Am I. April beginnt das II. Quartal der io schnell beliebt gewordenen
Perliner Feuerspritze.
(Illusirirte Mo„lag«ztit,ing.)
Löschblatt für brennende Fragen.
Ncdigirt von E. Kossak.
Preis vierteljährlich für 13 Nummern im größten
Folio-For m a t 22 Sgr.
Besondere Vorzüge dieser Zeitschrift
sind:
Dieselbe erscheint hier in Berlin jeden Mon-
tag früh um 4 Ubr und wird mit den ersten
Eisenbalmzügen nach der Provinz bin expedirt, ,o
daß diese Zeitung Montag Vormittag 10 Ubr
in Stettin, um I! Ubr in Magdeburg, 1'^
Uhr in Halle, um 12'^ Ubr in Dresden, um
2 Ubr in Leipzig, um 2'^ Ubr in Hannover,
um 4 Ubr in Hamburg, um 5 Ubr in Posen,
um 10 Ubr Abends in Cöln, am Dienstag früb 9»/ Ubr in Königsberg u. s. w. cintrifft und zu dieser Zeit von den betreffenden Zcitungö-Er-
peditionen der König!. Postämter abgebolt werden kann. — Da bier in Berlin am Montag keine einzig? Zeitung erjchcink. ,o
bringt die Feuerspritze alle telegraphischen Depeschen, politischen Nachrichten und die Londoner, Pariser und wiener
Börsencourse 24 Stunden früher als die am Dienstag früh erscheinenden Zeitungen.
Außer diesen Nachrichten enthält dieselbe aber jedesmal eine humoristische Rundschau über die Ereignisse der vergangenen Woche, ferner
Novellen, Skizzen, Gedichte rc.. eine Kritik über Produkte der Literatur, Kunst und Musik und ein pikantes reichhaltiges Feuilleton
aus der bekannten Feder des geistreichen Redacteurö.
Von größeren Original-Aussätzen sind bereits im I. Quartal erschienen und kommen in diesem Quartal noch zum Abdruck: Der Kellner
in Berlin (mit 3 Illustrationen). Eine Berliner Stadtgeschichtc. die aber im Thiergarten spielt. — Alte Knaben (1- Er steht ;ruh
auf. II. Er gebt spät zu Bette.) — (Portrait von Aldridgc in ganzer Figur.) — (Herr und Frau Grobecker in Kalftch'ö neuester Posse: Münchbau,en».
— Napoleons erste Liebe. — Berliner Delikatessen Keller (mit Illustrationen von Scholz). — Das Zellengefängniß in Moabit und
seine Bewobner. — Berliner Polka Hallcn lmit 10 Illustrationen). — Ein Besuch in Bctbanien. — Eine Munkanten'Bör,e. — Ein Be-
such bei dem Psvchologen Bossard. — Die Leiden eines kleinen MictberS. — Ein Grisettenball. — Hinter den Eoulissen (mit
Illustrationen) u. s. w. ' ^
Alle König!. Postämter des In - und Auslandes nehmen Abonnements mit 22'^ Sgr. vrerteliahrlich an.
Oie Verlags!,andlung des Kladderadatsch. A. Hofmann «D Comp, in Berlin.
Nachstehend einige Proben aus den erschienenen Nummern.
Line spanische Tänzerin.
Wer schafft den blasirten Menschen eine belebende Idee, wie dieses junge
und alte Sünder belebende Weib? Wie der Pilger in der Wüste über Ka-
meclknochcn und Gestrüpp nach der nahen Oase auöschaut, so blickten die Zu-
schauer über Feldman,,, über Gubitz und ihre Stücke sehnsüchtig nach der Pe-
pita aus, nach der Madrilena und El Qle. Kaiser und Müllerin haben ihren
lcszten moralischen Seufzer auögestoßcn, denen deutschen Fürsten und Herrn ist
baß die Wahrheit surgcgeigt worden, da schlägt das Orchester einen spanischen
Tanz in O-moll an, dieser Tonart, in der Don Juan vom Eomtur gcbolt
wird und Donna Iuanna — nein Donna Pepita — schreitet kecken Trittes,
ihre langen schwarzen Haare frei über die herrlichen Schultern wehend, auö der
Coulisse.
Wie viele männliche Donne Annen. Elvircn und Zerlinen seufzen diesem
weiblichen Don Juan entgegen, und wie viele Octavio'S und Masetto'ö femi-
nin, xenoris verwünschen die Pepita und rufen: „Bringt Stärkung — bringt
Labung!" O Leipzig, tugendbastcS sittsames Leipzig, deine Männer sind so
von der Pepita begeistert, daß sie den Antrag gestillt baden, eine neue Straße:
die Oliva straße zu nennen, wenn freilich sie vergessen haben, auch vorzu-
schlagen. wer in dieser Straße wobnen solle. Was wird Berlin thun? Berlin
ist der Pepita eine glänzende Genugtuung schuldig. Der Frieden von Oliva
steht in allen GeschäslStabellen verzeichnet, aber der Krieg um Oliva ist noch
nicht beendet. So viel ist gewiß, daß wenn einst auf diesen Krieg ein Frieden
folgt, seine Traktaten nicht wie die bekannten historischen, in einem Kloster
Olwa geschlossen werden. Ja, ich darf es als ein strenger Historiker nicht ver-
schweigen, daß ich mit Rücksicht auf die Herrschaft Lola'o I., diesen Kampf für
einen spanischen Erbfolgekrieg Halle und mit dieser Ansicht den Männern
des Juste Milieu entgegentrete, welche in dem Zwist der berliner Herren
nichts sehen wollen, als ein Sticrgefccht, daö sie der schönen Sennora zu
Ehren unter einander aufführcn.
Wobl möchte ich wissen, wie viele Nachfolger und Kollegen LudwigsXIV.
das Recht haben, zu behaupten: ,E6 giebt keine Pyrenäen mehr!"
Denn cs scheint mir gewiß, daß cs nicht an diplomatischen Unterhandlungen
und Verträgen gefehlt hat oder fehlen wird, den Inbegriff der blühenden Spa-
nischen Provinzen unter nördliche Botmäßigkeit zu bringen.
Großer Mozart. Du allein erklärst unö die verführerische Gewalt dieses
spanischen Weibes, wenn Du zu der Bcrückungsscene des Grasen im Figaro,
den andalusischcn Fandango anstimmst! und nun begreife ich erst den Schmerz
dev Götheschcn Earlo6 im Elavigo. wenn er den Freund, statt „einer stolzen
hochbusigcn Spanierin." eine kleine schwindsüchtige Französin heinssühren sieht.
Ihr armen verliebten Hidalgos der Sporen und Degen, Du verwegene leichte
Kavallerie vom Fort Sinai. Ihr Lord'S Rickmond, Abercrombie und Aber-
krummbein — Ihr werdet Zeit haben: Zehn Jabre fern von Madrid, über
Sennora Pepita de Oliva nackzudenken!
Sie tanzte also. Viele Damen in Leigzig und Berlin haben Anstoß
daran genommen, daß sie ihre weißen gkstickten Röckchen zusammcnraffl und
auf die zierlichsten Füßchen von der Welt seitwärts neugierig hcrabguckl, gönnt
»kr daö Vergnügen und glaubt mir, die Tragödien deö Ealdcron stehen nicht
aus so zierlichen Trochäen, wie diese Sennora. Aber wenn unsre Tänzerinnen
sagen, sic würden, wenn eö ihre Angelegenheiten beträfe, davon nicht so viel
Aufhebens machen, so kann man sic nur in den sittsamsten Grundsätzen be-
stärken. Sie tanzte mit Eastagnettcn, denn Klappern gehört zum Hand-
werk, aber sic warnt nicht wie die Klapperschlange mit diesem Instrument, son-
dern sic zieht die armen Vögel, die durch ihre Blicke schon halb berückt sind,
damit vollends in ihre Umschlingungen.
Man bat gesagt, sie könne nicht tanzen und die französische Ballet-
schule mag Recht haben, sie eine Schülerin »u nennen. Im spanischen Na-
tionaltanz ist Sennora Pepita de Oliva eine Meisterin, wie Personen versickern,
die sie und ihre Rivalinnen zu Madrid gesehen haben. Ihr Sieg ist vollstän-
dig gewesen, die deutschen Lustspiele standen neben ibr nicht höher als spanische
Papiere, die deutschen Lyriker waren so verdutzt, daß sic nicht einmal ein Sonnett
auf sie gemacht haben, und hinter dem Theater bildete sich stets eine Chaine,
a man sagt, daß sic den Bitten begeisterter Verehrer gewillfahrt habe und nach
panischer Sitte mit Eseln zum Souper nach Hause gefahren sei. E. K.
(Oubarrz>'s Ncvalcnta araliica.)
Mit der tiefsten Bctrübniß hat die Redaktion dieser Blätter den heftigen
Fedcrkampf verfolgt, den die Firmen Felix L Comp, und Felix et Ma-
roni in den Zeitungen durchgesockten haben; nicht weniger schmerzlich fühlt
sic sich berührt über die Zwietracht zweier Häuser, welche sowohl durch ihre
Fabrikate als auch ihr Glaubcnsbekenntniß auf brüderliche Eintracht ange-
wiesen sind. Wenn eö daö schönste Recht der Presse ist, Frieden zu stiften,
so ermahnen wir auf das Eindringlichste dazu; wenn es aber eine noch heiligere
Pflicht der Prcge heißen mag, Unfrieden zu säen, so dringen wir aus eine
Fortsetzung des Kampfes, vorausgesetzt, daß die vierte bis jetzt noch friedliche
Columnc unserer Zeitung, zum bezahlten Schlachtfeldc gemacht wird. Wir
rathcn um so mehr zu einer endlichen Entscheidung, als unö eine neue Schrift
des Or. Dubarrv vorliegt, worin er unter dem Namen Dubarry'S kova-
lent» Iroru88ie» ein Mittel in Aufnahme zu bringen sucht, das ganz ge-
eignet scheint, die unter dem Namen kovalent» aradica verkaufte Mischung von
Linsen- und Gerstenmehl zu verdrängen. Die kevalenta doru88ica kann
in jeder Haushaltung zubercitet werden, auch sie ist ein gleichmäßiges Gemisch
aus zwei vegetabilischen Stoffen, auch sic ist in Rußland und Polen, wenn
schon nicht aus Empfehlung eines UkaseS weit verbreitet und hat den Vorzug,
keiner gedruckten Anweisung zu bedürfen. Die kovalent» horu88ie» ist
ein einfaches Gemisch von Erbsen und Sauerkohl und pflegt nicht täglich,
sondern nur einmal wöchentlich am Donnerstage genossen zu werden. Am Besten
schlägt die kovalent» doru8siea an, in Verbindung mit Hamburger Rauch,
fleisch und einer hinlänglichen Quantität Chateau Margcaux. Mehr als 50,000
achtbare und wohlbekannte Personen sind durch dieses excellente Heilmittel von
einem quälenden Schmer; in der Magengegend vollkommen wiederhcrgestcllt
worden, waö die Redaktion nötbigenfallö durch eine Menge Atteste beweisen kann.
Perliner Feuerspritze.
(Illusirirte Mo„lag«ztit,ing.)
Löschblatt für brennende Fragen.
Ncdigirt von E. Kossak.
Preis vierteljährlich für 13 Nummern im größten
Folio-For m a t 22 Sgr.
Besondere Vorzüge dieser Zeitschrift
sind:
Dieselbe erscheint hier in Berlin jeden Mon-
tag früh um 4 Ubr und wird mit den ersten
Eisenbalmzügen nach der Provinz bin expedirt, ,o
daß diese Zeitung Montag Vormittag 10 Ubr
in Stettin, um I! Ubr in Magdeburg, 1'^
Uhr in Halle, um 12'^ Ubr in Dresden, um
2 Ubr in Leipzig, um 2'^ Ubr in Hannover,
um 4 Ubr in Hamburg, um 5 Ubr in Posen,
um 10 Ubr Abends in Cöln, am Dienstag früb 9»/ Ubr in Königsberg u. s. w. cintrifft und zu dieser Zeit von den betreffenden Zcitungö-Er-
peditionen der König!. Postämter abgebolt werden kann. — Da bier in Berlin am Montag keine einzig? Zeitung erjchcink. ,o
bringt die Feuerspritze alle telegraphischen Depeschen, politischen Nachrichten und die Londoner, Pariser und wiener
Börsencourse 24 Stunden früher als die am Dienstag früh erscheinenden Zeitungen.
Außer diesen Nachrichten enthält dieselbe aber jedesmal eine humoristische Rundschau über die Ereignisse der vergangenen Woche, ferner
Novellen, Skizzen, Gedichte rc.. eine Kritik über Produkte der Literatur, Kunst und Musik und ein pikantes reichhaltiges Feuilleton
aus der bekannten Feder des geistreichen Redacteurö.
Von größeren Original-Aussätzen sind bereits im I. Quartal erschienen und kommen in diesem Quartal noch zum Abdruck: Der Kellner
in Berlin (mit 3 Illustrationen). Eine Berliner Stadtgeschichtc. die aber im Thiergarten spielt. — Alte Knaben (1- Er steht ;ruh
auf. II. Er gebt spät zu Bette.) — (Portrait von Aldridgc in ganzer Figur.) — (Herr und Frau Grobecker in Kalftch'ö neuester Posse: Münchbau,en».
— Napoleons erste Liebe. — Berliner Delikatessen Keller (mit Illustrationen von Scholz). — Das Zellengefängniß in Moabit und
seine Bewobner. — Berliner Polka Hallcn lmit 10 Illustrationen). — Ein Besuch in Bctbanien. — Eine Munkanten'Bör,e. — Ein Be-
such bei dem Psvchologen Bossard. — Die Leiden eines kleinen MictberS. — Ein Grisettenball. — Hinter den Eoulissen (mit
Illustrationen) u. s. w. ' ^
Alle König!. Postämter des In - und Auslandes nehmen Abonnements mit 22'^ Sgr. vrerteliahrlich an.
Oie Verlags!,andlung des Kladderadatsch. A. Hofmann «D Comp, in Berlin.
Nachstehend einige Proben aus den erschienenen Nummern.
Line spanische Tänzerin.
Wer schafft den blasirten Menschen eine belebende Idee, wie dieses junge
und alte Sünder belebende Weib? Wie der Pilger in der Wüste über Ka-
meclknochcn und Gestrüpp nach der nahen Oase auöschaut, so blickten die Zu-
schauer über Feldman,,, über Gubitz und ihre Stücke sehnsüchtig nach der Pe-
pita aus, nach der Madrilena und El Qle. Kaiser und Müllerin haben ihren
lcszten moralischen Seufzer auögestoßcn, denen deutschen Fürsten und Herrn ist
baß die Wahrheit surgcgeigt worden, da schlägt das Orchester einen spanischen
Tanz in O-moll an, dieser Tonart, in der Don Juan vom Eomtur gcbolt
wird und Donna Iuanna — nein Donna Pepita — schreitet kecken Trittes,
ihre langen schwarzen Haare frei über die herrlichen Schultern wehend, auö der
Coulisse.
Wie viele männliche Donne Annen. Elvircn und Zerlinen seufzen diesem
weiblichen Don Juan entgegen, und wie viele Octavio'S und Masetto'ö femi-
nin, xenoris verwünschen die Pepita und rufen: „Bringt Stärkung — bringt
Labung!" O Leipzig, tugendbastcS sittsames Leipzig, deine Männer sind so
von der Pepita begeistert, daß sie den Antrag gestillt baden, eine neue Straße:
die Oliva straße zu nennen, wenn freilich sie vergessen haben, auch vorzu-
schlagen. wer in dieser Straße wobnen solle. Was wird Berlin thun? Berlin
ist der Pepita eine glänzende Genugtuung schuldig. Der Frieden von Oliva
steht in allen GeschäslStabellen verzeichnet, aber der Krieg um Oliva ist noch
nicht beendet. So viel ist gewiß, daß wenn einst auf diesen Krieg ein Frieden
folgt, seine Traktaten nicht wie die bekannten historischen, in einem Kloster
Olwa geschlossen werden. Ja, ich darf es als ein strenger Historiker nicht ver-
schweigen, daß ich mit Rücksicht auf die Herrschaft Lola'o I., diesen Kampf für
einen spanischen Erbfolgekrieg Halle und mit dieser Ansicht den Männern
des Juste Milieu entgegentrete, welche in dem Zwist der berliner Herren
nichts sehen wollen, als ein Sticrgefccht, daö sie der schönen Sennora zu
Ehren unter einander aufführcn.
Wobl möchte ich wissen, wie viele Nachfolger und Kollegen LudwigsXIV.
das Recht haben, zu behaupten: ,E6 giebt keine Pyrenäen mehr!"
Denn cs scheint mir gewiß, daß cs nicht an diplomatischen Unterhandlungen
und Verträgen gefehlt hat oder fehlen wird, den Inbegriff der blühenden Spa-
nischen Provinzen unter nördliche Botmäßigkeit zu bringen.
Großer Mozart. Du allein erklärst unö die verführerische Gewalt dieses
spanischen Weibes, wenn Du zu der Bcrückungsscene des Grasen im Figaro,
den andalusischcn Fandango anstimmst! und nun begreife ich erst den Schmerz
dev Götheschcn Earlo6 im Elavigo. wenn er den Freund, statt „einer stolzen
hochbusigcn Spanierin." eine kleine schwindsüchtige Französin heinssühren sieht.
Ihr armen verliebten Hidalgos der Sporen und Degen, Du verwegene leichte
Kavallerie vom Fort Sinai. Ihr Lord'S Rickmond, Abercrombie und Aber-
krummbein — Ihr werdet Zeit haben: Zehn Jabre fern von Madrid, über
Sennora Pepita de Oliva nackzudenken!
Sie tanzte also. Viele Damen in Leigzig und Berlin haben Anstoß
daran genommen, daß sie ihre weißen gkstickten Röckchen zusammcnraffl und
auf die zierlichsten Füßchen von der Welt seitwärts neugierig hcrabguckl, gönnt
»kr daö Vergnügen und glaubt mir, die Tragödien deö Ealdcron stehen nicht
aus so zierlichen Trochäen, wie diese Sennora. Aber wenn unsre Tänzerinnen
sagen, sic würden, wenn eö ihre Angelegenheiten beträfe, davon nicht so viel
Aufhebens machen, so kann man sic nur in den sittsamsten Grundsätzen be-
stärken. Sie tanzte mit Eastagnettcn, denn Klappern gehört zum Hand-
werk, aber sic warnt nicht wie die Klapperschlange mit diesem Instrument, son-
dern sic zieht die armen Vögel, die durch ihre Blicke schon halb berückt sind,
damit vollends in ihre Umschlingungen.
Man bat gesagt, sie könne nicht tanzen und die französische Ballet-
schule mag Recht haben, sie eine Schülerin »u nennen. Im spanischen Na-
tionaltanz ist Sennora Pepita de Oliva eine Meisterin, wie Personen versickern,
die sie und ihre Rivalinnen zu Madrid gesehen haben. Ihr Sieg ist vollstän-
dig gewesen, die deutschen Lustspiele standen neben ibr nicht höher als spanische
Papiere, die deutschen Lyriker waren so verdutzt, daß sic nicht einmal ein Sonnett
auf sie gemacht haben, und hinter dem Theater bildete sich stets eine Chaine,
a man sagt, daß sic den Bitten begeisterter Verehrer gewillfahrt habe und nach
panischer Sitte mit Eseln zum Souper nach Hause gefahren sei. E. K.
(Oubarrz>'s Ncvalcnta araliica.)
Mit der tiefsten Bctrübniß hat die Redaktion dieser Blätter den heftigen
Fedcrkampf verfolgt, den die Firmen Felix L Comp, und Felix et Ma-
roni in den Zeitungen durchgesockten haben; nicht weniger schmerzlich fühlt
sic sich berührt über die Zwietracht zweier Häuser, welche sowohl durch ihre
Fabrikate als auch ihr Glaubcnsbekenntniß auf brüderliche Eintracht ange-
wiesen sind. Wenn eö daö schönste Recht der Presse ist, Frieden zu stiften,
so ermahnen wir auf das Eindringlichste dazu; wenn es aber eine noch heiligere
Pflicht der Prcge heißen mag, Unfrieden zu säen, so dringen wir aus eine
Fortsetzung des Kampfes, vorausgesetzt, daß die vierte bis jetzt noch friedliche
Columnc unserer Zeitung, zum bezahlten Schlachtfeldc gemacht wird. Wir
rathcn um so mehr zu einer endlichen Entscheidung, als unö eine neue Schrift
des Or. Dubarrv vorliegt, worin er unter dem Namen Dubarry'S kova-
lent» Iroru88ie» ein Mittel in Aufnahme zu bringen sucht, das ganz ge-
eignet scheint, die unter dem Namen kovalent» aradica verkaufte Mischung von
Linsen- und Gerstenmehl zu verdrängen. Die kevalenta doru88ica kann
in jeder Haushaltung zubercitet werden, auch sie ist ein gleichmäßiges Gemisch
aus zwei vegetabilischen Stoffen, auch sic ist in Rußland und Polen, wenn
schon nicht aus Empfehlung eines UkaseS weit verbreitet und hat den Vorzug,
keiner gedruckten Anweisung zu bedürfen. Die kovalent» horu88ie» ist
ein einfaches Gemisch von Erbsen und Sauerkohl und pflegt nicht täglich,
sondern nur einmal wöchentlich am Donnerstage genossen zu werden. Am Besten
schlägt die kovalent» doru8siea an, in Verbindung mit Hamburger Rauch,
fleisch und einer hinlänglichen Quantität Chateau Margcaux. Mehr als 50,000
achtbare und wohlbekannte Personen sind durch dieses excellente Heilmittel von
einem quälenden Schmer; in der Magengegend vollkommen wiederhcrgestcllt
worden, waö die Redaktion nötbigenfallö durch eine Menge Atteste beweisen kann.