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eist eingcfangcn und zum Reiten aus gezähmten
Etephanlcn abgerichtel werden.

Buenos Aires. L. M-: Mit Dank ab-
gelehnt.

Burgstädt. R. N.: Der „Burgstädter An-
zeiger" von, 16. Aug. enthält folgende-- Inserat:
„Kräftige Kuhhirten oder Kindermädchen sucht
GutSbes. Max Dietrich." Herr Dietrich ver-
langt offenbar Leute, die zugleich Kinder und
Kühe hüten sollen. Nun fragt es stch. ob dazu
Kuhhirten oder Kindermädchen mehr geeignet sind.
"Wir sind für Kuhhirten.

Charlottcnbnrg. H.: In einem Aussah über
„die Erbfolge in Spanien 1700" <>". „Sonntags-
beilage zur Bossischcn Zeitung Nr. 386") ist zu
lesen: „Wenn da-:- spanische Volk den Verlust
des ihm wohlgesinnte», gutmüthigen Herrschers
(Karls II.) aufrichtig betrauerte, so'erregte der
Inhalt des Testaments, die Einsetzung der Bou-
boncn als Nachfolger, allgemeine Befriedigung."
Darüber must man sich wundern, da die Ein-
setzung der Boubonen entschiede» ein Fehler war.

Dresden. T.: Nett wird den „Leipziger
Neuesten Nachrichten" (Nr. 225) aus Dresden
gemeldet: „Der 20 Jahre lange Leiter der Dresdner
städtischen Musikaussührungen, der Königl. Musik-
direktor Otto Drache, ist gestern von dieser
Stellung zurückgelreten."

Dnrcn. H. 2-: In der „Diirener Zeitung"
vom 15. Aug. zeigt Louis Dracnran» an:
„Ich suche zum I. Oktober, auch früher, einen
znverl., redegewandten, in allen Haiisarbeile»
und im Servircn durchaus gewandten Diener."
Die Redegeivandtheit ist bei einem Diener eine
sehr jchätzenswerthe Eigenschaft. Wie nützlich
kann er sich dadurch machen, daß er z. B. für
seinen weniger rednerisch veranlagten Herrn die
sälligen Tischreden hält.

Hadcrslebcn. E. G.: In der „Schlcswigschen
Grcnzpost" vom 14. Aug. empfiehlt die Haders
lebencr Delikatessenhandlung „Fußbodenöl. staub-
frei. pro Pfund 50 Ps." Sonderbare Dinge
werden in manchen Siegenden als Delikatessen
geschätzt.

Havre. H. L.: Die „Ncckar-Ztg." (Nr. 189)
hat in ihrem Bericht über den letzten Orkan von
dem New Uork heimgesucht wurde, die Ostküste
Nordamerikas mit der Westküste verwechselt. Wir
können hinzusügen, daß der „Bosfischen Zeitung"
und einer großen Anzahl anderer Blätter dasselbe
Beriehcn begegnet ist. Ein Blatt druckt eben
ohne Nachdenken aus dem andern ab.

Hörde. A. L.: Aus einer Sitzung des „Vater-
ländische» Frauen Vereins für den Kreis Hörde"
wird in der „Dortmunder Zeitung" vom 12. Aug.
berichtet: „An Stelle der auS dem Kreise a»s-
schcidende» Frau Vorsitzenden wird die biSherigc
stellvertretende Vorsitzende Frau Sanilätsralh
Ur. Schulte zu Hörde zur Vorsitzenden gewählt
und Frau Cvmmerzienraih Tüll an Stelle der
letzteren zur stellvertretenden Vorsitzenden. Beide
Damen waren zugegen und nahmen die Wahl an.
eeeeeeeeeesinfckusschrrisdslrstiundnikehsiscchrstö." Der
Schlußsatz ist richtiges Chinesisch und heißt ins
Deutsche übertragen: „Das Ergebnis! der Wahl
wurde von der Versammlung mit Zeichen des
Beifalls begrüßt."

Husum. P. K.: In den „Husumer Nach-
richten" vom 16. August veröffentlicht Dora
Johannsen folgende „Ehrenerklärung": „Hier-
mit erkläre ich. daß der Tischlergiselle Prüß keine
Frau und zwei Kinder hat."' Daraus scheint
deutlich hervorzugehen, daß der Tischlcrgcjcllc
Prüß keine Frau hat. Wie cs mit den zwei
Kindern sich verhält, bleibt zweifelhaft.

Jaluit(Marshallinseln). Landsmann: Im
„Templiner Kreisblatt" vom 28. November 1899
erläßt der Landrath v. Arnim eine Bekaunt-
macbung, in der cs heißt: „Der Herr Obcr-
präsident hat dem Komitee der Gesellschaft zur
Beförderung der evangelischen Mission unter
den Heiden in Berlin mittelst Erlasses vom
23. October d. Js. die Genehmigung ertheilt,
durch die Hilssvcrcine der Gesellschaft innerhalb
der Bezirke, aus ivclche letztere ihre Wirksamkeit
erstrecken, and) im Jahre 1900 bei den Glaubens-
genossen Sammlungen sür die Zwecke der Mission
zu veranstalten." In dem Folgenden wird die
Ortspolizei angewiesen, diesen Sammlungen kein
Hindernis! in den Weg zu legen. Ob daraus die
Anzahl der Heiden in Berlin sich vermindert hat?
Wir süräiten sehr, daß ihnen nur aus die alte
Manier, d. h. mit dem Feuer, beizukonimen ist.

Kiel. E. B.: Für unser Blatt nicht geeignet.

Laucnburg a. d. (§. Carolus Sch.: Das
ist richtig, da« Heidekraut gehört zur Flora unserer
Aadelholzwälder.

Leipzig, v. B.: In ihrer.Nummer 228
thcilen die „Leipziger Neuesten Nachrichten" ihre»
Lesern mit: „Der Krieg in Südafrika be-
findet sich heute ausnahmsweise in der ersten
Beilage unseres Blattes."

Münster. W.: In der „Person-Beschreibung"
des Erdarbeiters Johann Schmidt, die das
Königliche Amtsgericht z» Siegen im Arnsberger
„Oessenlllchen Anzeiger" veröffentlicht, heißt cs:
„Derselbe ist 39 Jahre alt. 1.65 m groß, unter-
setzter Statur, hat dunkelblonde Hanie. Schnurr-
bart, nahe bcijammene Augenbrauen." Das
Gegcnthcil davon würden „weil auseinandcrc
Augenbrauen" sein.

Neustadt a. d. H. X. ö.: In der „Nen-
stadtcr Zeitung" vom 14. Aug. macht Friedrich
Leidner bekannt: „Aus verkommene Weise sucht
die Genovesa, Ehefrau von Sebastian
Leidner, in fortgesetzten Lügereien ihr Unwesen
zu treiben. Da sie schon lange als Lügnerin
bekannt ist, möge einer solchen Dorfschlange
niemand keinen Glauben mehr ichenken, bis sic
ihre gemachten Aussagen durch Wahrheit erledigt
hat." Sollte die Bezeichnung „Dorsschlange"
nicht am Ende doch zu hart sein?

Nürnberg. 0).: In einem Artikel über die
PariierAusstellung (s.„Fränkischc Morgenzeitung",
Nr. 220» wird aus der deutschen Abtheilung für
Seewesen über den doit ausgestellten Leucht, hnrni
berichtet, „aus ivelchem die Brenner der Schuckcrt-
schcn Eleklricitätswerke in Nürnberg alle Abend
ihr intensives Licht von der Stärke von 316 Normal-
kerze» über d,c Ausstellung versenden." Nun,
316 Kerzen sind ja ganz »eil. für einen Leucht-
Ihurm in einer Weltausstellung aber müßten eS
doch mehr sein.

Plaucn i. B. Stammtisch zur Hopfen-
blüthc: In deni Bericht über ein von Ihrem
Stadlorchcster abgchaltencs Concert heißt es:
Der 3. Theil brachte die Ouvertüre zur Oper
„Die lustige» Weiber von Windsor" von
Nicolai, das Steuermannslicd und Malroscn-
chor aus der Oper „Der fliegende Holländer"
von R. Wagner. daS Vorspiel und Chor aus
der Oper „Die Jüdin" von Halevy und zuletzt
einen leichtbeschwingten Walzer von Strauß —
sämmtlich immer gern gehörte Tanzstücke."
Einiges davon kann inan doch beim beste»
Willen nicht ein Tanzstllck nennen.

Plcsi. W.: Im „Oberschlesischen Anzeiger"
(Nr. 190) wird ein Geschichlchen erzählt von
einem Herrn Hatvani, i» Budapest, der sich
..mit der 17 jährigen Tochter einer vermögenden
Witlwe" verlobt, nachher aber „die 26 jährige
hübsche Witlwe" selbst heirathel. Das klingt
umvahrscheinlich. Vermuthlich soll es „62jährige"
heißen.

Poischwit). S.: Mit Dank abgclehnt.

PotSdai». A. C.: In der „Potsdamer
Zeitung" vom 18. August macht C. Kropka,
Pyrotechniker bekannt: „Dem geehrten Publicum
zur Nachricht, daß das gestrige Feuerwerk in
Sacrow bei Herrn Leber nicht von mir ver-
fertigt ist, sondern sich aus Unwahrheit beruht."
Gut gesagt, Kropka! Man darf sich so etwas i
nicht gefallen lassen. In demselben Blatt wird
die „Nostigkeil" des Feldmarjchalls Grafen
Waldcrsee hervorgehobcn. Eine Schmeichelei
ist das gerade nicht. — R.: Für Ihre Reise
nach der Pariser Ausstellung empfehlen wir
Ihnen das Büchlein „Die Weltausstellung
und Paris für Deutsche", das als„Zuschlag-
Führer" in CH. Eitels Verlag in Paris er-
schienen ist und eine große Anzahl praktischer
Rathschläge und Fingerzeige enthält. Die ein-
zelnen Kapitel sind folgende: „Deutsche

Häuser. — Wo und wie essen wir? —
Wo amüfiten wir uns? — Die Aus-
stellung." Das Merkchen, das in allen Buch-
handlungen Deutschlands und Oesterreichs zu
haben ist, kostet nur 1 Mark.

Rathenow. F. Sch.: Die „Rathenower
Zeitung" berichtet: „Ter berühmteste Schau-
spieler der Gegenwart, Wilhelm Steinitz, ist
an, Monta in New ?)ork gestorben." Dagegen
wird dem „Radeberger Echo" aus New Aork
gemeldet: „Der Schachlmcister Stein itz js,

letzten Sonntag gestorben." Was alles ans dem
einfachen Schachspieler St ein itz nach seinem
Tode noch gemacht wird!

Ratibor. K.: Im ,.Oberschlesischen An-
zeiger" vom 21. Aug. wird berichtet: „Die
Firma Glücks mann & R cchni tz hicrselbst hat
aus Padang au der Westküste von Sumatra
einen Auftrag zur Lieferung von 4 Gewehren
mit Munition erhalten. Diese Bestellung aus

Vcra,,Iw.Akdacl.:J. Trojan. — äictaiitai. für btuAn^igkMH,:L. d. Wallgor-'Ii. - B«rl. von A.Hofmaiu, L.Somr 8 n ,-rstr.t

weiter'.'Ferne zeugt für daS Renommee der
Firma." Gewiß, wenn auch der Auftrag nur

RegenSbury. I. H.: In einem „Ausnif
zur Errichtung eines Kriegerdenkmals in Donau-
wörth" (s. „Donauwörther Anzcigeblatl". Nr. 91)
heißt es: „Zur ehrenden und steten Erinnerung
an den unserem Vaterlande von den übermüthigeu
Franzosen ansgedrungenen Krieg, in welchen Sie
deutsche Einigkeit und die deutschen Waffen mit
Gottes Hilfe und unter glorreicher Führung
Kaiser Wilhelm I. und seiner Paladinen, mit
Rum bedeckt, die Wiedergeburt des deutschen
Reiches errungen u. s. w„ u. s. w." Alles gut
bis auf die Bedeckung mit Rum; die besser sorl-
geb lieben wäre.

Rostock. Runder Tisch zur Sonne:
Der „Roslocker Anzeiger" vom 18. Aug. schließt
seinen Leitartikel mit den Worten: „Tu, felis
Austria, nube!" auf Deutsch: „Du. Katze

Oesterreich, heiratlie!" Weshalb wird Oesterreich
eine Katze genannt? — H. L.: lieber ein im
Seebade Ahrenshoop veranstalleles Wohlthätig-
keitsscst wird in der „Rostocker Zeitung" vom

12. Aug. berichtet: „Ten Kernpunkt bildete die
Darstellung der bekanntcn Posse „Das Schwert
des Damokles", in welcher beruscne und unbe
rufene Jünger und Jllngerinne» Italiens wirklich
Vorzügliches leisteten." Sollte» vielleicht Jtalia
und Thalia mit einander verwechselt worden sein?

Taarlonis. V. A.: In der „Saar-

Zeitnng" vom 15. August verlangt Eduard
Jsclt „Ein Mädchen, welches melken kann
(1 Kuh) sür 1. September. Selbige muß aber
die Abendstrolcherci lassen können." Jselt ver-
langt ein bischen viel.

Schwcidnih. (ff. E.: Sehr hübsch heißt
cs in Doris Freiin von Spältgens
Roman „Arbeitskraft" (s. „Tägliche Rundschau
sür Schlesien und Posen", Nr. 181): „Enl-

weder die nächste Zeit barg ein großes, fast
schwindelndes Glück in ihrem Schoos,e oder
Gertrud Wenkhard, das starke Mädchen mit
den klaren, scharsen Blicken, war eine ver-
blendete Thörin gewesen, deren Achillesferse —
die einzig verwundbare Stelle — das Herz,
tödilich getroffen worden!"

Senstcnbcrg (N.-L.). Stammtisch zur
Sonne: Er ha! wohl recht, doch mag cs sich
um vorübergehende Wirlung der Hitze handeln.

S. Paulo (Brasilien). R. S.: In Ihrer
„Deutschen Zeitung" vom 10. Juli empschlcn
sich als Berniählte „Joso Augusto Hcib" und
„Gertrud Hcib, Witlwe." Eigentlich sollte
Gertrud das wiffen, daß sic durch ihre Ver-
mählung ans dem Wittwcnstande ausgetreten ist.

Stettin. I. R.: Im Stettiner „General-
Anzeiger" von, 7. August macht Frau Bertha
Buge bekannt: „Der bekannte Herr, welcher in
der Nacht vom Sonntag zum Montag mein Geld,
das in der Küche im Topfe lag, sich aneignctc,
wird ersucht, cs so schnell wie möglich zurück-
zubringen. widrigenfalls ich die Sache der Staats-
anwaltschaft übergebe." Das läßt freilich tief
blicken und nicht weniger lies, wenn in demselben
Blatt sieben Dame» ihrer Freundin zum Geburts-
tag gratnlircn mit dem Fcldgcschrei: „Hoch lebe
der Soff!" Sehr hübsch aber finden wir eS,
daß ebenfalls in Ihrem „General-Anzeiger" der
Königlich rmnänische Circus Ccsar Si'doli zu
einer „Gala-Parade-Vorstcllung sür die wohl-
Ihätigcn Zwecke desostasialischcn Expcdilivnscorps"
einladct. llcbrigens freundlichen Gruß von I. Tr.
Wenn Sie wieder einmal nach W. kommen, wird
er die Sache besser deichseln.

Zerbst. K: In der „Zeibster Zeitung"
vom 16. August wird gemeldet: „Dessau,

13. August. Se. Hoheit'der Herzog haben in
Gnaden geruht, dem Schlossermeistcr Max
Köckert Hierselbst das Prädicat „Hofkünstler"
zu verleihen." Warum denn nicht? Er ist
vielleicht mehr Künstler als mancher, der sich

Zeven. Th.: In einer Notiz der „Zcvencr
Zeitung" vom 18. August, in der es sich um die
Hipserien handelt, wird bemerkt: „Es bleibt zu
erwägen, ob in Schulen, die geräumige, schattige
Spielplätze haben, unter Umständen der fahr-
planmäßige Unlerrichl nicht durch „Jugendspicle"
unterbrochen werden kann." „Fahrplanmäßiger
Unterricht" ist sehr gut.
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