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Liii Parisek AünstUßMek üöek dm Ztilmangel unsercr Zeit.
(Schluß.)
78. 1'lie slurt vsueei- von lv. lch Bradley.
(Nach 1'Iie Ltuclio.)
79. „Die Serxentintänzerin" vo» !v. L). Bradley,
Lhicago. (Nach Dde 8tu-tic>.)
arum ist !)errn Iean Basfier, der in seinen reformatori-
scheu Bestrebungen nur iminer mit der Utopie einer ge-
waltsamen Umgestaltung des Zeitgeistes rechnet, nicht
das immerhin leichter durchführbare Mittel eingefallen.
daß man znr Hebung der „schöpferischen Araft" im
Uunstgewerbe vor Allem das Publiknm zur Schnle schicken sollte? . .
Vielleicht haben wir denn doch noch zu wenig vorbildliche
Museen, oder werden sie mindestens zu weuig besucht — nicht von
den Arbeitern, von dem Publikum? Aber unser publiknm ist ja
kunstgeschichtlich fast überbildet; ein halbwegs wohlerzogener Jüngling,
jede „höhere Tochter" aus bcsserem Nause muß heute die Lebens-
80. Illustration für »'kbe Lkica^o sunclax tribuue« vou U). k). Bradle^'.
(Nach 'l bo 8tuclio.)
geschichte von Rubens' beiden Frauen kennen, das Todesdatum Giotto's
angeben können, Leonardo's Trattati gelesen haben; die „Byzantinische
Frage" zählt zu den Thcmen der Saloncauscrie; daß uuser jdublikum
das modcrue Aunstgewerbe hindert, sclbstschöpferische Araft zu ent-
falten, liegt sicherlich uicht iu kunsthistorischer, wohl aber in ästhe-
tischer, oder vielleicht besscr gesagt, in ethischer Unbildung l
Ulährend alle vergangeneu Lpochen künstlerischer kfochblüthe
innerhalb des Bereichs ihres Zeitstils, verschiedentliche, den Lebens-
und Vermögensverhältuisseu der eiuzeluen Gesellschaftsklassen angepaßte,
gleichsam „sociale Stile" ausgebildet haben, kennen die ärmeren
Areise und der UUttclstaud der moderncn Gesellschaft, in denen, als
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