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Ar 23.

Berlin, den 4. Juni 1899.

lii. Jahrgang.


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Hus dem Reichshause.

4üngst hat sich im Reichshaus begeben,
Mas nimmer dort noch geschehn,
Hie ward ein so fröhliches Leben
Jn seinen (Rauem gesehn.

Zum Saale strömt’ es in Scharen,
Gr füllte sich mehr und mehr;

Kein Plätzchen liess sich gewahren
Huf allen Ränken, das leer.

Kein plaudern, kein Lachen störte
Die Sitzung, in ernster Ruh
Sass jeder im Fjaus und hörte
(Rit Hndacht den Sprechern zu.

Ob auch zu Morte gekommen
Die Redner in grosser Zahl,

Gin Ordnungsruf ward vernommen
Huck nicht ein einziges (Rai.

6s wurde ununterbrochen
Berathen vier üage lang,

Doch ward nichts Oedes gesprochen,
Kein thörichtes Mort erklang.

So tüchtige Reden vernahmen
Mir nimmer an diesem Ort:

Dur Sachverständige kamen
Bei allen fragen zum Mort.

Dicht sahen wir sich befehden
3n wildem Kampf die Partein,

Dicht ward in heftigen Reden
Gestritten um (Rein und Dein;

Die zeigte sich in den Debatten
Von Selbstsucht die kleinste Spur,
Das Mohl der Gesammtheit hatten
Sie immer zum Ziele nur.

Die schönen Cage vergesse
Jch nie, vom perlenden Dass
Dem Cuberculose-Congresse
Meih' dankerfüllt ich ein Glas!

3ch trinke und seufze leise:

„Dem Himmel sei es geklagt,

Die wird in so würdiger Meise
3m Reickshaus wieder getagt!"

Kladderadatsch.
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