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Zentral-Dombauverein <Köln> [Hrsg.]
Kölner Domblatt: amtliche Mittheilungen des Central-Dombau-Vereins — 1845 (Nr. 1-12)

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https://doi.org/10.11588/diglit.1496#0059
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siettim des Kreises Mülheim, Merheim und Bensberg, mitgetheilt
und diese beiden Hülfsvereine auf den Antrag des Dorsitzenden dem
Eentral-Dombau-Vereine, in Gemäßheit des tz. 26 des Statuts, einverleibt

rrklärt. ^ ^

Zum Schlusse lud der Vorsltzende die Versammlung zur Unter-
zeichnung auf die bevorstehende Sammlung der Gedichte deS verstorbenen
Dichters Busso von Hagen, des rühmlichst bekannten Verfassers des
trefflichen Dombau-Werkgesellen-LiedeS, ein, in welcher Beziehung die
Eisen'sche Buchhandlung eine Sinladung an den Vorstand mit der Maß-
gabe erlassen hatte, daß der Ertrag nach Abzug der VerlagSkosten der Dom,
bau-Casse zufließen werde., . . . -. .

Hiermit ist das gegenwartige Protocoll geschlossen und nach geschehener
Verlesung und Genehmigung unterzeichnet worden, zu Köln, wie Eingangs,
Abends 5 Uhr.

(Gez.) von Wittgenstein. — v. Schweitzer. — Claessen. —
Essingh. — Zwirner. — I. P. Weyer. — DuMont.
— F. A. Aanoli. — M. Neven. — v. Weyden. —
G. A. Böck-r. — v. Haass. — C. Vohl. — P. Franck.
— Seydlitz. — v. Herwegh. — v. Hohenschutz. —
v. D'Ester. — Wm. Bartman. — Frhr. von Münch-
Bellinghausen. — von Herwegh. — Gräff.

Siebenundviersigaes Protocoll

deä

Lentral-Dombau-Bereins-Borstanbes.

Verhandelt zu Köln auf dem großen Rathhaussaale, am 26. August,
Nachmittags 3 Uhr.

Gegenwärtig die Herren: Rolshausen, Prasident; v. Haass i.,
Zanoli, Vohl, Schieffer, Böcker, Bartman, Hennekens, Le-
ven, Harduno, v. E. von Groote, von Hcrweqh, Bitter, Du-
Mont, Kerp, Frhr. von Deviver«, BerghauS, Steinberger, >o.
Schweitzer, Gras von Fürstenberg-Stammheim, Weyer,Zwir-
ner, Mülhens, Blömer.

Sntschuldigt di« Herren: von Wittgenstein, Gräff, Heuser und
F r a n ck.

Nachdem auf den Vorschlag des Präsidenten und unter Austimmung
des Vorstandes Advocat-Anwalt Blömer in Vertretung des abwesenden
Herrn Appellations-Gerichtsrathes Gräff die Führung des Protocolls
übernommen, erstattet der Präsident Namens des Äerwaltungs-Aus-
schusses folgenden Bericht:

„Jn dem Bcrichte vom 21. Juli c., so wie in dem 36. Gaben-
Verzeichnisse wurde alS Gesammt-Einnahme des Central-Dombau-
Vereins bis zu qenanntem Tage eine Summe nachgewiesen von

1366S0„26„-

„Seitdem sind ferner zur Vereinscasse geflossen:

Von Sr. königl. Hoh. dem Großherzoge von Baden

2000 Fl. --- 1142,, 7„1ü
Vo» Sr. Maj. dem König« von Hannover

1000 G. ---- 571„12„10

Von Jhrer Maj. der Königin von Groß-
britannien und Jrland...... 3500,,—,,—

Verschiedene Jahresbeiträge von Vereins-
Mitgliedern und Hülfsvereinen . . . 868„14„ 3

überhaupt. . . . . 6082,, 4„11

wonach sich die Total-Einnahme heute auf . . . 142773,,—„11

stellt."

Das Schreiben des königl. hannover'schen Bundestags-Gesandten, Hrn.
Freiherrn von Lenthe, vom 8. August und das Sr. Excellenz des
königl. preußischen Staatsministers, Herrn Freiherrn v. B ode l sch wingh,
vom 16. August 1845, in Betreff der vorcrwähnten Geschenke II. MM.
des Königs von Hannover und der Königin von Großbrikannien und Jr-
land werden, wie folzt, verlesen:

„Der unterzeichnete königlich hannover'sche Gesandte und bevoll-
mächtigte Minister am Bundestage gibt stch die Ehre, einen sehr ver-
ehrlichen kölner Dombau-Verein davon in Kenntniß zu setzen, daß Se.
Majestät der König von Hannover allergnädigst geruht haben, zum
Zwecke des fernern Ausbaues des Domes zu Köln ein für alle Mal
«in Geschenk von Eintausend Gulden rheinisch zu bestimmen, welche
durch die gefällige Vermittelung der königl. preußischen Bundestags-
Gesandtschaft werden eingesandt werden.

„Jndem der Unterzeichnete einen sehr verehrlichen Dombau-Verein
«rsucht, ihn nach Eingang der erwähnten Summe mit einer EmpfangS-
Bescheinigung versehen zu wollen, schließt er mit der Versicherung
seiner auSgezeichneten Hochachtung.

„Frankfurt, a. M., 8. August 1845.

„Freiherr von Lenthe.

„An den verehrlichen kölner Dombau-Verein zu Köln."

„Jhre Majestät die Königin von Großbritannien und Jrland hat
die Gnade gehabt, mir die Summe von 3500 Thalern mit dem Auf-
trag« behändigen zu lassen, solche dem Dombau-Vereine als einen Be.
weis der Rllerhöchstm Theilnahme für das große Nationalwerk des
Dombaues zu überweism.

„Jndem ich mich dieseS erfreulichm Auflrag« durch Beifügung der
bezeichneten Summe hiedurch mtledige, benutze ich mit Vergnügen
diese Veranlassung, dem geehrten Vereine die Verstcherung meiner
auSgezeichneten Hochachtung zu erneuern.

„Skolzenfels, 16. August 1845. Bodelschwingh.

„An den geehrten Dombau-Verein in Köln."

Die in der letztm Vorstands-Sitzung votirte Dankadresse an Se. könkgs.
Hoheit dm Großherzog von Baden wird verlesen, genehmigt und unter-
zeichnet. Dieselbe lautet:

„Durchlauchtigster Großherzog!

„Gnädigster Fürst und Herr!

„Die gnädigste Zuwendung eines Geschenkes von zweitausend Gulden
für den Fortbau des kölner Domes, welches Ew. Königliche Hoheit
dem Vorstande des Cmtral-Dombau-VereinS überreichm zu lassen ge-
ruht haben, hat ein« lebhafte Freude hervorgerufen. Diese huldvolle
Theilnahme eines geliebten deutschen Fürsten an dem großartigstm
deutschen Bauwerke ist zugleich ein Zcichm der Zufriedenheit Ew.
Königlichen Hoheit mit der Wirksamkeit des Vereins, welche die Ge-
nossen zu neuer Thätigkeit anregen und begeistern muß. Es reiht stch
dieser Beitrag würdig an die Beweise der Vvrliebe für den Pracht-
bau an, welche der Vorstand von vi'elen Fürsten Europa's bereitS
empfangen hat, Allerhöchstwelche als die mächtigstm Stützm eine« so
großen Auswand erfordernden Untcrnehmens verehrt werdcn müssm.

„Unsere Pflicht «rheischt es, und wir schätzen uns in Ausübung der-
selben glücklich, Ew. Königlichen Hoheit diese Verehrung und die
Empfindungm der Freude übcr die werthvolle Gabe, so wie des Dan-
kes aller Genossen, die wi'r vertreten, allerehrerbietigst aussprechen zu
können, und wir wagm es zugleich, die Bitte hinzuzufügm:

„Ew. Königliche Hohcit wollen auch ferner unseren Bestrebungm
aufs gnädigste geneigt und dcm kölner Dome ein mächtiger Beschützer
sein und bleiben.

„Jn ticfster Ünterwürfigkeit

„Köln, 26. August 1845.

„Ew. Königlichen Hoheit ebrfurchtsvoll ergebener
„Vorstand des Centra l-Dombau-Vereins."

(Folgen die Unterschriften.)

Demnächst wicd der Verwaltungs-Ausschuß auf den Antrag des P rä-
sidenten beaufiragt, die Dankadressen an II. MM. den König von
Hannover und di'e Königin von Großbritannien und Jrland zu entwerfm
und in der nächsten Sitzung vorzulegen.

Ein Antrag des Hülfs-Dombau-Vereins zu Bergheim auf Annuli-
rung der tztz. 5 und 7 des Statuts dieses VereinS und aufeinige als noth-
wendig und nühlich «rachtete Abä'nderungm desselbm wird aus den von
den Antragstellern entwickelten Gründen vom Cenlrak-Vorstande genehmigt.

Herr Böcker hat rechtzeitig folgmdm Antraq deponirt:

„Der wohllöbliche Vvrstand möge die Zeit festsetzen, wann in die-
sem Jahre und überhaupt die jährliche Collecte von den Vorstands-
Mitgliedern begonnen werden könne und beendigt sein müsse."

Der Präsident bemerkt bei Vorlage dieses Antrags, daß derselbe, sei-
ner Ansicht nach, durch den bis jetzt nicht zurückgenommenen und mithin
noch bestehenden Beschluß des Vorstandes in der Sitzung vom 20. Mai
1844 („Domblatt" Nr. 101) seine Erledigung grsunden, da nach diesem
Beschlusse feststehe :

„daß die Einsammlungen für den Dombau in hiesiger Stadt nach
dem desfalls zu erlaffenden öffentlichm Aufcufe dcs Vereins-Vorstan-
deS beginnen und die sämmtlichen Rechenschaftsberichte über diese Ein-
sammlungen Ende September von den Bezirksvorstehern dem Ver-
waltungS-Vorstande eingereicht sein sollen."

Die oben bezogene Aufforderung sei für dieses Jahr bereits durch daS
„Domblatt" vom 27. Juli c. zur öffentlichen Kenntniß gebracht und so-
mit der tsrmillllz -l quo fcstgestellt worden, und habr der Verwaltungs-
Ausschuß zugleich die Freude, mittheilen zu können, daß in dem Pfarrbe-
zirke von St. Ursula die Einsammlung der diesjährigen VereinSbeiträge
bereit« bewerkstelligt sei und daß das heute abgelieferte Resultat dieser
Einsammlung über das des vorigen Jahres noch hinausgehe.

Herr Schieffer glaubk, daß der Endtermin der Einsammlung nicht
wohl ausreiche, zumal dann nicht, wenn dieselbe, wie in seinem Bezirke
zutreffe, nur von Einem Vorstands-Mitgliede vorgenommen werde.

Herr MülhenS stellt die Ausstellung vonQuittungen an die zahlenden
Vereins-Mitglieder anheim, da die Erfahrung hin und wieder auf die Be-
hauptung bereits geleisteter Zahlung stoße, während di« Register des Se-
cretariatS dieser Behauptung später nicht das Wort reden.

Der Präsident macht die Anstände bemerklich, die sich einer solchm
Quittungs-Ausstellung entgegenstellen möchten, worauf Herr Mülhens
von einer fernern Erörterung des angeregten GegenstandeS absteht.

Herr Zanoli knüpft an die vorherige Bemerkung deS Herrn Schieffer
die Frage, wie «s komme, daß in dem Pfarrbezirke besselben die Ein-
sammlung bloß von Einem Mitgliede vorgenommen werde, und begleitet
diese Frage mit dem Ausatze, daß es, wenn dem so sei, dem einzelnm
Vorstands-Mitgliede nicht zum spätern Vorwurfe gereichcn dürfe, wenn er
das auf gedoppelte Kräfte und gegenseitige Hülfeleistung berechnete Resul-
tat in der sestgesetzten Zeit nicht erzielen könne.

Herr Schieffer erinnert hierauf, daß die Einsammlung in seinem
Pfarrbezirke allerdings von ihm in Gemeinschaft mit dem Herrn Mer-
ken« vorgenommen werden solle, daß Herr Merkens aber im vorigen
Jahre, durch Abhaltungen mancher Art behindert, nicht ausgeholfen habe
und vielleicht nicht habe auShelfen können, und daß er auch für die bevor-
stehende Einsammlung bloß auf sich verwiesen zu sein glaube.

Nachdem noch der Präsident sich dahin ausgesprochen, daß ja über-
haupt keine Vorwürfe, sondern bloße Erinnerungen gemacht würden, «r-
klärt Herr Böcker, auf seinem Antrage nicht weiter zu bestehen.

Die Herren Friedrich GieSlrr und Cornille werden auf Grund
der abermals geleisteten Vrreinsbeiträg« von hundert Thalern zu Ehrm-
mitgliedem des Vorstandes xro 1845 proclamirt.
 
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