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Koch, Alexander [Editor]; Fuchs, Georg [Editor]
Grossherzog Ernst Ludwig und die Ausstellung der Künstler-Kolonie in Darmstadt von Mai bis Oktober 1901: [ein Dokument deutscher Kunst] — Darmstadt, 1901

DOI Page / Citation link: 
https://doi.org/10.11588/diglit.3770#0142

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bemüht, diesem wichtigen Bau-Gliede eine
seinem Werte entsprechende Lage und Aus-
bildung zu sichern. Jedes Abweichen von
dieser Tendenz ist ein Rückschritt um
mehrere Jahrhunderte. — Ja, wenn im Erd-
Geschosse nur Kohlen und Kartoffeln auf-
bewahrt würden, — wenn niemand anders
als der Kustos dann und wann mit brennender
Laterne hinab zu steigen brauchte in die
dunkle Tiefe — dann wäre gegen diese
Keller - Stiege nichts einzuwenden, doch
unten befinden sich die Wohnungen zweier
Kolonie - Mitglieder! Diesem Umstand ist
jedoch noch weniger in der Grundriss - Dis-
position des Erd - Geschosses Rechnung ge-
tragen, dessen sämtliche Räumlichkeiten an
einem endlosen Gange liegen, der das ganze
Gebäude durchzieht. Die jedes zulässige
Maass überschreitende Längs-Ausdehnung
des Ganges, und vor allem das Fehlen ge-
nügender, direkter Licht - Quellen in ihm
ist der schlimmste Missstand. — In Miets-
Kasernen, die zwischen himmelhohe Häuser-
Blocks eingeklemmt sind, ist die Anordnung
eines solchen Ganges oft nicht zu umgehen.
Hier in diesem Gebäude, das allüberall vom
Licht beglänzt und von frischer Luft um-
weht wird, ist die Anlage eines solch düsteren,
dumpfigen Tunnels unbegreiflich! —

Hocherfreulich ist die formale Aus-
gestaltung des Gebäudes nach dem Haupt-
platze zu. Innerhalb aller Schöpfungen der
sogenannten modernen Architektur, stellt sie
sich als eine hervorragende Leistung dar,
und ist ohne Zweifel das beste, reifste, was
Olbrich bisher geschaffen. Die grosse Front
ist von wohlthuends'tem Ebenmaasse. Grosse,
stille Ruhe, schwungvolle, energische Be-
wegung sind gegeneinander mit über-
raschender Sicherheit abgewogen und in ein
inniges Verhältnis gebracht. Die Bewegung,
tiefgreifende Gliederung der Masse ist zen-
tralisiert, zusammengezogen in der grossen
Portal-Partie, und ihre nachhaltige herrschende
Wirkung wird durch die Ruhe, die über
den grossen, anstossenden Flächen hegt,
gesteigert. Das Prinzip, Gliederungs-Zentren
zu schaffen, die einfache, undurchbrochene
Fläche als Architektur-Element ersten Grades
zu schätzen, ein Prinzip, das die gesamte

PAUL BÜRCK—DARMSTADT.

Feder-Zeichnung.

Baukunst des Mittelalters innig durchdringt,
ist hier, wenn auch in ganz anderer Sprache,
wiederum lebendig zum Ausdruck gelangt.
Die Wirkung des Portales ist zudem
eine doppelte. — Es ist nicht nur der Punkt,
aus dem das ganze Gebäude wie aus seinem
Herzen, Seele und Leben enthält, es ist
auch der Punkt, der es mit dem davor
liegenden Platze zu einer Gestaltung ver-
bindet. In ihm endigt der Hauptweg des-
selben — der aus der Thalsohle über breite,
in gewissen Abständen angebrachte Treppen-
Anlagen emporführt — wie das Rückgrat in
seinem Haupte. Die letzte Stufen-Reihe, die
bis zur Thorschwelle emporleitet, wird durch
gewaltige Stein - Gestalten flankiert, die auf
mächtigen, schlichten Sockeln sich erheben.
Sie betonen die statisch wichtigsten Lai-
bungen des grossen halbkreisförmigen Bogens,
 
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