9b0
Zur Jahreswende.
Einmal schon zu ferner Küste
Schwamm der Prcußenschiffe Zahl
Muthig durch des Occans Wüste;
Raule hieß der Admiral.
Und an afrikan'schcm Strande
Ließ er Preußen'S Banner wehn.
Fast vergaß man hier zu Lande,
Was vor langer Zeit geschehn,
Denn zum Spott der Kriegerhorden
Ward der kleinen Zollern Ohnmacht;
Aber heut find wir geworden
Eine europä'schc Thronmacht.
Einst in gläubigem Vertrauen
Haben, fest und treu verbündet,
Deutsche Männer, deutsche Frauen
Deutschlands Flotte neu begründet.
Doch cs ward zerstört, o Jammer,
Schmachvoll, was Begeist'rung schuf.
„Barbarossa untermHammer!"
War der Spötter frecher Ruf.
Aber heut — dem Meer entstiegen,
Wenn's auch schier dem Briten Weh
Bist du! Deine Schiffe fliegen
Stolz hinaus, du deutsche Seem acht!
Einst — in Schlummer hat gelegen
Unser Volk gebettet tief,
Und kein Ländchcn macht' sich regen,
Wenn der Bundestag es rief.
Heute folgen unsrer Stimme
Alle Reiche nah und fern,
Jene mit verhalt'nem Grimme,
Diese kommen rasch und gern.
Seinen Haß verbeißt der Franzmann,
Ihren Neid die stolze Geldmacht,
Und sie fürchten — unser» Landsmann,
Beugen sich vor unsrer Weltmacht.
Zeig' dich, Macht, in Fried und Streit
Werth des Ruhms, den du errungen,
Daß du noch in fernster Zeit
Sei'st gepriesen und besungen
Ms der Hort, der in der Mark
Aufwuchs erst zur Militärmacht,
Und dann wurde, groß und stark,
Deutschlands Heermacht, Land- und
Meerwacht,
Als die Macht, der es bcschieden,
Daß sie uns von Dränger» loSmacht,
Und in Freiheit, Recht und
Uns vereint als wahre Großmacht!
Kladderadatsch.
Der Einjisang zu ijaufe.
Er hatte sich das Beste nicht
Vermuthet, als er heimwärts reiste.
Er sah schon unterwegs im Geiste
Vor sich ihr zorniges Gesicht.
Er irrte nicht, als ihm entgegen
Die Gattin kam, da hieß cs: „Sieh nur an,
Da bist du wieder, tapfrer Mann!
Jetzt komm nur gleich, empfange deinen Segen!
Sprich, willst du mir nicht auch dergleichen
Jetzt bieten, was dem Kanzler du
Gebote» hast ! Nur immer zu!
Du kannst mir ja die Köchin streichen,
Das Stubenmädchen und zuletzt —
Ich denke, du nährst unser» Jungen jetzt —
Die Amme! Welch ein gutes Zeichen
Von Sparsamkeit! In Anbetracht
Der Theuerung, die schwer uns mitbetroffen,
Hast du doch auch — ich will es hoffen —
Uns aus Berlin nichts mitgebracht?
Wie? Oder hast du nur dagegen
Gestimmt, weil Windthorst es befahl?
Ja wohl, nun ist mit einem Mal
Mir alles klar: des schrecklich großen,
Des allgewalt'gen Windthorst wegen
Hast du verweigert uns das Geld,
Hast Bismarck, mich und alle Welt,
Die nicht verbohrt ist, vor den Kopf gestoßen.
Du willst ein Mann sein, du? und läßt
Von dem Alräunchen auf den Leim dich locken.
Von Windthorst? Geh! Leg' unser» Jungen trocken?
Keif mit der Magd! Back Stollen uns zum Fest!
Stell dich an's Waschfaß! Ja, in Küch' und Keller
Bist du vielleicht der Mann der That
Und weißt Bescheid. Geh, folge meinem Rath
Und wasch! Ich sorg' indeffen für den Staat." —
Sie sprach's. Zerschmettert wankt' er auf den Söller.
Driefkasten.
Augsburg. G. R.: Im „Augsburger
Theater- und Concert - Anzeiger" (86) empfiehlt
Herr I. Schönberger sein „verbessertes Corsett"
mit den Worten: „Ich erlaube mir Eltern und
Lehrerinnen darauf hiuzuweiscn, daß Mädchen,
welche anfangen, sich schief zu halten, oder die
Schulterblätter austreten, mit einem einfachen
Corseite könnte verhindert werden, und nicht zu
orthopädischen Gegenständen später gegriffen werde»
müßte." Herr Schönberger thatc gut daran,
feinen Stil sogleich in eine orthopädische Anstalt
zu schicken.
Berlin. E. H.: Vielleicht gelegentlich. —
R. G. (Schillstraßc): Wir haben, fern von eitlem
Wahn — Nur unsre Pflicht getreu gethau. —
I. Sp.: Auf den uns gewidmeten Angriff dieses
Berliner Blättchens paffen merkwürdig gut
Goethe'S Verse:
»So will der Spill r.»S unfern Stall
Uns imiiit.i:■ r: u: i
Und feliiec- Belleno lauter Schall
Beweist »nr, daß wir reiten.'
— F. H.: Wir haben für das „Burschenlied" leider
keine Verwendung.
Vernburg.W. K.: Ja ! ist hoffähig !
Braubach n. R. N.: Der „Lahnsteiner An-
zeiger" (149) erzählt folgende recht ergetzlichc Be-
gebenheit: „In Hagen verfing sich am Donner-
stag der Wirbelwind i» den Kleidern einer Dame
und hob sie kerzengrade 6 bis 8 Fuß in die Höhe.
Auf das Geschrei der fliegenden Dame eilte ein in
der Nähe wohnender Schmied mit einer Eisen-
gabel herbei und zog sie auf die Erde herab."
Braiinschwcig. P. S.: In den „Braunschw.
Anzeigen" vom 17. d. steht zu lesen: „Gesucht ein
HauS vor d. Thore, Anz. 9000 M., und 12 Dienst-
jungfern. H. Westphal, Ncucstraße 23, 1 Tr."
Breslau. K. H.: Sehr wahr! Um vier
Seiten zu lang gerathcn.
Bruinby. H.: Wie kann man sich über einen
Druckfehler so amüsircn, noch dazu bei einer so
rnstcn Angelegenheit?
Burg Hohcnzollcrn. Prcm.-Lieut. Sch.:
Tank für freundliche Anerkennung!
Cöln. D.: Todesanzeigen, auch wenn sic
noch so komisch abgcfaßt sind, bleiben von der
Besprechuna unserem Blatte ausgeschlossen.
Eberswaldc. V.: Die Polizei-Verwaltung
im Finowcanal wird hicrinit verboten. 8 2. Ueber-
Iretungen dieser Verordnung werden mit Geldstrafe
bis zu 9 M., event. mit Hafi bis zu 3 Tage» ge-
ahndet." Die Verordnung ist unterzcichnet „den
II. November" und im „Stadt- u. Landbolen"
publicirt am 20. December! Welch rührende
Fürsorge der Polizei!
Einbeck. L.: Ihr „Kreisblatt" (102) schildert
die Arbeitslast, die der Reichskanzler zu tragen hat,
und sagt dabei: „Fürst Bismarck, der Koloß, der
einen Atlas auf seinen Schultern ttägt" ... So
gut hat eS der alte Atlas unseres Wiffcns nie ge-
habt, daß er getragen worden wäre.
Esse». R.: Die „Essener Volks-Zeitung" (283,
Revision Ihres Ladens Graubrodc ausliegen,
welche nach der amtlich gestempelten Taxe
zu schwer waren. Die Uebcrketung wird be-
wiesen durch Polizeiscrgeaut Mucke. - Es wird
deshalb gegen Sie auf Grund der Lokal-Polizei-
verordnung vom 28. Dez. 1879 eine bei der Ge-
meindekaffe z» erlegende Geldstrafe von 3 Mark
verhängt, an deren Stelle, wen» sie nicht beizu-
kciben ist, eine Haft von einem Tage tritt." Nach
unserer Ansicht müßte Herr Kaiser zum Ehren-
bürger Ihrer Stadt ernannt werden.
Heppenheim. U.: Weder neu, noch komisch.
Kiel. S.: Die „Flensburger Nachrichten"
(296) schreiben über die jüngst gegründete Demo-
kratische Partei: „Bei aller Achtung vor den, red-
lichen Streben des Mannes (l)r. Wcndt in Ham-
burg) konnte» doch selbst in den liberalsten Kreisen
seine Ziele keine Anerkennung finden, und, so
glauben wir, bringt das junge Kind den
Selbstmord gegen sich selbst 'mit der Ge-
burt auf die Welt." Der Ausdruck ist etwas
verzwickt, der Gedanke aber ganz gesund.
Minden i. Wests. M.: Ein arger Schalk
ist es, der in der „Schaumburg-Lippischen Landes-
zeitung" (Nr. 148) über die in Bückeburg abge-
haltene dritte Generalversammlung des Gcflügel-
dem größten Thcil der Geflügelzüchter, „welche-
fast gar nicht oder doch wenig bislang
jenes große Ziel verstanden und gekannt
haben, welches unser hoher Protector sich-
aesteckt, nämlich die Züchtung eines
Schaumburg-Lippischen Landhuhnes, wo-
möglich in unfern Landesfarben, ein au-
zustrcbendes Product, worauf der hohe
Herr schon manches Jahr gearbeitet und
hoffentlich in einigen Jahren die Freude
haben wird, Höchstseiue große Mühe und
Arbeit belohnt zu sehen." — Die Landesfarben
sind blau, weiß und rvth.
Mühlheim (Baden). Ob.: Unserm Zeichner
" München. L. S.: Vergl. Lcitgedicht und
Feuilleton der letzten Nummer!
Münster. H.: Der Versuch, daS Preußenlied
zu parodireu durch einen Gesang, welcher mit den
Worten anhebt: „Ich bin ein Welfe - kennt ihr
meine Farben", ist nicht für »ns geeignet, auch
wenn er Ihnen gelungen wäre. — Ludwig H.:
Das als Honorar erbetene Freiexemplar sollen Sie
erhalten, sobald Ihr Beitrag gednickt sein wird. -
kommenden Bedeutung gebraucht rr.„.
New-Eastlc on Tyne. E. K.: Wer wagt
eS, Eurer Sendung Sinn — und Inhalt auszu-
bcuten? — Ein feines Kreuzband und nichts
drin! — Was hat das zu bedeuten?
Nijmegen. S.: Unsrem Zeichner vor-
Sölingen. A. M.: Gnade für den armen
Setzer Ihrer Zeitung, durch dessen Versehen der
Bantcchniker Ernst August zu einem Bauch-
techuiker gemacht worden ist!
St. Petersburg. N. N.: In einer Anzeige
des Blaites „Heimath" vom l. >3. December heißt
cs zur Empfehlung eines Ne,taurante: „Weine
aus der renommirten Fabrik Schaar u. Ca-
viezel." Nickt jeder Gastwirth ist so ehrlich.
Stuttgart. Alter Abonnent: Weil sie
dann erst die Weisheitszähne bekoinmcn. Manche
werden auch mit dem vierzigsten Jahre noch nicht
klug, diejenigen aber, die Wolle tragen, gewöhnlich
etwas früher.
Zur Jahreswende.
Einmal schon zu ferner Küste
Schwamm der Prcußenschiffe Zahl
Muthig durch des Occans Wüste;
Raule hieß der Admiral.
Und an afrikan'schcm Strande
Ließ er Preußen'S Banner wehn.
Fast vergaß man hier zu Lande,
Was vor langer Zeit geschehn,
Denn zum Spott der Kriegerhorden
Ward der kleinen Zollern Ohnmacht;
Aber heut find wir geworden
Eine europä'schc Thronmacht.
Einst in gläubigem Vertrauen
Haben, fest und treu verbündet,
Deutsche Männer, deutsche Frauen
Deutschlands Flotte neu begründet.
Doch cs ward zerstört, o Jammer,
Schmachvoll, was Begeist'rung schuf.
„Barbarossa untermHammer!"
War der Spötter frecher Ruf.
Aber heut — dem Meer entstiegen,
Wenn's auch schier dem Briten Weh
Bist du! Deine Schiffe fliegen
Stolz hinaus, du deutsche Seem acht!
Einst — in Schlummer hat gelegen
Unser Volk gebettet tief,
Und kein Ländchcn macht' sich regen,
Wenn der Bundestag es rief.
Heute folgen unsrer Stimme
Alle Reiche nah und fern,
Jene mit verhalt'nem Grimme,
Diese kommen rasch und gern.
Seinen Haß verbeißt der Franzmann,
Ihren Neid die stolze Geldmacht,
Und sie fürchten — unser» Landsmann,
Beugen sich vor unsrer Weltmacht.
Zeig' dich, Macht, in Fried und Streit
Werth des Ruhms, den du errungen,
Daß du noch in fernster Zeit
Sei'st gepriesen und besungen
Ms der Hort, der in der Mark
Aufwuchs erst zur Militärmacht,
Und dann wurde, groß und stark,
Deutschlands Heermacht, Land- und
Meerwacht,
Als die Macht, der es bcschieden,
Daß sie uns von Dränger» loSmacht,
Und in Freiheit, Recht und
Uns vereint als wahre Großmacht!
Kladderadatsch.
Der Einjisang zu ijaufe.
Er hatte sich das Beste nicht
Vermuthet, als er heimwärts reiste.
Er sah schon unterwegs im Geiste
Vor sich ihr zorniges Gesicht.
Er irrte nicht, als ihm entgegen
Die Gattin kam, da hieß cs: „Sieh nur an,
Da bist du wieder, tapfrer Mann!
Jetzt komm nur gleich, empfange deinen Segen!
Sprich, willst du mir nicht auch dergleichen
Jetzt bieten, was dem Kanzler du
Gebote» hast ! Nur immer zu!
Du kannst mir ja die Köchin streichen,
Das Stubenmädchen und zuletzt —
Ich denke, du nährst unser» Jungen jetzt —
Die Amme! Welch ein gutes Zeichen
Von Sparsamkeit! In Anbetracht
Der Theuerung, die schwer uns mitbetroffen,
Hast du doch auch — ich will es hoffen —
Uns aus Berlin nichts mitgebracht?
Wie? Oder hast du nur dagegen
Gestimmt, weil Windthorst es befahl?
Ja wohl, nun ist mit einem Mal
Mir alles klar: des schrecklich großen,
Des allgewalt'gen Windthorst wegen
Hast du verweigert uns das Geld,
Hast Bismarck, mich und alle Welt,
Die nicht verbohrt ist, vor den Kopf gestoßen.
Du willst ein Mann sein, du? und läßt
Von dem Alräunchen auf den Leim dich locken.
Von Windthorst? Geh! Leg' unser» Jungen trocken?
Keif mit der Magd! Back Stollen uns zum Fest!
Stell dich an's Waschfaß! Ja, in Küch' und Keller
Bist du vielleicht der Mann der That
Und weißt Bescheid. Geh, folge meinem Rath
Und wasch! Ich sorg' indeffen für den Staat." —
Sie sprach's. Zerschmettert wankt' er auf den Söller.
Driefkasten.
Augsburg. G. R.: Im „Augsburger
Theater- und Concert - Anzeiger" (86) empfiehlt
Herr I. Schönberger sein „verbessertes Corsett"
mit den Worten: „Ich erlaube mir Eltern und
Lehrerinnen darauf hiuzuweiscn, daß Mädchen,
welche anfangen, sich schief zu halten, oder die
Schulterblätter austreten, mit einem einfachen
Corseite könnte verhindert werden, und nicht zu
orthopädischen Gegenständen später gegriffen werde»
müßte." Herr Schönberger thatc gut daran,
feinen Stil sogleich in eine orthopädische Anstalt
zu schicken.
Berlin. E. H.: Vielleicht gelegentlich. —
R. G. (Schillstraßc): Wir haben, fern von eitlem
Wahn — Nur unsre Pflicht getreu gethau. —
I. Sp.: Auf den uns gewidmeten Angriff dieses
Berliner Blättchens paffen merkwürdig gut
Goethe'S Verse:
»So will der Spill r.»S unfern Stall
Uns imiiit.i:■ r: u: i
Und feliiec- Belleno lauter Schall
Beweist »nr, daß wir reiten.'
— F. H.: Wir haben für das „Burschenlied" leider
keine Verwendung.
Vernburg.W. K.: Ja ! ist hoffähig !
Braubach n. R. N.: Der „Lahnsteiner An-
zeiger" (149) erzählt folgende recht ergetzlichc Be-
gebenheit: „In Hagen verfing sich am Donner-
stag der Wirbelwind i» den Kleidern einer Dame
und hob sie kerzengrade 6 bis 8 Fuß in die Höhe.
Auf das Geschrei der fliegenden Dame eilte ein in
der Nähe wohnender Schmied mit einer Eisen-
gabel herbei und zog sie auf die Erde herab."
Braiinschwcig. P. S.: In den „Braunschw.
Anzeigen" vom 17. d. steht zu lesen: „Gesucht ein
HauS vor d. Thore, Anz. 9000 M., und 12 Dienst-
jungfern. H. Westphal, Ncucstraße 23, 1 Tr."
Breslau. K. H.: Sehr wahr! Um vier
Seiten zu lang gerathcn.
Bruinby. H.: Wie kann man sich über einen
Druckfehler so amüsircn, noch dazu bei einer so
rnstcn Angelegenheit?
Burg Hohcnzollcrn. Prcm.-Lieut. Sch.:
Tank für freundliche Anerkennung!
Cöln. D.: Todesanzeigen, auch wenn sic
noch so komisch abgcfaßt sind, bleiben von der
Besprechuna unserem Blatte ausgeschlossen.
Eberswaldc. V.: Die Polizei-Verwaltung
im Finowcanal wird hicrinit verboten. 8 2. Ueber-
Iretungen dieser Verordnung werden mit Geldstrafe
bis zu 9 M., event. mit Hafi bis zu 3 Tage» ge-
ahndet." Die Verordnung ist unterzcichnet „den
II. November" und im „Stadt- u. Landbolen"
publicirt am 20. December! Welch rührende
Fürsorge der Polizei!
Einbeck. L.: Ihr „Kreisblatt" (102) schildert
die Arbeitslast, die der Reichskanzler zu tragen hat,
und sagt dabei: „Fürst Bismarck, der Koloß, der
einen Atlas auf seinen Schultern ttägt" ... So
gut hat eS der alte Atlas unseres Wiffcns nie ge-
habt, daß er getragen worden wäre.
Esse». R.: Die „Essener Volks-Zeitung" (283,
Revision Ihres Ladens Graubrodc ausliegen,
welche nach der amtlich gestempelten Taxe
zu schwer waren. Die Uebcrketung wird be-
wiesen durch Polizeiscrgeaut Mucke. - Es wird
deshalb gegen Sie auf Grund der Lokal-Polizei-
verordnung vom 28. Dez. 1879 eine bei der Ge-
meindekaffe z» erlegende Geldstrafe von 3 Mark
verhängt, an deren Stelle, wen» sie nicht beizu-
kciben ist, eine Haft von einem Tage tritt." Nach
unserer Ansicht müßte Herr Kaiser zum Ehren-
bürger Ihrer Stadt ernannt werden.
Heppenheim. U.: Weder neu, noch komisch.
Kiel. S.: Die „Flensburger Nachrichten"
(296) schreiben über die jüngst gegründete Demo-
kratische Partei: „Bei aller Achtung vor den, red-
lichen Streben des Mannes (l)r. Wcndt in Ham-
burg) konnte» doch selbst in den liberalsten Kreisen
seine Ziele keine Anerkennung finden, und, so
glauben wir, bringt das junge Kind den
Selbstmord gegen sich selbst 'mit der Ge-
burt auf die Welt." Der Ausdruck ist etwas
verzwickt, der Gedanke aber ganz gesund.
Minden i. Wests. M.: Ein arger Schalk
ist es, der in der „Schaumburg-Lippischen Landes-
zeitung" (Nr. 148) über die in Bückeburg abge-
haltene dritte Generalversammlung des Gcflügel-
dem größten Thcil der Geflügelzüchter, „welche-
fast gar nicht oder doch wenig bislang
jenes große Ziel verstanden und gekannt
haben, welches unser hoher Protector sich-
aesteckt, nämlich die Züchtung eines
Schaumburg-Lippischen Landhuhnes, wo-
möglich in unfern Landesfarben, ein au-
zustrcbendes Product, worauf der hohe
Herr schon manches Jahr gearbeitet und
hoffentlich in einigen Jahren die Freude
haben wird, Höchstseiue große Mühe und
Arbeit belohnt zu sehen." — Die Landesfarben
sind blau, weiß und rvth.
Mühlheim (Baden). Ob.: Unserm Zeichner
" München. L. S.: Vergl. Lcitgedicht und
Feuilleton der letzten Nummer!
Münster. H.: Der Versuch, daS Preußenlied
zu parodireu durch einen Gesang, welcher mit den
Worten anhebt: „Ich bin ein Welfe - kennt ihr
meine Farben", ist nicht für »ns geeignet, auch
wenn er Ihnen gelungen wäre. — Ludwig H.:
Das als Honorar erbetene Freiexemplar sollen Sie
erhalten, sobald Ihr Beitrag gednickt sein wird. -
kommenden Bedeutung gebraucht rr.„.
New-Eastlc on Tyne. E. K.: Wer wagt
eS, Eurer Sendung Sinn — und Inhalt auszu-
bcuten? — Ein feines Kreuzband und nichts
drin! — Was hat das zu bedeuten?
Nijmegen. S.: Unsrem Zeichner vor-
Sölingen. A. M.: Gnade für den armen
Setzer Ihrer Zeitung, durch dessen Versehen der
Bantcchniker Ernst August zu einem Bauch-
techuiker gemacht worden ist!
St. Petersburg. N. N.: In einer Anzeige
des Blaites „Heimath" vom l. >3. December heißt
cs zur Empfehlung eines Ne,taurante: „Weine
aus der renommirten Fabrik Schaar u. Ca-
viezel." Nickt jeder Gastwirth ist so ehrlich.
Stuttgart. Alter Abonnent: Weil sie
dann erst die Weisheitszähne bekoinmcn. Manche
werden auch mit dem vierzigsten Jahre noch nicht
klug, diejenigen aber, die Wolle tragen, gewöhnlich
etwas früher.