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Die Kunst für alle: Malerei, Plastik, Graphik, Architektur — 27.1911-1912

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Künstler und Kritiker: Lustiges und Ernstes aus einer Sammelmappe
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https://doi.org/10.11588/diglit.13090#0616

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=4 KÜNSTLER UND KRITIKER £

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HARALD TILLBERG DIE JAHRESZEITEN ß

Glaspalast-Ansstellung Manchen 1912 G)

9

wären, würden sie, anstatt zu schwätzen oder die dem Künstler zu Gebote stehen bei der

zu schreiben, selbst produzieren müssen, oder Veranschaulichung seiner Idee. Heinr. Heine

würden, wenn das Talent mangelt — das Maul «

halten, was überhaupt das Beste bei Betrach- kh habe eine große Scheu yor jener Aft

tung eines Kunstwerks ist Anselm Feuerbach Kritiki die sicn mit ihrer eigenen individua-

_ . . * . . _ . lität an die Stelle des Schöpfers und Erzeu-

Es gehört ebensoviel Liebe zum Beurteilen die seine unbeachtet lassend, hin-

eines Bildes, wie zurn^ Malen. W. M. Hunt steUt; icn möchte dann immer alles Gerät

* „ . aus der Hand legen und sagen, nun höre ich
Wie der Kunstler die Natur so sieht der auf efa anderer ß an £dward y Stein]e

Kritiker die Kunst durch sein Temperament. #

• Dr. Hugo Haberfeld ... Cl. ,. , n____

, . b , . Malern von meiner Stellung und außerge-

Der große Irrtum besteht immer dann, daß wöhnlichem Geiste muß man, mit Ausnahme

der Kritiker die Frage aufwirft: Was soll der des MaßeS) a„es Uebrige ganz nach ihrem

Künstler? Viel richtiger wäre die Frage: Was freien ErmesSen überlassen......und sich

will der Künstler?......Jeder Genius muß njcnt vermessen, Familienväter belehren zu

studiert und nach dem beurteilt werden, was wolIen wie sie zu Söhnen zu kommen haben, g

er selbst will. Hier gilt nur die Beantwortung Salvator Rosa g

der Frage: hat er die Mittel, seine Idee aus- * g

zuführen? Hat er die richtigen Mittel ange- Ein Künstler solle nie auf Kritik hören,

wendet? Hier ist fester Boden. Wir modeln vor allem aber nicht während der Arbeit. Die 6

5 nicht mehr an der fremden Erscheinung nach Kritik verdirbt die unbefangene, naive Sicher- t

3 unseren subjektiven Wünschen, sondern wir heit, und das untergräbt die schaffende Kraft, ß

J verständigen uns über die gottgegebenen Mittel, Peter v. Cornelius w

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