stvrbene Marsch all lut tc sich geiuift über die
Bekanntichast mit einer jo sein gebildeten und
liebenswürdigen Redaction gefreut.
Kiel. I. R.: In der „Kieler Zeitung" theilt
die Köuigl. Eijenbahn-Belriebs-Jnspeclion zu
Kiel die bei „Ausführung von Ställen für Unters
beamte" festgesetzten Bedingungen mit. Lieber
Himmel!
Kreuznach. B.: Die „Kreuznacher Zeitung"
(Nr. 218; schreibt in einem Artikel, der unsere
Finanzen behandelt: „Der s\ urs des dreiprozentigen
Konsuls hat einen so niedrigen Stand wie nie
zu)or". Meidet die Fremdwörter!
Lahr. M: In Oberharmersbach hat der
dortige Bürgersohn Jos. Lehmann in der
Pfarrkirche sein erstes heil. Meßopfer gefeiert.
Der in Lahr erscheinende „Anzeiger für Stadt
und Land" (Nr. 114» berichtet darüber: „Nach
feierlich angestimintem Veni croator hielt Herr
Stadtpsarrer Leb nt a n n von Geisingen die tief
erbauende und alle Herzen rührende Festpredigt.
Zum Schlüsse wendete er sich an den hochw.
Herrn Primizianten, indem er denselben freundlich
ersuchte, beim 1. Gebete am Altäre für die chrisl
lieben Diener und Dienerinnen auch seiner ver-
storbenen Mutter zu gedenken, wie sie im Himmel
droben die Hände zu Gottes Throne ansheben
wird, um für ihn den göttlichen Segen zu er-
stehen. In vieler Angen der verdächtigen Zu-
hörer standen die Thrünen ob dieser rührenden
und so religiösen Aufforderung." Wodurch haben
die Zuhörer diese scharfe Cenfnr verdient?
Lauban. X.: In Marie Brigge-Bro ols
Novelle „Ein verlorenes Leben" (s. „Lan-
dauer Anzeiger" vom 27. Sept. heisrt es: „Die
Eisenbahn fährt dicht am blauen Meeresufer
dahin, immer neue Bilder erscheinen dem Auge
des Reisenden, in schneller Fahrt stets Abwechs-
lung bietend.' Bald erscheint eine weit in das
Meer ragende Bucht, mit Orangen und Oel-
bänmcn bepflanzt, ans der vereinzelte Hänschen
anzeigen, das; auch dieses schmale Stroischen
Land der Mensch mit seinem Fleiße erobert hat."
Mit der Bucht scheint das nicht ganz in Ord-
nung zu sein. Weiter heißt es: „Tief unten am
Bergesrand erhebt sich wohl eine Kapelle mit dem
Bilde der milde lächelnden Großmutter." Das
klingt schon verhältnismäßig verständlicher.
Leipzig. B.: In einem Artikel „über die
Bilanz des südafrikanischen Krieges" sagen die
„Leipziger Neuesten Nachrichten" vom 26. Sept.:
„Wir wissen, aus welchen Volksschichten Tommy
Atkins (der englische Soldat) sich refrutirt; und
wie verachtet er in Friedenszeiten im eigenen
Vaterlande ist, erhellt schon ans dem Umstande,
daß von allen britischen Untierthanen, ja. allen
Erdenbewohnern ihm allein der Zutritt zu
manchen besseren Nestanrationen verwehrt ist."
„Untierthanen ist ein etwas harter Ausdruck,
aber nicht ganz unverdient. — Tie „Leip-
ziger Neuesten Nachrichten" (Nr. 263) sagen über
den Besuch der Leipziger Herbstrennen: „Es
mag sein, daß die frühe Stunde sehr viele Leute
abgehalten hat. Der Club kann aber nicht
anders, denn so klares Wetter hat man nicht
immer am Ende des Septembers. Wir et inner«
uns an ein Herbstmeeting, in dem die Steeple-
Chase schon bei Heller Nacht gelaufen wurde."
Eiti Glück, daß die Nacht wenigstens hell war.
Löban. M.: Die „Görlitzer Nachrichten
und Anzeiger" (Nr. 227) theilen aus dem Spiel-
plan des Görlitzer Stadttheaters mit: „Wie
schon gemeldet, findet am Sonnabend, den
28. d. Mts., die erste Klassiker-Vorstellung zu
ermäßigten Preisen statt, und zwar gehl Lessings
E m i l i a G a l o 11 i in Scene, mit Herrn S i c°gert
in der Titelrolle." Für eine solche Vorstellung
könnte man ruhig erhöhte Preise ansetzen, be
sonders wenn, wie wir annehmen. Herr Siegert
einen stattlichen Vollbart trägt.
Ludwigöhafcn. P.: In Hamburg heißen
„Schauerlente" diejenigen Hafcnarbeiter, die mit
der Verstauung der Schiffsladungen zu thnn
haben.
Lüben. I. G.: Das „Lübener Stadtblatt"
(Nr. 224) meldet: „Eine zweite Chinaanleihe soll
bevorstehen. Es soll eine 3!Hprozentige Anleihe
im Betrage von 100 bis 120 Mark in Deutsch-
land selbst ausgenommen werden. Die Verhand-
lungen hierüber sollen mit den deutschen Banken
bereits eingeleitet sein." Es lohnt sich doch nicht,
deshalb die Banken zu bemühen. Selbst die
„Freisinnige Zeitung" wird dem Reiche gern diese
Summe vorstrecken.
Minden. S.: In der „Mindener Zeitung"
vom 1. Oct. ist zu leieit: „London, 30. Sept.
Infolge energischer Reclamation der englischen
Regierung wurde der Kommandant des englischen
Kriegsschiffes ..Gelderland" angewiesen, sich vom
Präsidenten Krüger eilte schriftliche Bürgschaft
geben zu lassen, daß in feinem Gepäck nur per-
sönliche Effecten und keine Dokumente Transvaals
enthalten sind." Oom Paul wird über dies
an ihn gestellte Ersuchen nicht wenig erstaunt
gewesen sein.
Mügeln. I. H.: Sehr hübsch heißt es in
A. Seyfferts Originalroman „Das eiserne Herz"
oder „Die Erben von Descnburg" (f. Beilage
zum „Mügelner Anzeiger" v. 2. Oct.): „Er sieht
das tiesdnnkelblaue Auge, das einem Bergsee
gleicht, der in seiner Tiefe ein wundersames Ge-
heimnis; zu bergen scheittt, ein Auge, das in feiner
Farbe einen seltenen Contraft bildet zu dem
rabenschwarzen, glänzenden Haar, das zu zwei
langen, dichten Flechten verschlungen über den
welligen Nacken herabhängt"
München. H. B.: Den „Münchner Neuesten
Nachrichten" wird aus Budapest über eine etwa
vorznnehmeude Revision des Ausgleichs von 1867
geschrieben und dabei bemerkt: „Jedoch auch in
diesem Falle werden wir hoffentlich eine Harmonie
mit den Existenzbedingungen der Monarchie im
Geiste Franz Drakes finden." Wir können
uns dieser Hoffnung anschließen. Franz Drake,
von dem die Kartoffeln nach Europa gebracht
sind, hat sich in allen seinen Unternehmungen
als ein ebenso kühner wie besonnener Manu er-
wiesen.
Nürnberg. O. W.: Der..General-Anzeiger
für Nürnberg-Fürth" vom 25. Sept. läßt den
Genossen Geck aus dem Mainzer Parteitage sagen:
„Die Ideen des Märzes werden manchen Brutus
entlarven der jetzt mit geschliffenem Dolche herum-
läuft." Die alten „Iden" sind ein furchtbar ge-
fährliches Fremdwort.
Opfenbach. X.: In einem im „Amtsver-
kündignngsblatt für Kreis und Stadt Offenbach"
(Nr. 185) veröffentlichten Steckbrief heißt es unter
„Signalement" zum Schluß: „Größe 167,5 m,
besondere Kennzeichen: „keine". Nun, wenn eine
so übermenschliche Größe kein besonderes Kenn-
zeichen sein soll, dann wissen wir überhaupt nicht,
was man darunter versteht.
Offenburg. A. H.: Hübsch heißt es
F. Friedman ns Criminalroman „Gräfin Jl,e"
(). „Illustriertes Unterhaltungsblatt, Beilage zum
Ortenauer Boten". Nr. 38): „Die Stimme des
Apothekers Döbbelin war's, die sich in ernster
Bewegung dem Verklingen derjenigen Tinas
anschloß." Weiter: „Das letzte sprach Herr
Döbbelin mit einer tief ernstachtungsvollen Ver-
neigung gegen den jungen Bürgermeister, der in
lautlosem Schweigen eine der kalten Hände seines
Vaters hielt." Endlich: „Unter einer abermaligen
stummtiesen Kopfneignng trat nun in schicklicher
Weise der Apotheker, den Arzt mit sich ziehend,
zur Thür.",: __ __
Plauen. K.: Die „Nene Vogtländische Zei-
tung" (Nr. 227) schreibt in ihrem Briefkasten:
„Es ist richtig, daß im Jahre 1813 vom 10. bis
14. Juni der Dichter Theodor Körner am
oberen Steinweg Nr. 3. Georg Samuel
Dörffel, dn- große Astronom und Entdecker der
Kometenbahnen, in Plauen am 21. Oct. 1693
im alten Reetorat, Kirchplatz 7. geboren und daß
der berühmte Theolog und Pädagog Dr. Prezel
hier geboren wurde." Die Angabe über Theo-
dor Körner ist nicht richtig. Er wurde nicht
vom 10. bis zum 14. Juni 1813 in Planen,
sondern am 23. September 1791 in Dresden
geboren.
Potsdam. R.: Folgende Neuheiten sind uns
zngegangen: „In der Sternenbanner-
Republik. Reiseerinnernngen von Dr. Carlo
Ganrdi ni. Nach der zweiten Auslage des
italienischen Originals von M. Rumba» er."
Oldenburg und Leipzig. Schulzesche^Hos-Buch-
handlung und Hof-Buchdrucker ei (A. Schwär tz).
Ans demselben Verlag: Frau Ada. Dramatische
Studie in einem Akt von Marie Jtzerott. —
„Goethe und die lustige Zeit in Weimar.
Von August Diezmann." Verlag von Hans
Lüsten öd er, Weimar. — „Fahrten und
Abenteuer des Herrn Steckelbein." Fünfte
Auflage, Leipzig: F. A. Brock ha ns. — „O.
Hübners Geographisch statistische Tabellen tür
1900. herausgegeben vom Universitäts-Professor
Dr. Fr. von Jura schek." Verlag von Hein-
rich Keller tu Frankfurt a. M. — „Bühne
n nd Welt. Zeitschrift für Theaterwesen, Literatur
und Musik. Heransg. von E. n. G. Elsner."
Verlag von Otto Elsner. Berlin III. Jahrg.
Nr. 1.
Sanlscld. N. A.: Dem „Saalfelder Kreis-
blatt" vom 28. Sept. wird geschrieben: „Lehesten,
27. Sept. Am Sonnabend vollendet unser ehe-
maliger Bürgermeister Herr Hermann Dürr
sein '70. Lebensjahr. Was Herr Dürr für unser
Gemeindewesen in der langen Zeit seiner Thätig-
keit als Stadtoberhanpl war. ist so bekannt, daß
wir hier von einer Lobhudelei absehen können."
Lobhudelt der Lehester Correspondent des „Saat-
felder Kreisblatts" sonst gewöhnlich?
Weimar. S.: Der Zeitung „Deutschland"
vom 27. Sept. wird aus Berlin gemeldet: „Die
Kaiserin ist am Sonntag früh mit dem fahrplan-
mäßigen Zuge von Berlin in Plötzensee ange-
kommen." In Weimar scheint man keine richtige
Vorstellung von Plötzensee zu haben.
Bei der großen Menge der an un» gerichlclen Zusendung«
ist die Beantwortung einer jeden uns ebenso unmöglich, wre btc
Aufbewahrung der uns unverlangt zugehenden Manuscrivte.
Rücksendung der lchleren erfolgt nur. wenn der Sendung da»
erforderliche Porto in Briefmarken beigesügt ist.
Die Redaction dcS Kladderadatsch.
besorgt o. T«r-
werthet gut a.
schnell
B. Kelclihold, Ingenieur,
Berlin, Lnisenstr.24. Auskunft kostenlos.
Italienische
Lektüre zur Unterhaltung und Fortbildung
in der Sprache bietet
La Settimana“.
Diese bringt ausser politischen Wochen-
berichten auch Novellen. Gedichte, Ge-
spräche, Briefe etc. mit Erläuterung zum
Yerstündniss u. Ueborsotzung für deutsche
Abonnements bei der Post und den Buch-
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Kiel die bei „Ausführung von Ställen für Unters
beamte" festgesetzten Bedingungen mit. Lieber
Himmel!
Kreuznach. B.: Die „Kreuznacher Zeitung"
(Nr. 218; schreibt in einem Artikel, der unsere
Finanzen behandelt: „Der s\ urs des dreiprozentigen
Konsuls hat einen so niedrigen Stand wie nie
zu)or". Meidet die Fremdwörter!
Lahr. M: In Oberharmersbach hat der
dortige Bürgersohn Jos. Lehmann in der
Pfarrkirche sein erstes heil. Meßopfer gefeiert.
Der in Lahr erscheinende „Anzeiger für Stadt
und Land" (Nr. 114» berichtet darüber: „Nach
feierlich angestimintem Veni croator hielt Herr
Stadtpsarrer Leb nt a n n von Geisingen die tief
erbauende und alle Herzen rührende Festpredigt.
Zum Schlüsse wendete er sich an den hochw.
Herrn Primizianten, indem er denselben freundlich
ersuchte, beim 1. Gebete am Altäre für die chrisl
lieben Diener und Dienerinnen auch seiner ver-
storbenen Mutter zu gedenken, wie sie im Himmel
droben die Hände zu Gottes Throne ansheben
wird, um für ihn den göttlichen Segen zu er-
stehen. In vieler Angen der verdächtigen Zu-
hörer standen die Thrünen ob dieser rührenden
und so religiösen Aufforderung." Wodurch haben
die Zuhörer diese scharfe Cenfnr verdient?
Lauban. X.: In Marie Brigge-Bro ols
Novelle „Ein verlorenes Leben" (s. „Lan-
dauer Anzeiger" vom 27. Sept. heisrt es: „Die
Eisenbahn fährt dicht am blauen Meeresufer
dahin, immer neue Bilder erscheinen dem Auge
des Reisenden, in schneller Fahrt stets Abwechs-
lung bietend.' Bald erscheint eine weit in das
Meer ragende Bucht, mit Orangen und Oel-
bänmcn bepflanzt, ans der vereinzelte Hänschen
anzeigen, das; auch dieses schmale Stroischen
Land der Mensch mit seinem Fleiße erobert hat."
Mit der Bucht scheint das nicht ganz in Ord-
nung zu sein. Weiter heißt es: „Tief unten am
Bergesrand erhebt sich wohl eine Kapelle mit dem
Bilde der milde lächelnden Großmutter." Das
klingt schon verhältnismäßig verständlicher.
Leipzig. B.: In einem Artikel „über die
Bilanz des südafrikanischen Krieges" sagen die
„Leipziger Neuesten Nachrichten" vom 26. Sept.:
„Wir wissen, aus welchen Volksschichten Tommy
Atkins (der englische Soldat) sich refrutirt; und
wie verachtet er in Friedenszeiten im eigenen
Vaterlande ist, erhellt schon ans dem Umstande,
daß von allen britischen Untierthanen, ja. allen
Erdenbewohnern ihm allein der Zutritt zu
manchen besseren Nestanrationen verwehrt ist."
„Untierthanen ist ein etwas harter Ausdruck,
aber nicht ganz unverdient. — Tie „Leip-
ziger Neuesten Nachrichten" (Nr. 263) sagen über
den Besuch der Leipziger Herbstrennen: „Es
mag sein, daß die frühe Stunde sehr viele Leute
abgehalten hat. Der Club kann aber nicht
anders, denn so klares Wetter hat man nicht
immer am Ende des Septembers. Wir et inner«
uns an ein Herbstmeeting, in dem die Steeple-
Chase schon bei Heller Nacht gelaufen wurde."
Eiti Glück, daß die Nacht wenigstens hell war.
Löban. M.: Die „Görlitzer Nachrichten
und Anzeiger" (Nr. 227) theilen aus dem Spiel-
plan des Görlitzer Stadttheaters mit: „Wie
schon gemeldet, findet am Sonnabend, den
28. d. Mts., die erste Klassiker-Vorstellung zu
ermäßigten Preisen statt, und zwar gehl Lessings
E m i l i a G a l o 11 i in Scene, mit Herrn S i c°gert
in der Titelrolle." Für eine solche Vorstellung
könnte man ruhig erhöhte Preise ansetzen, be
sonders wenn, wie wir annehmen. Herr Siegert
einen stattlichen Vollbart trägt.
Ludwigöhafcn. P.: In Hamburg heißen
„Schauerlente" diejenigen Hafcnarbeiter, die mit
der Verstauung der Schiffsladungen zu thnn
haben.
Lüben. I. G.: Das „Lübener Stadtblatt"
(Nr. 224) meldet: „Eine zweite Chinaanleihe soll
bevorstehen. Es soll eine 3!Hprozentige Anleihe
im Betrage von 100 bis 120 Mark in Deutsch-
land selbst ausgenommen werden. Die Verhand-
lungen hierüber sollen mit den deutschen Banken
bereits eingeleitet sein." Es lohnt sich doch nicht,
deshalb die Banken zu bemühen. Selbst die
„Freisinnige Zeitung" wird dem Reiche gern diese
Summe vorstrecken.
Minden. S.: In der „Mindener Zeitung"
vom 1. Oct. ist zu leieit: „London, 30. Sept.
Infolge energischer Reclamation der englischen
Regierung wurde der Kommandant des englischen
Kriegsschiffes ..Gelderland" angewiesen, sich vom
Präsidenten Krüger eilte schriftliche Bürgschaft
geben zu lassen, daß in feinem Gepäck nur per-
sönliche Effecten und keine Dokumente Transvaals
enthalten sind." Oom Paul wird über dies
an ihn gestellte Ersuchen nicht wenig erstaunt
gewesen sein.
Mügeln. I. H.: Sehr hübsch heißt es in
A. Seyfferts Originalroman „Das eiserne Herz"
oder „Die Erben von Descnburg" (f. Beilage
zum „Mügelner Anzeiger" v. 2. Oct.): „Er sieht
das tiesdnnkelblaue Auge, das einem Bergsee
gleicht, der in seiner Tiefe ein wundersames Ge-
heimnis; zu bergen scheittt, ein Auge, das in feiner
Farbe einen seltenen Contraft bildet zu dem
rabenschwarzen, glänzenden Haar, das zu zwei
langen, dichten Flechten verschlungen über den
welligen Nacken herabhängt"
München. H. B.: Den „Münchner Neuesten
Nachrichten" wird aus Budapest über eine etwa
vorznnehmeude Revision des Ausgleichs von 1867
geschrieben und dabei bemerkt: „Jedoch auch in
diesem Falle werden wir hoffentlich eine Harmonie
mit den Existenzbedingungen der Monarchie im
Geiste Franz Drakes finden." Wir können
uns dieser Hoffnung anschließen. Franz Drake,
von dem die Kartoffeln nach Europa gebracht
sind, hat sich in allen seinen Unternehmungen
als ein ebenso kühner wie besonnener Manu er-
wiesen.
Nürnberg. O. W.: Der..General-Anzeiger
für Nürnberg-Fürth" vom 25. Sept. läßt den
Genossen Geck aus dem Mainzer Parteitage sagen:
„Die Ideen des Märzes werden manchen Brutus
entlarven der jetzt mit geschliffenem Dolche herum-
läuft." Die alten „Iden" sind ein furchtbar ge-
fährliches Fremdwort.
Opfenbach. X.: In einem im „Amtsver-
kündignngsblatt für Kreis und Stadt Offenbach"
(Nr. 185) veröffentlichten Steckbrief heißt es unter
„Signalement" zum Schluß: „Größe 167,5 m,
besondere Kennzeichen: „keine". Nun, wenn eine
so übermenschliche Größe kein besonderes Kenn-
zeichen sein soll, dann wissen wir überhaupt nicht,
was man darunter versteht.
Offenburg. A. H.: Hübsch heißt es
F. Friedman ns Criminalroman „Gräfin Jl,e"
(). „Illustriertes Unterhaltungsblatt, Beilage zum
Ortenauer Boten". Nr. 38): „Die Stimme des
Apothekers Döbbelin war's, die sich in ernster
Bewegung dem Verklingen derjenigen Tinas
anschloß." Weiter: „Das letzte sprach Herr
Döbbelin mit einer tief ernstachtungsvollen Ver-
neigung gegen den jungen Bürgermeister, der in
lautlosem Schweigen eine der kalten Hände seines
Vaters hielt." Endlich: „Unter einer abermaligen
stummtiesen Kopfneignng trat nun in schicklicher
Weise der Apotheker, den Arzt mit sich ziehend,
zur Thür.",: __ __
Plauen. K.: Die „Nene Vogtländische Zei-
tung" (Nr. 227) schreibt in ihrem Briefkasten:
„Es ist richtig, daß im Jahre 1813 vom 10. bis
14. Juni der Dichter Theodor Körner am
oberen Steinweg Nr. 3. Georg Samuel
Dörffel, dn- große Astronom und Entdecker der
Kometenbahnen, in Plauen am 21. Oct. 1693
im alten Reetorat, Kirchplatz 7. geboren und daß
der berühmte Theolog und Pädagog Dr. Prezel
hier geboren wurde." Die Angabe über Theo-
dor Körner ist nicht richtig. Er wurde nicht
vom 10. bis zum 14. Juni 1813 in Planen,
sondern am 23. September 1791 in Dresden
geboren.
Potsdam. R.: Folgende Neuheiten sind uns
zngegangen: „In der Sternenbanner-
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„Goethe und die lustige Zeit in Weimar.
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Lüsten öd er, Weimar. — „Fahrten und
Abenteuer des Herrn Steckelbein." Fünfte
Auflage, Leipzig: F. A. Brock ha ns. — „O.
Hübners Geographisch statistische Tabellen tür
1900. herausgegeben vom Universitäts-Professor
Dr. Fr. von Jura schek." Verlag von Hein-
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n nd Welt. Zeitschrift für Theaterwesen, Literatur
und Musik. Heransg. von E. n. G. Elsner."
Verlag von Otto Elsner. Berlin III. Jahrg.
Nr. 1.
Sanlscld. N. A.: Dem „Saalfelder Kreis-
blatt" vom 28. Sept. wird geschrieben: „Lehesten,
27. Sept. Am Sonnabend vollendet unser ehe-
maliger Bürgermeister Herr Hermann Dürr
sein '70. Lebensjahr. Was Herr Dürr für unser
Gemeindewesen in der langen Zeit seiner Thätig-
keit als Stadtoberhanpl war. ist so bekannt, daß
wir hier von einer Lobhudelei absehen können."
Lobhudelt der Lehester Correspondent des „Saat-
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Weimar. S.: Der Zeitung „Deutschland"
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Kaiserin ist am Sonntag früh mit dem fahrplan-
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kommen." In Weimar scheint man keine richtige
Vorstellung von Plötzensee zu haben.
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Dr. med. A. Schmidt.
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