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Koch, Alexander [Hrsg.]; Fuchs, Georg [Hrsg.]
Grossherzog Ernst Ludwig und die Ausstellung der Künstler-Kolonie in Darmstadt von Mai bis Oktober 1901: [ein Dokument deutscher Kunst] — Darmstadt, 1901

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https://doi.org/10.11588/diglit.3770#0217

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Felix Commichau: Das Haus Habich.

HAUS LUDWIG HABICH.

Das Speise-Zimmer. Einrichtung von patriz huber.

grosse Spiegel mit den beiden kleinen an-
gebauten Schränkchen sieht etwas klapperig
aus. Das Bett dagegen mit der angebauten
Truhe ist eine vorzügliche Leistung. Von
diesem Zimmer gelangt man über die Gallerie
in der grossen Halle in das Fremden-Schlaf-
Zimmer. — Die Einrichtung dieses Raumes
ist das Muster einer billigen und zugleich
künstlerisch-gediegenen Einrichtung. — Die
Möbel sind aus deutschem, naturfarbenem
Kiefernholze gefertigt; sie zeigen, in völliger
Übereinstimmung mit ihrem Materiale, grosse
Einfachheit in der Form, ohne ihre Vor-
nehmheit einzubüssen. Neben den Betten,
ist vor allem der grosse praktische Wasch-
tisch von Bedeutung. Leider lässt die
Farbenstimmung des Zimmers eine gewisse
Harmonie vermissen; ein Übelstand, den
der anstossende kleine Salon nicht hat. Hier
ist durch das tiefe Rostbraun der Möbel

und durch das Blau der Wände ein präch-
tiger, angenehmer Grund-Akkord geschaffen.
Im übrigen ist manches in diesem Räume
als nicht einwandfrei zu bezeichnen. Der
Haupt - Eindruck, den man von ihm erhält,
ist der einer schwächlichen Zierlichkeit. Das
Bade-Zimmer gehört zu den hübschesten der
Kolonie. Es hat seine Ausgestaltung haupt-
sächlich durch Ludwig Habich selbst erfahren.
Wenn auch, wie bereits bemerkt, zwischen
Innen- und Aussen-Architektur des Hauses
Habich ein gewisser Widerstreit herrscht, so
ist derselbe jedoch nicht derartig, dass er
die Wirkung in nennenswerter Weise beein-
trächtigt. Reizvoll und nett im Äusseren,
im Inneren gemütlich und oft bedeutend,
zum grössten Teil auf neuzeitliche Prinzipien
gegründet, ist es immerhin als beachtens-
werte und interessante Schöpfung zu be-
trachten. Felix Commichau—Darmstadt.

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