DOI Heft:
Hefte 1-5, Januar 1900
DOI Seite / Zitierlink: https://doi.org/10.11588/diglit.2280#0001
Hforijenfuilenöer,
Montag, den s. Zanuar.
Freund Pl) iIi spricht: „Sonsl ward ich dcducht
^n Neujahr uiit^cineiu Orden,
Nun lau, c> noch besser: über Nacht
Bin ich ein Fürst geworden.
Dienstag, den 9. )annar.
Ganz offen gestanden wnnderl's mich.
Das; died die Leute fivnndcrl:
i'in tüchtiger Diplomat war ich
Doch schon im vor'gen Falnhnndc».
Mittwoch,^den I". ^annar.
Das; ich ein tüchtiger Diplomat,
Word' ich durch fleißiger Reiten
Ilird manche andere große That
Auch ferner der Welt beweisen.
lMjrnkalßiiflpj.
Donnerstag, den II. Januar.
Doch größer denn als Staatsmann bin
Ich noch als lyrischer Dichter,
Ob's auch Mirena mit ncid'schem Sinn
Manch nörgelnder Splitlerrichici.
Kreitag, den 12. Januar.
Drum sing' ich weiter mein Leben lang
Zur Freude aller Guten:
Noch oftmals lauschen du meinem Sang,
O Aegir, Her, der Flnthen!
^onnaöend. den >:». Januar.
Als.Fürst auch werd' ich nach wie vor
Nach dein höchsten Ruhme dürsten.
Und schließlich sing' ich mich doch »och empor
Vielleicht znm Dichterfürsten!-
K ladderadatsäi
Dieses Blatt erscheint täglich mit Ausnahme der Wochentage. Der vierteljährliche Abonnements - Preis ans dieses Blatt mit
Man abonnirt bei den Postanftaltcn des In- und Auslandes, sämmtlichen Beilagen beträgt für In- und Ausland 2 M. 25 Pf.
sowie in den Buchhandlungen. | ohne Porto. Einzelne Rümmer 20 Pf.
3«m n nt eit ) a I) v.
legrüßi schon ward mit festlichem Weihegruß
Jon uns das neue, zwanzigste Säculum,
Nachdem uns amtlich war verkündet,
Daß in der Thal es bereits gekommen.
Dem neuen Jahre wenden wir jetzt uns zu,
Mit dem zunächst doch haben zu schaffen wir,
Um ohne Uomp und Urunk der Uede
Uun auch ein Wörtchen mit ihm zu sprechen.
Un Jesten hat das vorige Jahr gebracht
Mehr als genug uns, immer aufs Ueue ward
Hetoastet; ordentlich verlangt uns
Jetzt nach des Lebens gemeiner Jrofa.
Die ew'gen Jieiern und Jubiläen find
Uicht gut dem Menschen, der nur zu leicht dabei
Uergißt, daß morgen wieder Werktag,
Und sich gewöhnt an das späte Uusstehn.
Die Jugend preisen ist ja ein gutes Ding.
Doch wird astein durch Preisen noch nichts erreicht.
Und nicht zu viel und nicht zu häufig
Darf auf der Nüchternheit Wohl man trinken.
Hut hört fich's an, daß Hrdnung zu schaffen sei
In einem Hause, aber kein Jeden nützt.
Wenn nicht mit Wesen oder Schaufel
Liner entschlossenen Sinns auch zugreift.
Jom neuen Jahr drum wünschen vor allem wir.
Daß es bescheiden, einfach und bürgerlich
Sich zeige, trachtend nach dem Uuhm nur,
Daß etwas Jüchtges es vor sich bringe.
Ls fei ein schlichtes, gutes Kartoffeljahr.
Das auch mit Kohl uns reichlich den Iilch versorgt
Und was wir nicht vergessen wollen
Uuch einen trinkbaren Wein uns spendet.
Hladdcradatsäi.
Montag, den s. Zanuar.
Freund Pl) iIi spricht: „Sonsl ward ich dcducht
^n Neujahr uiit^cineiu Orden,
Nun lau, c> noch besser: über Nacht
Bin ich ein Fürst geworden.
Dienstag, den 9. )annar.
Ganz offen gestanden wnnderl's mich.
Das; died die Leute fivnndcrl:
i'in tüchtiger Diplomat war ich
Doch schon im vor'gen Falnhnndc».
Mittwoch,^den I". ^annar.
Das; ich ein tüchtiger Diplomat,
Word' ich durch fleißiger Reiten
Ilird manche andere große That
Auch ferner der Welt beweisen.
lMjrnkalßiiflpj.
Donnerstag, den II. Januar.
Doch größer denn als Staatsmann bin
Ich noch als lyrischer Dichter,
Ob's auch Mirena mit ncid'schem Sinn
Manch nörgelnder Splitlerrichici.
Kreitag, den 12. Januar.
Drum sing' ich weiter mein Leben lang
Zur Freude aller Guten:
Noch oftmals lauschen du meinem Sang,
O Aegir, Her, der Flnthen!
^onnaöend. den >:». Januar.
Als.Fürst auch werd' ich nach wie vor
Nach dein höchsten Ruhme dürsten.
Und schließlich sing' ich mich doch »och empor
Vielleicht znm Dichterfürsten!-
K ladderadatsäi
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3«m n nt eit ) a I) v.
legrüßi schon ward mit festlichem Weihegruß
Jon uns das neue, zwanzigste Säculum,
Nachdem uns amtlich war verkündet,
Daß in der Thal es bereits gekommen.
Dem neuen Jahre wenden wir jetzt uns zu,
Mit dem zunächst doch haben zu schaffen wir,
Um ohne Uomp und Urunk der Uede
Uun auch ein Wörtchen mit ihm zu sprechen.
Un Jesten hat das vorige Jahr gebracht
Mehr als genug uns, immer aufs Ueue ward
Hetoastet; ordentlich verlangt uns
Jetzt nach des Lebens gemeiner Jrofa.
Die ew'gen Jieiern und Jubiläen find
Uicht gut dem Menschen, der nur zu leicht dabei
Uergißt, daß morgen wieder Werktag,
Und sich gewöhnt an das späte Uusstehn.
Die Jugend preisen ist ja ein gutes Ding.
Doch wird astein durch Preisen noch nichts erreicht.
Und nicht zu viel und nicht zu häufig
Darf auf der Nüchternheit Wohl man trinken.
Hut hört fich's an, daß Hrdnung zu schaffen sei
In einem Hause, aber kein Jeden nützt.
Wenn nicht mit Wesen oder Schaufel
Liner entschlossenen Sinns auch zugreift.
Jom neuen Jahr drum wünschen vor allem wir.
Daß es bescheiden, einfach und bürgerlich
Sich zeige, trachtend nach dem Uuhm nur,
Daß etwas Jüchtges es vor sich bringe.
Ls fei ein schlichtes, gutes Kartoffeljahr.
Das auch mit Kohl uns reichlich den Iilch versorgt
Und was wir nicht vergessen wollen
Uuch einen trinkbaren Wein uns spendet.
Hladdcradatsäi.