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Zentral-Dombauverein <Köln> [Hrsg.]
Kölner Domblatt: amtliche Mittheilungen des Central-Dombau-Vereins — 1845 (Nr. 1-12)

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https://doi.org/10.11588/diglit.1496#0051
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Die Versammlung beschlsß deßhalb, auf den Vorschlag des Vorsstzenden,
nvchmal« vor dem Empfange Sr. Majestät zusammenzukommm, und «r-
kiärte flch damik emverstanden, daß die Zusammenberufung mit Umgehung
der gewöhnlichea achttägigen Frist erfolge.

Der Vorsitzende theiltehierauf derVersammlung nachfvlgendes Schrei-
ben des königl. niederländ. großherzogl. luxemburgischen Bundestags-Ge-
sandtm Freiherrn von Scherff mit:

„Einem Hochlöblichen Verwaltungs-Ausschusse des Crntrak-Dombau-
Vereins zu Köln habe ich die Ehre, ergebenst bekannt zu machen, daß
Seine Majestät der König der Niederlande, Großherzog von Luxem-
burg, mein allergnädigster Herr, nach dem Vorgang« anderer Souve-
rain« und in rrger Theilnahme an dcm großartigen und nationalen
Unternehmen, zu dessen Beförderung der Cmtral-Dombau-Verein sich
gebildet hat, Sich gnädigst bewogen gefunden haben, dazu gleichfalls
einen Beitrag aus Höchsteigenen Mitteln zu leisten. Zu dem Ende
ist mir der angmehme Auftrag geworden, Einem Hochlöblichen Ver-
tvaltungs-Ausschussr des gedachten Vereins das hier beigefügte Schrei-
ben Sr. Excellenz des königl. Ministers der auswärtigm Angelegm-
heitm, Herrn General-Lieutmants de la Sarraz im Haag, in wel-
chem sich eine Anweisung von 1000 Fl. niederländ. Courant besinden
wird, mit dem ergebensten Ersuchen zu übersmdm, mir dm Empfang
desselben gefälligst bestätigm zu wollen.

„Mit Vergnügen benutze ich dies« Veranlassung, Elnem Hochlöb-
lichen Ausschusse des Vereins die Verflcherung meincr vollkommensten
Hochachtung auSzudrücken.

„Franksurt a. M., 3. Zuli 1845.

„Der königl. niederländ. großherzogl. luxemburgische Bundes-
tags-Gesandte, Staatsrakh rc. rc.,

„von Scherff.

„An Einen Hvchlöblichen Verwaltungs-Ausschuß des Cmtral-Dombau-
Vereins zu Ksln."

„Lot keekt llen LanioK, i»)N KeeerdiesiAiien 8ourerein, bedsnxck
uit üooxztsosrelfs bzrronilere konason te verleenen eene soui voor
eens vsn vuiLenil ßulcken (S. 1000) als b^ckraZo voor cken douw
vao cken voin vnu Leulen.

„2>'no Zcka)e8teit niz- bedbencko opKeckraZen ckio xelcken in Soo^st-
ckenLelks n»»w nsn bot Vomdsu-Verein te kenlen asolebieckon, noo
xevo ik m>, tot kvv^tinZ vsn ckisn Isst, cks eor anu ßemelck Verein
brerneven» esn bankbillet Kroot ü. 1000 ts ckveo toekomen; riul-
lencks det mz' asnAen-iam cke Kvecke ontvanAst vnn betnelve ts
woxen vernewen.

„,'6rsvenb»b^ cken 27 ckiin^' 1845.

„ve ltlinister van Luitenlnncksebe 8llkon vsn 2!^ne Rnie^teik
cken Luniog cker ?»eckeri»uckell, 6rovt-Sertog van I-uxemburx,
„cke I» 8»rr»i-.

„^sn kst Vombsu-Vsrein to keulon."

Die Versammkung beschloß, auf den Antrag des Vorsitzenden, eine
Dankadresse an Se. Majestäk dm König der Nicderlande und beauftragte
mit deren Anfertigung den Verwaltungs-Ausschuß.

Der Vorsitzende bemerkte, daß nunmehr die Zeit heranrücke, wo zur
Einsammlung der Beiträge für das laufende Vereinsjahr geschritten wer-
dm müsse, und theilte hierauf der Secretär des Ausschusscs, Hr. Esser,
den (vorgedrucktm) von ihm angefertigken Entwurf eines Aufrufes mit.

Dieser Ausruf fand überall ungetheilten Beifall und einstimmige Ge-
nehmigung. Die Versammlung beschloß dcssen Vcröffcnllichung im nächstcn
„Domblatte". '

Der Vorsitzende theilte nunmehr die Statuten des Hülfsvereins zu
Opladen mit, und erklärte die Versammlung, nach h. 26 des Statuts,
dirsen Hülfsvcrein als dem Cinlral-Vcreine cinverlcibt.

Ein Gleiches fand rücksichllich des Hülfsvereins für die Pfarreien P v u l-
heim und Geyen Statt, dessen Statut gleichzeitig mitgetheilt wurde.

Der Vorsitzende proclamirte demnächst, auf Grund des geleisteten
Beittags von hundert Thalern, den Herrn Geheimenerath Freiherrn von
Münch-.Bcllinghausen zum Ehrm-Mitgliede des Vorstandes für das
laufmde Zahr.

Der Vvrsitzende erklärte nunmehr, daß alle Geschäfte Seitens des
Ausschusses ihre Erledigung gefundm, und er gewärtige, ob noch «twas von
einem Mitgliede des Vorstandes zu bcantragen.

Herr Böcker bat um das Wort und bemerkke, daß Seitens des Män-
ner-Gesangvereins ein Fmster in Glasmalerei zum Schmucke der Galerie
des Chores geschenkt und im Dvme aufgestellt worden sei, ohne daß bis
heran eine Veröffentlichung dieser bedeutenden Gabe im „Domblatte" er-
folgt sei, worüber einzelne Mitglieder dieses Vereins sich fast entrüstet ge-
zeigt. Ec beanlrage daher eine Veröffentlichung dieseS Geschmks im nächst-
folgenden „Domblatte".

Der Vorsitzende entgegnete, daß weder" das Geschenk noch eine des-
fallsige Anzeige dcm Ausschuff« oder dem Vorstande zugekommen sei.

Herr Blömer: Der Vorstand wcrde gewiß jedem solchen ehrenwirthen
und bedeutmden Geschenke seinen Dank nicht versagm; allein es scheine
fast, als wmn vorausgesetzt werde, daß dem Vorstande eine amtliche Pflicht
zu einer solchen Veröffentlichung obliege; eine solche walte aber nicht vor,
da diese und andere Geschenke nicht dem Vorstande, resp. dem Vereine, son-
dern dem Dome selbst in der Person seines Vertreters, des Herrn Erzbi-
schofes, direct gemacht würden. Zur Vermeidung möglicher, der Sache
nachtheiliger Mißstimmungen «rscheine es wünschmswerth, sich dicse amt-
liche Stellung des Vorstandes zu verdeutlichm und nicht für Rücksichtslo-

sigkelt oder Mangel an Anerkennung zu halten, waS bei richtkger Berück--
sichtiguna der Umstände gewiß nicht dafür gehalten werden könne.

Herr Böcker bemerkte, daß er nicht beabsichtigt habe, irgendwie einm
Bvrwurf zu machen, daß er aber wünsche, daß der Herr Erzbischof zur
abschriftlichcn Mitiheilung der Schmkungs-Urkunde zu dcm besagtm Awccke
bewogen werden möge.

Der Vorsitzende erklärte, daß in dem lctzten Rechenschastsberichte be-
reits des Männer-Gesangvereins und seiner großmüthigm BereitwiUigkeit,
zur Dombau-Sache beizutragen, rühmliche Erwähnung geschchm sei und
daß eS wohl am zweckmäßigsten sei, wenn Herr Böcker in geeigneter Weisr
die Redackions-Commission durch Miktheilung dcs Materials zu einer Ver-
öffentlichung diesrs GeschenkeS im „Domblatte" in Stand fetze.

Hierauf wurde die Sitzung geschlossen, das gegrnwLctige Protocvll vor-
gelesm und nach vorheriger Genehmigung von sämmtlichm anwefendm
Mitglicdern des Vorstandes unterzeichnek, Abends halb 7 Uhr.

(Gez.) von Wittgenstein. — Esser II. — Haass. — Zwkr-
ner. — v. Weyden. — P. Leven. — Frhr. vonMünch-
Bellinghausen. — Kerp. — C. Frhr. von Drvivere.
— Seydlitz. — von Herwegh. — Steinberger. —
W. Hennekens. — Hardung. — von Groote. —

A. Böcker. — F. A.'Ianoli. —Schieffer. —W.Bart-
man. — P. Franck. — C. Vohl. — Gräff.

SechsunddreihigÜrs Verzeichnift

der beim Central-Vereine eingegangsnen

Geldbeiträge und Geschenke für den Dombau.

Vom 25. Zuni bis zum 21. Zuli 1845 sind eingegangm:

Thlr.S.Pf.

1. Beitragszahl. a. d. Pfbz. St. Cvlumba . . . 27 20 —

2. „ „ „ „ Gereon ... 240

3. „ „ „ „ Zohann « . . 25-

4. Durch Hrn. I. M. vonThenen hierselbst derbei
Einräumung eines Platzcs in der Domstraße zur Aufstel-
lung eines Carvussels für den Dombau bedungene Be-

trag von ................ 1 — —

5. Von dem freundschaftlichen Dombau-Ver-
eine hiersrlbst als zweite Einzahlung ....... 30-

6. Von dem brüderlichen Dombau-Vereine hier

als dritte Einzahlung ............ 50-;

7. Beitragszahlungen für Rcchnung des märkischm

Hülss-DombaU-Vereins zu Hamm . .. 20-

8. Dgl. für Rechnung des wehlar-wetterauiscl en Hülfs-

Dombau-Vereins zu Wetzlar . . . . . . . . . 50 16 4

9. Dgl. für Rechnung des Hülfs-Dombau-Vereins i»

der Bürgermeisterei Poulheim . ........ 2-

10. Dgl. für Rechnung des Hülfs-Dombau-Verelns zu

Arnsberg ............... 200 -

11. Dgl. für Rechnung des Hülfs-Dombau-Vereins zu

Cuchenheim............... 30-

12. Dgl. für Rechnung des HülfS-Dombau-Vereins zu

Neuß. 127 9 —

13. Geschenk Sr. Majestät des Königs der Nie-

derlande, 1000 Fl. — . 561 18 —

14. Von dem königl. baier. Consul und Commercien-
rathe Herrn von Bartels in Nürnberg die Beiträge pro

1845 für sich und seine Familie......... 12-

15. Von Frau Vogts in Golzheim ...... — 10 —

16. Durch den commiff. Landdechanten Herrn Pfarrer
Erckens zu Pier dle Beiträqe der Herrm Pfarrcr dcs

Dekanates Derichsweiler pro 1845 mit ...... 15-

Summa . . . 1392 13 4

Hierzu der Betrag der 35 vorhergehenden Verzeichnisse
(vgl. „Domblatt" Nr. 6) mit ........ . 135298 12 8

Gesammt-Einnahme bis zum 21. Juli 1845 . . . 136690 26 —
Köln, 21. Zuli 1845.

Der Verwaltungs-Ausschuß des Central-
Dombau-Vereins.

Diejcnigm Vereins-Mitglieder, welche nach h. 16 des Statuks zu dem
Vereins-Gedenkzeichen berechtigt sind und dasselbe nvch nicht in Empfang
gmommm haben, werden ersucht, sich auf dem Secretariate zu melden und
die Abnahme zu brwirken oder anzugeben, mit welcher Gelegcnheit und
wohin die Einsendung erfolgen soll.

Köln, 18. Zuli 1845.

Der Verwaltungs-Ausschuß des Central-
Dombau-VereinS.
 
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