
G I A C O MO GROSSO MARIA AUF DEM BERG DER KREUZIGUNG j!
X. Internationale Kunstansstellung Venedig 1912 \
soliden Bildern älteren Datums sehr sym- Brass' Hauptstärke liegt in seiner raffinierten 1
pathisch vor (Abb. S. 556). Farbenempfindung. Marius Pictor, der zu (
Bevor wir mit diesen Sonderausstellungen den eigenartigsten Künstlern Venedigs gehört, J
abschließen, seien noch Innocentis pikant bevorzugt wieder die bekannten phantastisch f
graziöse Damenbildnisse in hellgrauen Tönen beleuchteten Motive. Trajano Chitarins (
erwähnt. Landschaften zeigen starke lyrische Empfin- (
Im übrigen können wir uns kurz fassen, dung, er versteht es, seine Farben in milde j
Besonders zeichnet sich Felice Casorati aus, Akkorde zu dämpfen. Es seien dann noch )
der hier seit Jahren mit Interesse verfolgt genannt Mattielli, Carbonaro mit einer !
wird und der wohl mehr wie mancher andere empfindungsvollen Landschaft, Scopinich mit j
eine Sonderausstellung verdient hätte. Ganz Blumenstücken,CAMBON(Abb.S.543),Cairati, t
frei von aller Schablone zeigen seine Bilder Cavaleri usw. Der große Zentralsaal wurde J
alle eine sprühende Lebendigkeit. Von Giorgio heuer von Pieretto Bianco ausgeschmückt. (
Brosch seien zwei Werke erwähnt, eine ge- Er verherrlicht in symbolischer Weise das (
lungene Kontraststudie zweier Lichtquellen arbeitende Venedig, Hafen-und Arsenalarbeiter, (
(Hofbräuhaus München) und ein farbenfest- Pilotenschläger, die wahren Gründer der Was- '
liches, recht temperamentvolles Bild, die Prinz- serstadt, Maurer in luftiger Höhe am Markus- 1
regentenfeier (Abb. S. 549). Silvio Rotta, türm usw. Sind die Gruppen auch kompo- J
der sich von der Genremalerei noch nicht ganz sitionell gelungen, so lassen sie doch die über- )
befreit hat, wirkt trotz des mitunter krankhaften, zeugende Kraft vermissen (Abb. S. 554). (
unheimlichen Zuges in seinen Bildern außer- Statten wir schließlich der Bildhauerei einen J
ordentlich anziehend. Vor dem reizenden flüchtigen Besuch ab, wenngleich sie in diesem (
Frühlingsbilde Wolf-Ferraris (Abb. S. 544) Jahre ganz besonders spärlich vertreten ist. (
wird einem ganz heimatlich zumute. Italico Canonica stellt 13 Werke aus, von denen y
539